Archiv des Autors: Jörn Bernhard

Über Jörn Bernhard

Chefredakteur bei aktien-blog.com. Seit meinen frühen Jugendjahren beschäftige ich mich mit Aktien und verschiedenen Investments und bin aktuell als selbstständiger Finanzvermittler tätig.

Bayer erringt Erfolg im Glyphosat-Verfahren – Aktie steigt

Die Bayer-Aktie gehörte an diesem Freitag mit einem Zuwachs von bis zu 3,8 Prozent gegenüber dem Vortag deutlich zu den Gewinnern an der Börse. Nach ersten Korrekturen stand sie am Mittag mit 63,04 Euro je Wertschein stattliche 2,24 Euro über dem Schlusswert vom Donnerstag von 60,80 Euro. Zwischenzeitlich erreichte das Papier des Pharmakonzerns sogar ein Tageshoch von 63,49 Euro. Aktuell wird die Aktie mit 62,89 Euro gehandelt.

Erst vor einigen Tagen hatte die Bayer-Aktie ihr 52-Wochen-Tief erreicht – mit 58,34 Euro am 27. Dezember 2018. Das 52-Wochen-Hoch liegt rund ein Jahr zurück, es wurde am 24. Januar 2018 mit 108,47 Euro notiert.

Bayer verschafft sich Vorteil im Glyphosat-Verfahren

Hintergrund des für die Leverkusener Aktiengesellschaft unerwartet guten Börsentags ist eine Erfolgsmeldung im Schadenersatz-Verfahren um den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat in den USA. So gab ein US-Bezirksrichter am Donnerstag dem Antrag des Konzerns auf eine Aufteilung des Verfahrens in zwei Phasen statt.

Dadurch kommen die Kläger-Vorwürfe gegen die Bayer-Tochter Monsanto, sie habe versucht, Behörden und die öffentliche Meinung zu manipulieren und die Gefährlichkeit von Glyphosat zu verschleiern, nicht schon zu Prozessbeginn zum Tragen. Stattdessen muss in einer ersten Phase zunächst geklärt werden, ob Glyphosat die Krebserkrankungen des jeweiligen Klägers tatsächlich ausgelöst hat. Bayer begrüßte die Entscheidung des Gerichts in einer Stellungnahme.

Der Konzern ist in den USA mit rund 9.300 Klägern wegen Glyphosat konfrontiert

Die Entscheidung gibt den künftigen Verlauf für rund 620 beim Bezirksgericht San Francisco anhängige Verfahren vor. Im ersten Urteil hatte der Vorwurf der böswilligen Verschleierung noch dazu geführt, dass das Geschworenengericht den Konzern zur Zahlung von 289 Millionen US-Dollar Schadensersatz an einen an Krebs erkrankten Kläger verurteilte. Später wurde die Schadensersatzsumme auf 78 Millionen Dollar reduziert. Verantwortlich für die Krebserkrankung des Mannes wurde jedoch immer noch Glyphosat gemacht.

Bayer besteht auf den Standpunkt, dass Glyphosat bei sachgemäßer Anwendung sicher sei. Der deutsche Pharmakonzern sieht sich in den USA inzwischen mit rund 9.300 Klägern wegen Glyphosat konfrontiert.

Glyphosat gehört zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Unkrautvernichtern. Es wirkt nicht-selektiv gegen Pflanzen, das heißt, dass alle damit behandelten Pflanzen absterben. Ausnahmen bilden lediglich Nutzpflanzen, die genetisch so verändert worden sind, dass sie eine Herbizidresistenz gegenüber Glyphosat besitzen. Entwickelt wurde Glyphosat vom Monsanto-Konzern, den Bayer im Sommer 2018 für rund 63 Milliarden US-Dollar übernahm.

Dax auf Talfahrt nach Umsatzwarnung von Apple

Schlechte Nachrichten zum Jahresbeginn an der Börse: Der Dax verliert im Mittagshandel heute 1,3 Prozent und rutscht auf 10.443 Punkte ab. Auch der MDax verlor rund 1 Prozent und fiel auf 21.492 Punkte. Ähnlich sieht es beim Leitindex der Eurozone aus: der Euro Stoxx 50 verlor über einen Prozentpunkt.

Hintergrund für die schlechten Börsenwerte in Deutschland ist eine Umsatzwarnung von Apple. Der iPhone-Hersteller hatte nach Handelsschluss an der Wall Street mitgeteilt, sein Umsatzziel für das abgelaufene Quartal um mehrere Milliarden Dollar zu verfehlen. Als Grund hierfür führte Apple schwache Geschäfte in China an. Die Apple-Aktie verlor infolge der Bekanntgabe in den USA nachbörslich rund acht Prozent.

Apple-Aktie verliert rund acht Prozent

Auch am deutschen Aktienmarkt notieren die Apple-Papiere mit einem Minus von rund acht Prozent. Damit setzt sich für Apple der Abwärtstrend der vergangenen drei Monate fort, in denen die Aktie des Technologiekonzerns mehr als 35 Prozent an Wert verlor.

Fallende Einkaufsmanagerindizes im verarbeitenden Gewerbe in China belasten Aktien mit hohen China-Anteilen derzeit weltweit. Die Indizes waren im Dezember unter einen Wert von 50 Punkten gefallen, was bedeutet, dass die chinesische Wirtschaft schrumpft. Dementsprechend machen Anleger einen großen Bogen um Unternehmen, deren Umsätze vom chinesischen Wirtschaftswachstum in erheblichem Ausmaß abhängig sind. Auch die deutschen Autohersteller Daimler, BMW und Volkswagen sind betroffen.

Die europäischen Zulieferer des iPhone-Herstellers trifft es besonders hart

Ebenfalls zu den Verlierern gehören am Mittag die deutschen Technologieunternehmen sowie die Apple-Zulieferer. Die Infineon Aktie verliert knapp über fünf Prozent. Auch SAP (-2,98%) und Wirecard (-4,78%) leiden unter den gesenkten Umsatzerwartungen von Apple.

Besonders hart treffen die Nachrichten um die Apple-Aktie die europäischen Zulieferer des iPhone-Herstellers. Für die Aktie des schweizer Chipherstellers AMS ging es steil bergab. Mit bis zu 19 Prozentpunkten Minus fielen die AMS-Aktien auf ein Fühf-Jahres-Tief von 19,12 Franken. Auch andere Titel sind betroffen: Der Konzern Dialog Semiconductor verzeichnet einen Verlust von rund zehn Prozent. ASM International, BE Semiconductor und STMicro gaben um bis zu 7,3 Prozentpunkte nach.

Kurzfristige Erholung Analysten zufolge möglich

Trotz des schlechten Börsentages und der allgemeinen Kursrückgänge der vergangenen Monate spricht Experten zufolge derzeit einiges für zumindest eine kurzfristige Erholung. Die technischen Analysten der UBS sprachen von „gestiegenem Kaufinteresse“, ihnen zufolge könnte es in den nächsten Tagen wieder zu steigenden Kursen kommen. Mittelfristig muss der Dax den Chartanalysten zufolge aber erst das Kursziel von 11.800 Punkten erreichen, um den Abwärtstrend nachhaltig zu überwinden.

Nike-Aktie legt um über zehn Prozent zu

Gute Nachrichten gibt es am Freitag zur Aktie des US-amerikanischen Sportartikelherstellers Nike. Gegenüber dem Vortag legte das Wertpapier um über zehn Prozent zu und lag am Freitag Nachmittag bei 64,27 Euro je Anteilsschein. Damit lag die Aktie auch wieder deutlich über dem Drei-Jahres-Tief vom Oktober 2017, als sie mit 43,26 Euro notierte. Erst kürzlich hatte die Nike-Aktie einen Allzeit-Rekordwert erreicht, am 19. September notierte sie mit 72,47 Euro am Markt.

Damit ist auch klar, dass die Turbulenzen Nikes Geschäften nicht schaden konnten, die der Sportartikelhersteller nach einer umstrittenen Werbekampagne mit dem Football-Spieler und Trump-Kritiker Colin Kaepernick Anfang September erfuhr. Im US-Heimatmarkt legte der Umsatz von Nike sogar um neun Prozent zu. Nachdem bekannt gegeben geworden war, dass Kaepernick einen prominenten Werbeauftritt für Nike erhalten sollte, hatte es zunächst Boykott-Aufrufe gegen den Konzern gegeben.

Nike-Aktie trotzt Boykottaufrufen und Handelsstreit

Der ehemalige Quarterback hatte eine landesweite Debatte ausgelöst, indem er aus Protest gegen Polizeigewalt und Rassismus gegen Afroamerikaner während des Erklingens der Nationalhymne im Stadion auf die Knie gegangen war. US-Präsident Donald Trump kritisierte diese Geste scharf. Unterstützer Trumps zündeten daraufhin reihenweise ihre Nike-Schuhe an und stellten Videos und Fotografien des brennenden Fußwerks ins Internet.

Sogar noch besser als in den USA lief es für Nike 2018 in China. Die Konzernerlöse trotzten damit nicht nur dem Aufruhr im Heimatmarkt, sondern auch dem Handelsstreit zwischen den USA und der asiatischen Großmacht. In China kletterten die Erlöse um rund 26 Prozent nach oben.

Insgesamt stieg der Umsatz im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2018/2019 um zehn Prozent auf 9,37 Milliarden Dollar. Das entspricht rund 8,21 Milliarden Euro. Der Gewinn erhöhte sich ebenfalls um zehn Prozent auf stattliche 84 Millionen Dollar. Nike profitierte im zweiten Geschäftsquartal vor allem vom Verkauf eher hochpreisiger Schuhe und optimierten Vertriebswegen, die dafür sorgten, dass neue Produkte des Sportartikelkonzerns schneller in die Verkaufsläden kamen.

Online-Geschäft größter Wachstumstreiber

Der größte Wachstumstreiber war für Nike das Online-Geschäft. Rund 41 Prozent des Gesamtzuwachses am Umsatz stammten aus Einkäufen in Online-Versandshäusern. Bereits seit einem Jahr bemüht sich Nike darum, seine Partnerschaften mit Online-Händlern auszubauen.

Nike korrigierte seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2019 mit viel Optimismus: Finanzchef Andy Campion stellte einen wechselkursbereinigten Umsatzzuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Sogar ein zweistelliges Plus hält Nike laut Campion für möglich.

An der Börse wurden die guten Nachrichten durch Anleger mit Zukäufen belohnt. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Anteilsscheine des größten Sportartikelherstellers der Welt rund 20 Prozent an Wert hinzu gewonnen.

Ceconomy-Aktie fällt auf dramatisches Allzeit-Tief

Die Aktie des Elektronikhändlers Ceconomy stürzte am Mittwoch weiter ab. Vorbörslich fiel ihr Wert um fast 11 Prozent. Mit 3,07€ liegt sie am Mittag mehr als 72 Prozent unter dem Vorjahrespreis. Der Aktienkurs von Ceconomy sank am Morgen mit 3,04€ je Anteilsschein auf sein bislang niedrigstes Niveau überhaupt.

Ausgelöst wurde der Erdrutsch durch eine Mitteilung des Unternehmens: Für das laufende Geschäftsjahr 2018/2019 rechnet Ceconomy mit weniger Gewinn. Im abgelaufenen Geschäftsjahr ging der operative Gewinn (Ebit) auf 419 Millionen Euro zurück (gegenüber 494 Millionen Euro im Vorjahr). Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sinkt der Gewinn somit auf 630 Millionen Euro gegenüber 714 Millionen Euro im Vorjahr. Unterm Strich steht ein Gewinn von nur noch 23 Millionen Euro. Noch 206 Millionen waren es im vergangenen Jahr.

Anleger müssen auf Dividende verzichten

Der Mutterkonzern von Media Markt und Saturn teilte mit, dass er aufgrund dieser schlechten Nachrichten Anlegern die Dividende streichen wird. Die Suche nach einem neuen Vorstandschef geht nach dem Abgang von Pieter Haas weiter.

Deutschlands größter Elektronikhändler leidet unter schwacher Nachfrage. Rabattschlachten in der Weihnachtszeit, Probleme im deutschen Markt sowie Währungseffekte wie der Verfall der türkischen Lira belasteten das Geschäft. Auch der ungewöhnlich heiße und trockene Sommer machte sich in den Absätzen mit Elektronikprodukten bemerkbar. Hinzu kamen Wertberichtigungen auf den Anteil am Lebensmittelhändler Metro. Zwei Gewinnwarnungen waren die Folge. 2019 werde nun „ein Jahr des Umbruchs“, kündigte das Unternehmen an.

 

Covestro-Aktie zum Tagesabschluss stabil

Nachdem die Covestro-Aktie zu Handelsbeginn erst einmal kräftig nachließ, konnte sie sich bis Börsenschluss wieder von ihrem Tief erholen. Bei einer Bilanz von 0,35 Prozent gegenüber dem Vortag haben Anleger keinen großen Grund enttäuscht zu sein. Die Aktie verlor um 15 Cent und erreichte zum Ende des Handelstages einen Stand von 43,14 Euro. Der Dax schloss bei 10.780 Punkten (minus 0,79 Prozent). Die Covestro-Aktie entwickelte sich damit stärker als der Index.

Damit liegt sie allerdings auf einem deutlich niedrigeren Wert als noch zu Jahresbeginn: Ganze 55 Prozent scheiden sie von ihrem Allzeit-Hoch vom 19. Januar 2018, als die Aktie noch bei 95,78 Euro je Anteilsschein lag. Vor drei Tagen, am 14. Dezember, erreichte das Papier mit 42,75 Euro sein Jahres-Tief. Das Allzeit-Tief beträgt 24,35 Euro und wurde im Oktober 2015 erreicht.

Anlegern wird weiterhin zu besonderer Vorsicht geraten

Die US-Investmentbank Goldman Sachs beließ die Einstufung für Covestro bei „Neutral“. Auch das Analysehaus Kepler Cheuvreux blieb mit seiner Einschätzung für Covestro-Anteile auf „Buy“, korrigierte aber das Kursziel kräftig nach unten. Analyst Martin Rödiger bezifferte den fairen Wert auf nur noch 55,00 Euro, statt wie zuvor auf 78,00 Euro.

Aufgrund des allgemeinen Abwärtstrends an den Börsen raten Analysten Anlegern weiterhin zu besonderer Vorsicht.

Metro-Aktie bildet am Freitag das Schlusslicht im MDAX

Diesen Freitag steht es schlecht um die Metro-Aktie. Schon am Donnerstag war die Aktie von 13,41 Euro auf bis zu 11,93 Euro gerutscht. Heute ging es weiter bergab: Das Papier des Essener Konzerns notierte am Mittag mit 11,58 Euro seinen tiefsten Stand seit Juli 2018. Damals war die Aktie sogar auf 10,28 Euro gerutscht, erholte sich aber anschließend wieder. Mit über zehn Prozent Verlust bildete die Metro-Aktie heute das Schlusslicht im MDAX. Der Kurs fiel auch klar unter die als langfristiger Trendindikator geltende 200-Tage-Durchschnittslinie. Am Abend notiert die Aktie mit 11,70 Euro immer noch weit unter dem Wert vom Wochenbeginn. Im Februar kostete ein Anteilsschein noch 18,22 Euro.

Metro-Mitteilung wirkt sich negativ auf den Aktien-Kurs aus

Grund für den Einbruch ist die am Donnerstag verkündete Gewinnprognose des Konzerns. Metro erwarte im Geschäft rund um seine Großmärkte 2018/2019 einen Rückgang des operativen Gewinns um 2 bis 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 1,24 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Laut Konzernchef Olaf Koch hänge die schlechte Prognose mit den kriselnden Russlandgeschäften zusammen sowie Investitionen in die Digitalisierung. Koch will mit Hilfe der Digitalisierung Kunden wie Gastronomen oder Hoteliers enger an seinen Konzern binden. Ziel sei ein Umsatzplus von 1 bis 3 Prozent im laufenden Geschäftsjahr.

Dafür will sich Koch ganz auf den Handelsriesen konzentrieren. Die Supermarktkette Real hat der Konzern zum Verkauf gestellt. Mehrer Kunden haben bereits Interesse an einem Kauf der Real-Supermarktkette angekündigt, so heißt es im Handelsblatt unter Bezugnahme auf einen Insider des Konzerns.

Das kriselnde Russland-Geschäft belastet den Konzern weiterhin

Im vergangenen Geschäftsjahr 2017/2018 schrumpfte der operative Ertrag des Metro-Konzerns auf 1,39 Milliarden Euro. Im Jahr davor waren es noch 1,43 Milliarden Euro gewesen. Trotzdem sollen Anteilseigner eine unveränderte Dividente von 0,70 Euro pro Aktie erhalten.

Das Russland-Geschäft hatte Metro bereits im Vorjahr belastet. Der schwächelnde Rubel, die Zurückhaltung der Verbraucher sowie anfänglich viel zu teure Rabatt-Aktionen machen Metro weiterhin das Leben schwer. Der Großhandelskonzern betreibt in Russland rund 90 der mehr 760 unternehmenseigenen Cash&Carry-Märkte.

Unter Bezugnahme auf die Umsatzwarnung und den angeschlagenen Chart raten Experten im Augenblick vom Kauf der Aktie ab.

Gerüchte um Fusion von Deutsche Bank und Commerzbank führen zu fettem Plus

 

Quelle: Christian Wolf, Wikipedia

Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank verzeichneten am Mittwochnachmittag ein kräftiges Plus und glichen ihre anfänglichen Verluste mehr als aus. Ausgelöst wurden die Zuwächse durch eine Nachricht, nach der der Bund eine Fusion der beiden Institute forciert. Am Donnerstagnachmittag sind die Kurse beider Finanzinstitute wieder leicht eingebrochen, liegen aber noch deutlich über dem Tief von vergangener Woche.

Die Bundesregierung bemüht sich um Lösungen für die Probleme bei der Deutschen Bank. Insider verrieten der Nachrichtenagentur Bloomberg, die Bundesregierung würde vor diesem Hintergrund Möglichkeiten erwägen, eine Fusion zwischen Deutscher Bank und Commerzbank zu erleichtern. Laut der Informanten habe es in den vergangenen Monaten Gespräche zwischen Bundesfinanzminister Olaf Scholz und dem CEO der Deutschen Bank Christian Sewing gegeben, die sich konkret darum drehten, mit welchen Mitteln die Bundesregierung den Banken bei ihrer Fusion behilflich sein könnte.

Noch viel Geheimniskrämerei

Hierzu sei unter anderem sogar eine Gesetzesänderung im Gespräch, die den Zusammenschluss der Finanzinstitute weniger kostspielig gestalten könnte. Alternativen hierzu seien aber noch im Gespräch. Die Beratungen zwischen der Bundesregierung und der Deutschen Bank befänden sich augenblicklich noch in einem frühen Stadium. Fest steht also noch nichts.

Sowohl das Finanzministerium als auch die Commerzbank lehnten Stellungnahmen zu den Vorgängen ab. Die Deutsche Bank verwies hingegen auf frühere Aussagen ihres CEOs Sewings, denen zufolge keine großen strategischen Maßnahmen binnen der kommenden 18 Monate vorgesehen seien.

Kaufen oder nicht?

Die Zurückhaltung gilt womöglich der Uneinigkeit innerhalb der Regierungskoalition, in der sich für den Fall, dass Steuergelder für den Zusammenschluss fließen, bereits Widerstand regt. In vergangenen Äußerungen aus Kreisen der Bundesregierung und speziell von Olaf Scholz wurde die Bedeutung einer starken deutschen Großbank für die heimische Wirtschaft mehrfach betont. Diese Äußerungen trugen dazu bei, die schon seit längerem schwelenden Fusionsgerüchte neu zu beleben.

Am Mittwoch legten beide Aktien um jeweils rund fünf Prozent zu und erholten sich damit kurzfristig von ihren letzten Tiefs. Ob eine Fusion überhaupt eine gute Lösung wäre, die die beiden Krisenbanken langfristig von ihren Problemen befragt, darf bezweifelt werden. Schließlich würden die operativen Herausforderungen für beide Banken nur aufgrund einer Fusion ganz sicher nicht kleiner. Der Zusammenschluss würde „eine schmerzhafte und teure Restrukturierung“ auslösen, meinte Jochen Schmitt vom Bankhaus Metzler. Durch die Fusion könnten ihm zufolge kurzfristige Kosten von 3,5 bis 3,8 Milliarden Euro entstehen. Bis der neue Konzern sicher auf eigenen Beinen steht, könnten Jahre vergehen. Zu diesem Zeitpunkt raten Experten darum gegenüber den Aktien zu vorsichtiger Zurückhaltung an.

 

Dreijahrestief für BASF nach Dürre und Handelskonflikt

Der Chemiekonzern BASF hat seine Jahresprognose gesenkt. Der Gewinn für 2018 werde vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen um 15 bis 20 Prozent sinken. Das gab der Dax-Konzern am Freitag nach Börsenschluss in einer Stellungnahme bekannt. Zuvor war BASF von einem Rückgang von bis zu 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen. 2017 hatte der Konzern noch 7,6 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaften können.

An der Börse fiel das Papier in Folge der Mitteilung um bis zu 5,5 Prozent auf 57,35 Euro auf ein Dreijahrestief. BASF waren damit am Freitag der größte Verlierer im Dax. Im Januar lag die Aktie noch bei einem Hoch von rund 98 Euro.

Niedriger Rhein-Pegel schränkt die Produktion ein

„Die Gewinnwarnung ist keine große Überraschung“, urteilte Peter Spengler, Analyst bei der DZ Bank. Überraschend sei allerdings das verkündete Ausmaß. Auch der Kunststoffhersteller Covestro hatte am Freitag sein Ergebnisziel für 2018 deutlich gesenkt. Die Hintergründe dürften die selben sein: Beide Unternehmen leiden unter dem seit Monaten niedrigen Wasserstand des Rheins, der zu Produktionsausfällen und höheren Logistikkosten geführt hat.

Betroffen sei BASF zufolge vor allem die Sparte Chemicals. Nach eigener Aussage erwarte BASF im Schlussquartal eine Ergebnisbelastung von voraussichtlich bis zu 200 Millionen Euro aufgrund des niedrigen Rheinpegels und der damit verbundenen Produktionseinschränkungen.

Handelskonflikt zwischen USA und China mitverantwortlich

Außerdem schwächelte das BASF-Geschäft mit der Automobilindustrie, insbesondere seit dem dritten Quartal. Hintergrund sind die deutlich weniger Anfragen von Kunden aus China, wie der Chemiekonzern darlegte. Beigetragen habe zu diesem Problem auch der vor allem von Donald Trump forcierte Handelskonflikt zwischen China und den USA. Zudem seien die Preise für Isocyanat stärker gesunken und die sogenannten Crackermargen damit geringer als ursprünglich erwartet.

Beim Ebit der BASF-Gruppe erwartet der Konzern weiterhin einen deutlichen Rückgang und für den Umsatz unverändert einen leichten Anstieg von bis zu 5 Prozent. Seinen Abschlussbericht für 2018 will BASF wie geplant am 26. Februar 2019 präsentieren. Vorläufig raten Experten von einer Anlage ab.

 

Fresenius-Aktie fällt um fast 20 Prozent

Das Dax-Unternehmen Fresenius überraschte Anleger am Donnerstag mit schlechten Nachrichten. Wegen „Gegenwind im laufenden Geschäft und hohen Investitionen im kommenden Jahr“ werde Fresenius seine Ziele für das Jahr 2020 nicht erreichen. Auch im kommenden Jahr rechne der Gesundheitskonzern eher damit, die Geschäfte werden stagnieren, hieß es in einer Mitteilung.

Die Aktie von Fresenius verlor daraufhin am frühen Morgen mehr als zehn Prozentpunkte und fiel zeitweise auf 43,00 Euro. Am Nachmittag verlor die Aktie sogar noch weiter und lag mit zuletzt 38,80 Euro bei einem Minus von beinahe 20 Prozent. Seit dem Allzeithoch im Jahr 2017 fiel das Papier von Fresenius damit um über 50 Prozent.

Über 50 Prozent Verlust seit 2017

Dafür verantwortlich ist vor allem die ebenfalls Dax-notierte Unternehmenstochter FMC. Der Dialysespezialist leidet unter schlechten Geschäften im Kernmarkt USA. Ökonomische Turbulenzen in Schwellenländern setzen ihm ebenfalls zu. Außerdem leidet das Klinikgeschäft von Fresenius Helios unter weniger Krankenhausübernachtungen. Dass die Patienten öfter lieber nach Hause gehen, drückt auf die Einnahmen.

Mit einem Umsatzwachstum aus eigener Kraft im mittleren einstelligen Bereich rechnet Fresenius erst wieder 2020. Zurückgerudert von seinen Mittelfristzielen war das Unternehmen bereits Mitte Oktober. Fresenius arbeite an Maßnahmen zur Umsatzsteigerung und Kostensenkung, hieß es in der Meldung weiter.

Konzernchef Sturm optimistisch

Derweil rechnet FMC für das kommende Geschäftsjahr mit einem soliden Umsatzwachstum und einem Konzernergebnis, das in etwa dem Niveau des Geschäftsjahres 2018 entspricht. Fresenius plant im kommenden Jahr gesteigerte Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Weiterentwicklung des Geschäfts.

Mit der Übernahme des auf Blutwäsche spezialiserten amerikanischen Unternehmens NxStage, und dem Ausbau von Geschäften in Märkten wie China stünde „ein Jahr der Investitionen“ bevor, sagte Vorstandschef Rice Powell.

Konzernchef Stephan Sturm gab sich offensiv optimistisch: „Wir bleiben sehr zuversichtlich für den mittel- und langfristigen Wachstumskurs“, sagte Sturm. Übernahmen seien in den mittelfristigen Erwartungen nicht enthalten, stellten aber in Zukunft einen „wesentlichen Treiber“ dar. Den Aktionären verspricht Sturm steigende Dividenden. Sie sollen trotz der 2019 erwarteten Gewinnstagnation eine höhere Ausschüttung erhalten.

Analysten bewerten Risiko als moderat

Laut Oliver Metzger, Analyst bei der Commerzbank, liege das Umsatzziel des Gesundheitskonzerns für 2019 im Rahmen seiner Prognose. Die Vorgabe für den Nettogewinn sei aber vorsichtiger als erwartet. Die Relativierung der ursprünglichen Unternehmensziele für 2020 sei im aktuellen Umfeld der Kursentwicklung nicht förderlich, so Metzger.

Auf Zehn-Jahres-Sicht weist die Fresenius-Aktie einen deutlichen Gewinn von durchschnittlich 15,9% jährlich aus. Börse.de bezeichnete das Anlage-Risiko aufgrund der Verlust-Ratio von 1,65 als moderat.

 

Deutsche Bank-Aktie fällt auf Allzeittief

Im Zusammenhang mit den sogennanten „Cum-Ex“-Aktiengeschäften hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen die Deutsche Bank ein Bußgeld in Höhe von vier Millionen Euro verhängt. Die vor einer Woche bekannt gewordenen Ermittlungen gegen Beschuldigte aus den Reihen des Instituts werden jedoch noch fortgeführt.

Das Bußgeld soll bereits eingegangen sein. Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft hat einen Zahlungseingang von vier Millionen Euro bestätigt, ohne jedoch den Sender zu nennen. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa wollte die Deutsche Bank den Vorgang weder bestätigen noch dementieren.

Bußgeld hängt nicht mit den noch laufenden Prozessen zusammen

Im Cum-Ex-Skandal nutzten Investoren eine Gesetzeslücke, um über Jahre Milliarden an Steuergeldern am Staat vorbeizuführen. Aufgedeckt wurden diese Geschäfte mithilfe von Daten aus den sogenannten „Panama Papers“ sowie den „Offshore Leaks“, zwei internationalen Rechercheprojekten zu Steueroasen aus dem Jahr 2016. Die Recherchen enthüllten auch, dass 28 Banken aus Deutschland in die Vorgänge involviert waren. Der entstandene Schaden soll sich europaweit auf 55 Milliarden Euro belaufen.

In den noch laufenden Ermittlungen legen die Behörden den Beschuldigten zur Last, schon im Jahr 2008 systematisch Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben. Die Deutsche Bank ließ verlautbaren, man werde eng mit der Staatsanwaltschaft kooperieren und zur Aufklärung des Falles beitragen.

Die vier Millionen Euro Bußgeld hingegen hängen nicht mit diesen Prozessen zusammen. Laut Generalstaatsanwaltschaft deckt dieses Bußgeld lediglich den „Ordnungswidrigkeitenteil“ des Verfahrens.

Experten raten: Finger weg von der Aktie!

Auch wenn vier Millionen Euro der Deutschen Bank nicht das Bein brechen, so steht diese Nachricht doch in einer schier nicht enden wollenden Folge an großen und kleinen Skandalen um das Finanzinstitut und schadet seinem angeschlagenen Ansehen noch weiter.

An der Börse schlug sich das am Dienstag in einem Rekordtief der Aktie nieder. Zwar konnte die sich im Laufe des Mittwochs ein wenig erholen; am Morgen stand sie auf 7,88 Euro.

Anleger sollten die Papiere der Deutschen Bank jedoch weiterhin meiden, das raten Experten. Ihrer Ansicht nach könnte der neue Tiefpunkt Vorbote des nächsten großen Abschwungs der Aktie sein. Dafür spricht auch ein schlechter Trend für den Bankensektor an der Wallstreet im Allgemeinen.