Archiv der Kategorie: Anekdoten

Gerade die Börse schreibt immer wieder Geschichten mit unfreiwilliger Komik. Ob hochgejubelte Unternehmen zweifelhafte Übernahmeangebote abgeben, angetrunkene Manager auf Messen lauthals den Erfolg des eigenen Unternehmens anpreisen oder wertlose Börsenmäntel von dubiosen Newsletter-Betreibern in ungeahnte Höhen „gepusht“ werden. Amüsante und bemerkenswerte Anekdoten rund um die Börse sollen hier gesammelt werden.

Einstellung droht: Stimmen zur Financial Times Deutschland

Der Financial Times Deutschland droht das AusDas Zeitungssterben geht weiter. Was seit Wochen diskutiert wurde, scheint nun besiegelt: Die Financial Times Deutschland (FTD) steht vor dem Aus. Laut Verlag Gruner + Jahr gibt es derzeit zwar letzte Gespräche mit einem möglichen Käufer, das Netz ist allerdings bereits voller Nachrufe von Lesern und ehemaligen Mitarbeitern der lachsrosa Zeitung. Betroffen vom geplanten Umbruch sind rund 330 Mitarbeiter der G+J Wirtschaftsmedien, die neben der FTD unter anderem für Börse Online, Impulse und Capital arbeiten. Wie es mit den anderen Wirtschaftstiteln von Gruner + Jahr weiter geht, ist ebenfalls unklar. Hunderte Mitarbeiter bangen um ihren Job.

Lesen Sie hier Stimmen zum bevorstehenden Ende der FTD:

Kein Trend in Sicht: Sind wir „volatilitätsmüde“?

Mauer Handel - am Markt fehlen die Impulse„Entscheidung über Euro-Rettung“, „Wachstum sinkt auf Krisen-Niveau“, „Dax auf Zwei-Jahres-Tief“ – wer sich die Schlagzeilen im Wirtschaftsteil der großen deutschen Tageszeitungen anschaut, bekommt schnell das Gefühl, dass an den Börsen der Welt jeden Tag aufs Neue über das Schicksal der Menschheit entschieden wird. Insbesondere seit das Bekanntwerden von Griechenlands gewaltigem Haushaltsloch im Sommer 2010 mit Pauken und Trompeten die Euro-Krise einläutete, häufen sich die dramatischen Prophezeiungen; immer apokalyptischer werden Wortwahl und Ausblick. Weiterlesen

Was ist dran? Übernahmespekulationen um Adva, Gerresheimer und Leoni

Hat inzwischen dementiert - die Aktie stiegt trotzdem: Automobilzulieferers Leoni (Foto: Leoni AG)Sie sind ein Markenzeichen der Hausse: Übernahmen. Heute Nachmittag brandeten innerhalb weniger Stunden gleich drei Übernahmegerüchte zu deutschen Nebenwerten auf: Der Hersteller für Spezialverpackungen, Gerresheimer, war angeblich ins Visier von Saint Gobain geraten – der französische Großkonzern dementierte inzwischen ein Interesse. Auch um Automobilzulieferer Leoni rankten sich Gerüchte: Das chinesische Unternehmen Xinmao soll Interesse haben – wurde zumindest spekuliert. Auch Leoni dementierte. Kein Dementi gibt es dagegen von Adva Optical. Weiterlesen

Noch nicht das letzte Hemd: Schiesser geht nach Insolvenz direkt an den Kapitalmarkt

Schiesser: Neuer Schwung durch Wolfgang Joop?Der Name Schiesser steht vornehmlich für ein Produkt, das nicht gerade sexy, dafür aber ausgesprochen beständig ist: die legendäre Feinripp-Unterwäsche. Erfunden wurde diese spießige Mode bereits im Jahr 1923. Spätestens im 21. Jahrhundert waren es jedoch vornehmlich die Muttis der Nation, die das Geschäft mit dem Qualitätsstoff durch ihre herzerwärmende und wiederkehrende Geschenkidee zu Weihnachten am Leben hielten.

Der größte deutsche Unterwäschehersteller konnte im Jahr 2003 mit der Produktlinie „Schiesser-Revival“ zwar auch noch einmal die Nachfrage für Fein- und Doppelripp ankurbeln. Doch die Söhne im Land wünschten sich schon bald wieder die (viel zu engen) Boxershorts von Calvin Klein oder Bruno Banani zum Fest der Liebe – und sorgten dadurch erneut für sinkende Absatzzahlen beim Traditionsunternehmen.

Die Schiesser AG produzierte daraufhin auch modernere Unterwäsche für Labels mit weitaus mehr Appeal. Doch dieser Ansatz scheiterte ebenfalls: Die Lizenzgeschäfte mit Marken wie Puma oder Tommy Hilfiger brachten nicht den erhofften Erfolg, sondern verursachten vielmehr die finanzielle Schieflage des 1875 gegründeten Unternehmens aus Radolfzell am Bodensee.

Und als im Jahr 2009 schließlich ein harter Winter über das deutsche Land zog, ereilte die mütterliche Feinripp-Front die traurige Botschaft, dass der Unterwäschehersteller, der doch eigentlich die geliebten Söhne auf ewig warm halten sollte, selbst im Kalten stand: Nach aufwendigen Restrukturierungen des Unternehmens konnte Schiesser notwendige Anschlussfinanzierungen nicht mehr sicherstellen und musste schließlich am 9. Februar 2009 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen.

Vom Feinripper zum Börsenliebling?

Annähernd 500 Gläubiger warten seitdem auf eine möglichst hohe Rückzahlung ihrer Forderungen von insgesamt gut 65 Millionen Euro. Immerhin konnte Schiesser dank starker Internetverkäufe und konsequenter Sparmaßnahmen bis Ende 2009 wieder schwarze Zahlen schreiben und in den letzten drei Quartalen des Geschäftsjahres sogar ein operatives Ergebnis von rund 3 Millionen Euro erwirtschafteten.

Von einer Zerschlagung des Unternehmens hatten die Gläubiger daher auch früh abgesehen und im Juli 2009 in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter zunächst beschlossen, das traditionsreiche Unternehmen zu verkaufen. Doch seit Sommer 2010 plant der Gläubigerausschuss der Schiesser AG nun einen Börsengang des Unternehmens. Die endgültige Entscheidung für dieses Vorhaben wird voraussichtlich am 9. Dezember 2010 auf einer entsprechenden Gläubigerversammlung gefällt. Der Gang an den Kapitalmarkt soll im zweiten Quartal 2011 erfolgen und Emissionserlöse von über 80 Millionen Euro einspielen. In diesem Idealfall könnten alle Forderungen zu hundert Prozent bedient und sogar weiteres Kapital in das Geschäft investiert werden.

Der Mann mit dem Staubwedel: Wolfgang Joop

Seit Monaten kursiert in den Medien die Nachricht über einen möglichen Einstieg Wolfgang Joops beim angestaubten Wäschehersteller Schiesser. Nachdem der Modeschöpfer die Geschäftsführung seines Unternehmens Wunderkind abgegeben hatte, wollte er zunächst als Berater bei Schiesser tätig werden. Doch mittlerweile zeigt Joop größeres Interesse am Feinripp und will offenbar eigenes Kapital in das Unternehmen am Bodensee investieren. Marktbeobachter gehen davon aus, dass er eine Beteiligung von bis zu 15 Prozent plant oder sich in Form von Aktienoptionen an das Unternehmen binden wird.

Ob ein Einstieg Joops bei Schiesser zugleich auch bedeutet, dass alle Mütter mit einem Faible für Feinripp ihre Sorgen um das richtige Weihnachtsgeschenk los sind, darf derweil bezweifelt werden. Denn Wolfgang Joop will sich offenbar nicht nur als Investor, sondern auch als neuer Kreativdirektor bei Schiesser engagieren. Damit dürfte die Ära der klassischen Feinripp-Unterwäsche dann wohl endgültig ihr Ende finden.

Sinkender Alkoholkonsum auf der Insel: Pub-Betreiber Punch Taverns pessimistisch

Briten schauen nicht mehr so tief ins Glas (Foto:Morguefile)“What shall we do with a drunken sailor / Early in the morning?”- Betrunkene Seeleute am Morgen sind schon längst nicht mehr das größte Alkoholproblem der Briten: Vielmehr haben das 2007 in Großbritannien eingeführte Rauchverbot in Kneipen und Restaurants, die Anhebung der Getränkesteuer sowie die Rezession der vergangenen zwei Jahre den Alkoholkonsum der einst so trinkfreudigen Briten derart stark gesenkt, dass die traditionellen Pubs im Königreich mittlerweile vom Aussterben bedroht sind. Auch Pub-Betreiber wie Punch Taverns spüren die Flaute. Weiterlesen

Es läuft etwas aus dem Ruder! Liquidität belebt die Märkte – bis zur nächsten Krise?

Lange oder kurze Leine? Die Rally lebt von der expansiven Geldpolitik der Notenbanken (Foto: siepmannH, pixelio.de)Die Aktienmärkte steigen und steigen. Allerdings steigen in gleichem Maße auch die Bewertungen, so dass mittlerweile teilweise wieder Bewertungsniveaus erreicht werden, die wir zuletzt vor dem Ausbruch der Krise gesehen haben. Kein Wunder also, dass es Skeptiker gibt, die auf das Problem aufmerksam machen. Wenn also die Aktien nicht mehr günstig sind, warum steigen sie dann weiter? Weiterlesen

Geschichten die nur der Explorationssektor schreibt: Was macht Miles Kennedy aus Sandfire und Indago Resources?

Drastischer Einbruch und rasanter Anstieg: Sandfire Resources sucht unter anderem nach Kupfer, Gold und SilberExplorationsunternehmen – für viele Investoren ist dies ein Sektor, mit dem sie seit den letzten massiven Ausverkäufen im Herbst 2008 nichts mehr zu tun haben wollen. Die Aktien der Unternehmen verloren durch drastische Verkaufswellen bis zu 90 Prozent an Wert und liegen teilweise noch immer umsatzlos nahe den Tiefstständen. Die Auswahl an kleinen Unternehmen, die sich auf der Suche nach neuen Rohstoffvorkommen befinden, ist riesig und für den Privatanleger fast unüberschaubar. Zudem wird nur ein geringer Prozentsatz dieser Unternehmen jemals auf einen wirklich großen Fund stoßen. Doch neben den erheblichen Verlustrisiken, die zweifelsohne bei Investitionen in Explorationsunternehmen gegeben sind, gibt es auch unglaubliche Renditechancen, wie sie fast in keinem anderen Sektor vorhanden sind. Weiterlesen

"Es ist enttäuschend": Forsys Metals steigt aus George-Forrest-Deal aus

Turbulenzen um Forsys: Ist der Spuk nun endlich vorbei?Seit vergangenem Jahr warten die Aktionäre des Uran-Explorers Forsys Metals auf 7 CAD je Anteilsschein von Afrika-Investor George Forrest International (GFI). Zahlreiche Verzögerungen und ein Veto des kanadischen Wirtschaftsministeriums haben die Zuversicht der leidgeprüften Anleger zuletzt immer mehr schwinden lassen. Gestern nun der Schlusstrich von Forsys Metals: Nachdem GFI es erneut versäumt hatte, den vereinbarten Kaufpreis zu bezahlen, hat der Uran-Explorer den Vertrag zwischen beiden Unternehmen aufgehoben und GFI zur Zahlung von 20 Millionen US-Dollar Vertragsstrafe aufgefordert. „Wir glauben mittlerweile, dass es im Interesse der Aktionäre ist, die Vereinbarung mit GFI aufzulösen“, kommentiert Duane Parnham, CEO von Forsys Metals, die Entscheidung des Managements. Weiterlesen

In eigener Sache: Aktien-Blog wehrt sich gegen Abmahnung von Markus Frick

Geht juristisch gegen Aktien-Blog vor: Markus Frick (Foto: Markus Frick)Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen, juristisch gegen eine Abmahnung sowie eine einstweilige Verfügung von Markus Frick vorzugehen. Der Börsenbriefautor, der seit einiger Zeit der Kursmanipulation verdächtigt wird, ließ Aktien-Blog im April durch seinen Anwalt eine Abmahnung schicken. Darin beanstandet Frick einen Satz in einem kritischen Artikel vom 12. August 2008, in dem auf ein Urteil des Landgerichts Heidelberg gegen den Börsenbriefautor eingegangen wird. Frick fühlt sich in seinen Rechten verletzt, da der monierte Satz keinen Hinweis darauf enthält, dass das Urteil zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht rechtskräftig war. Allerdings beinhaltet der Satz einen Link zu einem weiterführenden Artikel, in dem sämtliche relevanten Details des Urteils dargelegt werden. Weiterlesen

Viele Pläne, geringe Transparenz: Suchmaschinen-Anbieter Grossbay will hoch hinaus – Anleger bleiben skeptisch (Update)

Grossbay-LogoDerzeit sorgt Microsofts neue Suchmaschine Bing in den Medien und unter Internet-Nutzern für Furore. Doch wagen sich immer wieder auch Technologieunternehmen aus der zweiten Reihe an die Herausforderung, Branchen-Primus Google den Rang abzulaufen. Eines dieser Unternehmen ist Grossbay. Die Schweizer Gesellschaft mit Sitz in Kreuzlingen verweist auf ihre mehr als 25 Jahre währende Erfahrung in Forschung und Entwicklung und hat mit Hulbee eine Suchmaschine entwickelt, die den Nutzern weitergehende und genauere Suchbegriffe in Form einer Begriffs-Wolke darstellt und die Suchenden so tatkräftig unterstützt. Der Schweizer Unternehmenssitz sowie Empfehlungen in zwielichtigen Börsennewslettern haben Anleger in den vergangenen Wochen allerdings an der Seriosität Grossbays zweifeln lassen. Tatsächlich ist über das Unternehmen nur wenig bekannt – Finanzberichte finden sich auf der Grossbay-Webseite bislang nicht. Weiterlesen