Das Edelmetall Palladium schaffte am Donnerstag einen drastischen Sprung an der Börse: Um zwischenzeitlich mehr als fünf Prozent schnellte der Preis in die Höhe. Eine Feinunze (rund 31 Gramm) notierte damit erstmals bei 1.400 Dollar. Damit ist Palladium derzeit sogar rund 100 Dollar teurer als Gold.
Den eingeschlagenen Kurs setzt der Palladium-Preis damit fort. Um rund 55 Prozent war er binnen der vergangenen sechs Monate bereits gestiegen, er hängte damit alle anderen Edelmetalle ab.
Lagerbestände sinken seit mehr als acht Jahren
Als Baustoff kommt Palladium vor allem in der Automobilindustrie zum Einsatz. Das Edelmetall wird zum Beispiel in Abgaskatalysatoren sowie Benzinmotoren verbaut. Auch in Brennstoffzellen, in Zündkerzen für die Luftfahrt oder in Katalysatoren in der Nanotechnologie kommt es aber zum Einsatz.
Den Höheflug des Palladium-Preises konnten die derzeit schwachen Absatzzahlen der Automobilhersteller demnach nicht stoppen. Die Nachfrage nach dem Edelmetall bleibt ungebrochen hoch. Die Analysten der Commerzbank schrieben dazu: „Sowohl der weltweit größte Platin- und Palladiumverarbeiter, Johnson Matthey, als auch das auf Edelmetalle spezialisierte Beratungsunternehmen Metals Focus erwarten für dieses Jahr ein weiteres Angebotsdefizit am globalen Palladiummarkt“. Außerdem würden die Lagerbestände von Palladium seit mehr als acht Jahren sinken.
Bloomberg-Rohstoffexerpte glaubt an Goldpreisanstieg
Dem Bloomberg-Rohstoffstratege Mike McGlone zufolge treiben die weltweit verschärften Abgasnormen für Automobile die Nachfrage nach Palladium nach oben. Er bezeichnete sie als die „Hauptquelle der Nachfrage“. „Starke Palladium-Preise und ein Dollar-Kurs, der seinen Höhepunkt erreicht hat, sind gewöhnlich eine mächtige Kombination für einen Goldpreisanstieg“, schrieb er in seiner am Dienstag veröffentlichten Analyse weiter.