
Goldreport: Hallo Karl! Vielen Dank, dass Du Dir heute die Zeit genommen hast, mit mir über Sandfire Resources zu sprechen! Bevor wir uns mit dem brandneuen Kupfer- und Goldfund befassen, gebe uns bitte einen kurzen Überblick zu Deiner Position im Unternehmen, Deinen bisherigen Karriereschritten und auch ein paar Infos zu den anderen Mitgliedern des Managements.
Karl Simich: Ich bin ein vereidigter Wirtschaftsprüfer, arbeite aber bereits seit über 20 Jahren im Bergbausektor. Meine Karriere begann zusammen mit Miles Kennedy bei dem Unternehmen Macraes Gold Mining in den 1980er Jahren. Dort brachten wir die größte Goldmine Neuseelands in Produktion in welcher bis heute erfolgreich Gold gefördert wird.
Miles und ich verbrachten die 90er Jahre damit, Kimberly Diamond aufzubauen und wir entwickelten die Ellendale Diamantmine in Westaustralien.
Ich war auch bei Kimberly Diamond geschäftsführender Direktor, bis das Unternehmen in 2007 von der in London gelisteten Gem Diamonds für über 300 Millionen AUD übernommen wurde.
Miles ist nun der so genannte Non-Exekutive Chairman von Sandfire und der Rest unseres Teams setzt sich aus John Evans, unseren technischen Direktor und zwei weiteren Non-Executives zusammen.
John arbeitete mehr als 17 Jahre als Explorationsgeologe für CRA und war 12 Jahre lang geschäftsführender Direktor von Marymia Exploration. Zusammengefasst also über 35 Jahre Erfahrung im Bergbausektor und die Spezialgebiete sind Basismetalle, Eisenerz und Gold.
Herr JH Jong ist ebenfalls in unserem Management und repräsentiert unseren größten Aktionär Posco.
Posco ist der weltweit viertgrößte Stahlproduzent und dort ist Herr Jong für das Business Development zuständig. Und dann haben wir noch John Hutton, der die Hutton-Familie repräsentiert. Der verstorbene Graeme Hutton war der Gründer des Unternehmens und einer der erfolgreichsten Geologen Australiens, wenn es um das Aufspüren neuer Vorkommen ging.
Unter John arbeitete auch unser Geologin Margy Hawke bereits mit uns zusammen bei Kimberley Diamond. Sie spielte eine entscheidende Rolle bei der Entdeckung unseres Gold- und Kupfervorkommens auf dem Doolgunna Projekt, da Sie den Entschluss fasste, die tieferen Gesteinsschichten anzubohren, was letztendlich zu diesem Fund führte!
Aktuell haben wir etwa 10 Geologen auf unserem Projekt und auch unser Team für die Verwaltung und technische Unterstützung in Perth wächst.
Goldreport: Ich weiß, dass Sandfire viele Projekte in Australien besitzt, doch ich denke es macht Sinn, wenn wir uns ausschließlich mit dem neuen Flaggschiff Doolgunna beschäftigen. Bitte gebe uns zunächst einen Überblick über die Region in der das Projekt liegt und wie es um das Thema Infrastruktur in der Umgebung bestellt ist.
Karl Simich: Das Doolgunna-Projekt ist ca. 150km nördlich eines großen Goldminenzentrums namens Meekatharra und die Region in der wir uns befinden heißt North Murchison/ Peak Hill Goldfield. Dies liegt am nördlichen Rand eines bekannten geologischen Gürtels in West-Australien namens Yilgarn Craton – auf welchem bereits viele Bodenschätze entdeckt wurden.
Obwohl die Region relativ weit von anderen Bergbauregionen entfernt liegt, gibt es bei uns eine Reihe von Weltklasse-Minen, wie zum Beispiel die Plutonic Mine (Barrick Gold) mit einem Vorkommen von mehreren Millionen Unzen Gold.
Die Gegend ist sehr gut an die vorhandene Infrastruktur angebunden. Der Great Northern Highway, die Hauptschlagader, die Nordaustralien mit den dichter besiedelten Gebieten des Südens verbindet, führt mitten durch einen Abschnitt unseres Gebietes. Die Gaspipeline, die Erdgas aus dem Nordwesten hin zu den benachbarten Goldminen bringt, ist ebenfalls in der Nähe unseres Projektes.
Nördlich liegt dann noch Westaustraliens Eisenerzmekka Pilbara, wo es aktuell wieder einen sehr starken Aufschwung für den gesamten Sektor gibt. Normalerweise fliegen wir auch immer über das große Eisenerzzentrum von Newman auf unser Projekt.
Aus dem Blickwinkel für die Entwicklung und den Betrieb einer Mine betrachtet, ist dies eine großartige Region in der wir tätig sind. Bislang waren Kupfervorkommen nur aus der Geschichte bekannt und unser Fund ist der erste große VMS Kupfer- und Goldfund in dieser Region, was natürlich sehr aufregend für diesen Teil Australiens ist.
Goldreport: Wurden auf dem Gebiet vorher bereits Explorationsarbeiten durchgeführt?
Karl Simich: Sandfire hat diese Gebiete vor ungefähr sechs Jahren gekauft. Vorher wurde von verschiedenen Unternehmen und Geologen auf dem Gebiet nach Gold gesucht, allerdings noch mit altmodischen Metalldetektoren. In den 1970er Jahren untersuchte Western Mining, jetzt BHP Billiton, das Gebiet schon einmal nach Kupfer!
Goldreport: Sandfire hat sein Bohrprogramm ja sofort mit einem Paukenschlag beim aller ersten Loch eröffnet. Bitte erzähle uns etwas mehr über euer erstes Diamantbohrloch und auch über die Art des Vorkommens.
Karl Simich: Der erste Diamant-Loch, DGDD-001, war in der Tat eines der besten Löcher, welches man sich als Unternehmen in unserer Branche nur wünschen kann. Dieses Bohrloch durchschnitt 53,2 Meter Kupfer-Gold-Mineralisierung in der Zone die wir als DeGrussa bezeichnet haben mit Gehalten von 17,3% Kupfer und 2,5 g/t Gold und weitere 25,1 Meter Kupfer-Gold-Mineralisierung in der Conductor 1 Zone mit 3,4% Kupfer und 1,6 g / t Gold.
Insgesamt traf dieses Loch mehr als 78 Meter von hochgradiger Mineralisierung – ein wirklich phänomenales Ergebnis!
Unsere geologische Interpretation der Mineralisierung auf dem Doolgunna Projekt ist, dass es sich um eine VMS oder eine Art von VMS-Lagerstätte handelt.
VMS-Lagerstätten sind in der Regel polymetallische Vorkommen, die miteinander verbunden sind und durch vulkanische-assoziierte hydrothermale Ereignisse ausgebildet wurden.
VMS-Lagerstätten stellen eine bedeutende Quelle der weltweiten Kupfer-, Zink-, Blei-, Gold- und Silbervorkommen dar. Als vergleichbares Beispiel ist hier die Weltklasse Lagerstätte Kidd Creek in Kanada mit einem Gesamtvorkommen von über 400 Millionen Tonnen bei Gehalten von rund 2% Kupfer, 1,3 g/t Gold und 4,4% Zink zu nennen. In Westaustralien gibt es zum Beispiel Golden Grove oder die jüngste Entdeckung von Jabiru Metals namens Jaguar.
Eines der wichtigsten Merkmale von VMS-Vorkommen ist, dass sie fast immer in Gruppen vorkommen und meist eine komplette Minenregion umfassen.
Goldreport: Wenn ich mir die bisher bekanntgegebenen Resultate insgesamt ansehe, so kann man sagen, dass der gesamte neue Fund im Durchschnitt über 5% Kupfer und über 2 Gramm je Tonne Gold aufweist. Welche Vergleichswerte kannst Du uns hier von anderen VMS-Vorkommen nennen?
Karl Simich: Es ist wichtig zu betonen, dass wir aktuell noch keine Kommentare über die durchschnittlichen Gehalte unseres Gesamtvorkommens abgeben dürfen, bis wir eine JORC -konforme Ressourcenschätzung erstellt haben. Diese ist bis Ende 2009 geplant.
Ein Bergbau-Analyst von Bell Potter Securities aus Australien schätzte zuletzt, dass die durchschnittlichen Gehalt der Lagerstätte bei 5% Kupfer und 1,6 g/t Gold liegen. Dies ist aber seine Schlussfolgerung und wir dürfen leider dazu noch nichts sagen.
Was ich aber sagen kann ist, dass die Ergebnisse, die wir bisher bei den Bohrungen gesehen haben, auf eine außergewöhnlich hochwertige VMS-Lagerstätte hindeuten im Vergleich zu den bisher weltweit bekannten Entdeckungen.
Ich habe ja bereits die Lagestätten Kidd Creek und Golden Grove erwähnt. Die Kupfergehalte die wir bislang entdeckt haben liegen deutlich über diesen
Vergleichsvorkommen und ich denke dies unterstreicht, welche spannende Entdeckung wir hier gemacht haben.
Goldreport: Bislang hat Sandfire zwei Haupterzkörper auf dem Projekt identifiziert. Wenn wir aber die aktuelle Präsentation betrachten, gibt es auch ein drittes Ziel namens Conductor 4. Werdet ihr dieses identifizierte Ziel ebenfalls in den kommenden Wochen testen?
Karl Simich: Unser Diamant Bohrloch DGDD-016 wurde gezielt auf das südwestliche Ende der Conductor 4 Zone ausgerichtet. Allerdings hat dieses Bohrloch keine Mineralisierung durchschnitten, wo wir sie eigentlich erwartet haben. Jedoch trafen wir auf 4,4 Meter mit Kupferkies, was normalerweise unter der Conductor 4 Zone liegen sollte. Diese Bohrung hat auch unser Bohrloch DGDD-005 durchschnitten und dies haben wir jetzt als Footwall Zone bezeichnet. Es sind also weitere Bohrungen notwendig, um den Ursprung von Conductor 4 zu finden.
Goldreport: Lass uns über das aktuelle Arbeitsprogramm sprechen. Wie viele Bohrgeräte habt ihr aktuell auf dem Projekt und wie läuft es bislang? Wie hoch ist das Budget für diese Kampagne und was ist das Hauptziel der aktuellen Arbeiten?
Karl Simich: Wir haben unser aktuelles Diamantbohrprogramm am 4. Juli mit einem Bohrgerät gestartet und später auf zwei Geräte aufgestockt. Dies haben wir nun erneut aufgestockt und bohren aktuell mit drei Bohrplattformen, um noch schneller voran zu kommen. Dies ist wichtig, da wir aktuell viele tiefe Löcher auf dem Gebiet niederbringen, die 700 – 800 Meter in die Tiefe gehen und es 5-6 Tage dauert, um ein solches Loch fertigzustellen.
Die Bohrungen verlaufen aktuell sehr erfolgreich und wir arbeiten rund um die Uhr, also 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche. Unsere hauptsächlichen Ziele mit diesem Programm sind:
- Eng nebeneinanderliegende Bohrungen rund um unsere hochgradigen Kupfer- und Goldmineralisierungen des DeGrussa Vorkommens abzuschließen. Dies wird auch immer tiefere Bohrungen enthalten, um die steilen Stürze im südwestlichen Teil zu testen. Zudem werden alle bisherigen Löcher in die Tiefe erweitert, um die weiter unterliegende Conductor 1 Zone zu durchschneiden;
- dies dient auch um Conductor 1 besser beurteilen zu können und vor allem für die Festlegung der seitlichen Begrenzungen der Vererzungen und um zu bestimmen, wie das weitere Potenzial in der Tiefe aussieht;
- dann testen wir die unmittelbare Umgebung der DeGrussa Lagerstätte auf weitere Gold-, Kupfer- und Zinkgänge. Insbesondere wird die vorhin bereits angesprochene Conductor 4 Zone und die Footwall Zone durch weitere Bohrungen getestet. Weiterhin haben wir bei magnetischen Untersuchungen erneut 7 neue Ziele entdeckt, die wir ebenfalls mit Bohrungen näher untersuchen wollen.Und zuletzt prüfen wir weitere regionale VTEM Ziele entlang der 22 Kilometer langen Streichzone
Unser Budget für die weitere Exploration bis zum Ende 2009 liegt bei etwa 7 Millionen AUD, nachdem wir bislang rund 3 Millionen seit unserer Entdeckung im April investiert haben. Vor diesem Fund haben wir rund 5 Millionen AUD in 5 Jahren hauptsächlich für die Exploration nach Gold auf dem Gebiet ausgegeben.
Goldreport: Denkst Du, Sandfire wird in der Lage sein, bis Ende 2009 eine JORC konforme Ressource für das Gebiet zu erstellen?
Karl Simich: Das Ziel der aktuellen eng nebeneinander liegenden Bohrung sowie den Erkundungsbohrungen mit größeren Abständen ist, die Erstellung einer ersten JORC-konformem Ressourcenschätzung für die Conductor 1 und die DeGrussa Zone. Dies sollte uns bis Ende 2009 oder Anfang 2010 gelingen.
Goldreport: Seit Beginn des Bohrprogramms hatte Sandfire durchweg gute Ergebnisse und das Bild über das Vorkommen wird mit jeder Bohrung klarer. Gibt es bereits interne Kalkulationen wie groß das Vorkommen aktuell schon ist?
Karl Simich: Leider dürfen wir aufgrund der vorliegenden Regularien der ASX keinerlei Einschätzungen geben, wie groß das Gebiet sein könnte, bevor wir nicht eine JORC konforme Ressource erstellt haben.
In der Zwischenzeit denken wir aber, dass einige Broker und Analysten ihre Hausaufgaben machen und ihre eigenen Schätzungen zur voraussichtlichen Größe des Projektes erstellen. Eine solche
Schätzung gab es ja bereits von Bell Potter Securities am 16.09.2009 welche dann am 24.09.2009 nochmal upgedatet wurde.
Goldreport: Kannst Du dann sagen, ob Sandfire mit dem bisher erreichten davon ausgeht, bereits einen abbauwürdigen Erzkörper gefunden zu haben?
Karl Simich: Auch hier ist es uns untersagt, Kommentare über das wirtschaftliche Potenzial der Entdeckung abzugeben, bevor wir nicht eine JORC-konforme Ressource und ein Scoping-Studie abgeschlossen haben.
Dennoch darf ich sagen, dass wir aktuell sehr, sehr begeistert sind, von dem was wir gefunden haben. Wir werden nun mit allen unseren vorhandenen Ressourcen fortfahren, das Gebiet schnellstmöglich weiterzuentwickeln.
Angesichts der bislang entdeckten Metallgehalte, der Lage des Projekts und der Nähe zur Infrastruktur sehen wir keinen Grund, was uns in der weiteren Entwicklung des Projektes hin zu einer potentiellen Mine hindern könnte.
Goldreport: Die ersten Ergebnisse waren bereits super. Denkst Du, dass ihr zum aktuellen Zeitpunkt bereits das ganze System entdeckt habt oder kann es noch zu weiteren Entdeckungen in der Zukunft kommen?
Karl Simich: Wie ich bereits gesagt habe, ist eines der wichtigsten Kennzeichen von VMS-Lagerstätten, dass sie meist in Gruppen auftreten. Es gibt zahlreiche Belege dafür und die Erfahrungen aus anderen VMS-Minencamps in der ganzen Welt unterstützen dies.
Einzelne Vorkommen können 10, 15 oder 20 Millionen Tonnen beherbergen, aber manchmal bilden sie alle gemeinsam Minenfelder von hunderten Millionen Tonnen.
Wir wissen noch nicht, ob wir ein oder mehrere Vorkommen haben. Doch das wahre Aufwärtspotenzial liegt in der Entdeckung weiterer solcher Vorkommen wie DeGrussa oder Conductor 1.
Wenn wir in dieser Hinsicht erfolgreich sind und ein komplettes Minenfeld entdecken, so kann Sandfire von einer 200-300 Millionen Dollar Company zu einem Unternehmen mit einer Milliarde AUD wachsen. Das ist natürlich sehr aufregend, aber wir müssen zunächst unsere Arbeit machen, um genau festzustellen, ob die VMS-Mineralisierung in unserem Gebiet ebenfalls in Gruppen auftreten.
Wir haben geophysikalische Techniken eingesetzt, darunter eine aus der Luft durchgeführte aeromagnetischen Erhebung, um das regionalen Potenzial beurteilen zu können. Diese Untersuchungen haben viele interessante Ziele identifiziert, die wir alle als Conductor bezeichnen. Aber wir wissen nicht, ob es sich um Basismetallvorkommen handelt, bis wir sie wirklich angebohrt haben. Wir erwarten, dass wir mit der ersten Phase dieser Erkundungsbohrung Mitte Oktober 2009 beginnen können.
Goldreport: Soweit wir dies erkennen können, liegen die bisher bekannten Mineralisierungen in einer Tiefe bis zu 400 Metern. Wäre dies im Falle einer Produktionsaufnahme dann eine Untertagemine und kann man schon Schätzungen bezüglich der Konstruktionskosten abgeben?
Karl Simich: Es ist eigentlich ein wenig zu früh um darüber zu spekulieren, wie eine Minenentwicklung aussehen könnte. Wir haben einige sehr interessante Mineralisierungen mit oxydischem Gold und Kupfer die sehr oberflächennah bei unserem DeGrussa Abschnitt vorkommen. Es wurde dort ja auch ursprünglich nach oberflächennahen Goldvorkommen mit möglichem Übertageabbau exploriert.
Es ist zwar noch zu früh um hierüber zu spekulieren, aber wir werden zunächst die oberflächennahen Mineralisierung weiter anbohren um vielleicht zunächst diese im Übertagebau fördern zu können um anschließend einen Zugang zu den tiefer liegenden sulfidischen Vorkommen zu legen. Es gibt also mehrere Möglichkeiten.
In Bezug auf die Kosten ist es ein bisschen zu früh um genaue Zahlen zu nennen, doch wir können sagen, dass die Kapitalkosten und die Markteintrittsbarrieren für die Entwicklung von solch hochgradigen Vorkommen sicherlich nicht unerschwinglich sein werden.
Goldreport: Lass uns einen Blick in die Zukunft werfen. Wo siehst Du Sandfire Resources in drei Jahren?
Karl Simich: In drei Jahren würden wir bestimmt gerne in oder unmittelbar vor der Produktion stehen. Die Antwort auf diese Frage hängt auch sehr stark davon ab, wie groß das Doolgunna Projekt dann ist und ob wir ein, zwei oder mehrere Vorkommen entdeckt haben.
Wenn wir ein großes VMS-Minencamp entdeckt haben, dann wäre der Zeitrahmen sicherlich etwas größer gesteckt und die entsprechenden Entwicklungsschritte würden sich dann unterscheiden.
Es ist schwer zu sagen, aber unser Basisszenario ist, dass wir in drei Jahren ein hochprofitabler und erfolgreicher Mid-Tier-Produzent in Australien sind. Vergleichbar mit Unternehmen wie zum Beispiel Jubilee Mines, Western Areas oder Independence Group.
Der Vorteil könnte sein, dass sich Doolgunna als eine wirkliche Weltklasseentdeckung entpuppt und in diesem Fall werden wir die Entwicklung nicht mehr miterleben oder wir werden das Projekt zusammen mit einem richtig großen Bergbauunternehmen partnerschaftlich entwickeln. In jedem Fall werden die Aktionäre am Ende die Gewinner sein.
Goldreport: Wie ist dein Ausblick für die künftige Entwicklung bei Gold und Kupfer?
Karl Simich: Diese Frage überlasse ich lieber den Spekulanten und den großen Analysten im Rohstoffsektor. Allerdings erwarten wir uns für das Doolgunna Projekt, basierend auf den bisherigen Ergebnissen, dass die künftigen Produktionskosten für Kupfer und Gold im unteren Viertel der Kosten von Vergleichsunternehmen liegen werden.
Goldreport: Wie hoch ist die aktuelle Marktkapitalisierung von Sandfire Resources und wie viel Cash hat das Unternehmen aktuell. Gibt es eine Budgetplanung, wie lange ihr mit diesem Geld noch arbeiten könnt?
Karl Simich: Unsere Marktkapitalisierung überschritt kürzlich 300 Millionen AUD doch wir sehen hier noch ein hervorragendes Aufwärtspotenzial. Wir haben aktuell etwa 13 Millionen AUD auf der Bank, doch wir geben derzeit natürlich das Geld zügig aus, da wir mit drei Bohrplattformen auf dem Gebiet aktiv sind. Unsere monatliche Burnrate liegt bei etwa 2 Millionen AUD im Monat.
Wir werden noch etwas mehr Kapital benötigen und dies vielleicht noch vor Ende dieses Jahres abschließen. Allerdings liegen uns viele Angebote und Möglichkeiten vor und unser Ziel ist es, eine Verwässerung der bestehenden Aktionäre zu minimieren.
Goldreport: Ihr habt ja vor einigen Wochen eine kleine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht für eure bestehenden Aktionäre durchgeführt. War dies ein kleines Dankeschön für die Altaktionäre die euch auf dem bisherigen Weg unterstützt haben?
Karl Simich: Im Moment bekommen wir alle paar Tage mindestens ein oder zwei neue Angebote von Fonds, die uns Geld anbieten. Wir freuen uns natürlich sehr und sind geschmeichelt von der Aufmerksamkeit die wir erhalten. Aber wir haben beschlossen die erste Kapitalaufnahme mit unseren bestehenden Aktionären abzuschließen und dies als Dankeschön für die Unterstützung auch in schweren Zeiten zurückzugeben.
Wir hatten aber auch viele andere Interessenten, die gerne teilnehmen wollten.
Wir sind ein aktionärsfreundliches Unternehmen. Ich beabsichtige auch weiter die bestehenden Aktionäre bei jeder Gelegenheit mit einzubeziehen und auch einmal zu belohnen. Das heißt wir werden alle Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung abwägen und die Option wählen, die am besten für unser Unternehmen, das Projekt und unsere Aktionäre passt, um das Unternehmen auf lange Sicht auf ein gesundes Fundament zu stellen.
Goldreport: Wer sind die größten Aktionäre und wie viel Prozent der ausstehenden Aktien hält das Management?
Karl Simich: Die koreanische Gruppe Posco, wie erwähnt der viertgrößte Stahlproduzent weltweit, hält etwa 17,5% der Aktien und ist damit der größte Aktionär. Posco investierte ursprünglich wegen unseren Manganese Projekten im Northern Territory aber nun sind sie natürlich begeistert von unserem Kupferfund auf Doolgunna und sie unterstützen uns sehr in dem was wir tun.
Posco bringt finanzielle Stärke in unser Unternehmen und sie unterstützen uns. In Anbetracht dessen, was wir auf Doolgunna gefunden haben und der hohen Wahrscheinlichkeit, dass es zu der Entwicklung einer Mine kommt, sind wir froh einen so großen Konzern wie Posco als Großaktionär und strategischen Partner zu haben.
In Bezug auf die anderen Aktionäre gilt zu sagen, dass die Vorstandschaft und Geschäftsführung derzeit rund 12% kontrollieren und ein weiterer Block mit rund 15% liegt bei reichen Privatpersonen oder Institutionen, die uns von Management und unsere aktuelle strategische Ausrichtung voll unterstützen.
Zusammenfassend denke ich, es ist fair zu sagen, dass über 50% der Aktien sehr eng gehalten werden, was uns natürlich in unserer strategischen Ausrichtung unterstützt. Dies ist ein ausgezeichneter Schutz gegen alle möglichen Raubtiere die es da draußen gibt.
Goldreport: Du sprichst gerade die Raubtiere an. Das ist auch gleich meine nächste Frage. Denkst Du, dass einige große Bergbauunternehmen Sandfire bereits eng beobachten?
Karl Simich: Lasse mich die Antwort anders formulieren. Wir haben seit vielen Jahren keine richtig große neue Entdeckung mehr in Westaustralien gehabt. Man muss bis in die 1990er Jahre zurückgehen um wieder auf Entdeckungen wie die Thunderbox-Goldmine und die Cosmos-Nickelmine zu treffen.
Auf dieser Grundlage würde es mich schwer wundern, wenn uns nicht die meisten der großen und mittelgroßen Unternehmen bereits auf ihrer Beobachtungsliste hätten. Alleine aufgrund der außergewöhnlichen Grades und Breiten der Mineralisierung die wir gefunden haben.
Um Erfolg im Spiel des Bergbausektors zu haben, dreht sich alles um den Wert pro Tonne, den du bei deiner Entdeckung vorweisen kannst. Bisher haben wir ein paar ziemlich spannende Sachen gefunden, wenn Du bei der Bewertung die Grades und Breiten mit denen unserer Mitbewerber vergleichst.
Natürlich haben wir etwas Wichtiges entdeckt, aber im Augenblick wissen wir nicht, wie groß oder wie bedeutsam der Fund wirklich sein wird, bevor wir nicht noch etwas mehr Bohrungen in der gesamten Region durchgeführt haben. Wenn wir weitere Vorkommen wie DeGrussa oder Conductor 1 finden, dann habe ich keine Zweifel daran, dass Sandfire auf der Beobachtungsliste von so einigen der Majors zu finden sein wird.
Goldreport: Euer Aktienkurs ist von unter 10 Cents auf über 3 AUD gestiegen. Bitte sag uns, warum Du dennoch der Meinung bist, dass Sandfire Resources immer noch ein gutes Investment ist.
Karl Simich: Ich glaube, dass unser Doolgunna-Projekt ein erhebliches Potenzial besitzt. Wir sitzen aktuell auf unseren Funden DeGrussa und Conductor und beide Entdeckungen sind sowohl in die Breite als auch in die Tiefe offen. Wir müssen also die Lücken zwischen den bisherigen Bohrungen schließen und ich denke hier gibt es noch viel Potenzial.
Weiterhin sind die zusätzlich identifizierten Anomalien sehr spannend! Diese werden wir bald testen und dann haben wir die Chance auf weitere Entdeckungen.
Zum aktuellen Zeitpunkt überlasse ich es den Leuten selbst, eine eigene Berechnung unseres möglichen Potenzials zu kalkulieren. Doch ich denke es könnte die Vorstellungskraft eines jeden von uns deutlich übersteigen.
Ich verweise auch auf die neuesten Studien von Bell Potter (eines der größten Privatkundenhäuser Australiens) die am 24.09.2009 einen gegenwärtigen fairen Wert je Aktie zwischen 4 AUD und 6 AUD errechnet haben (Grundlage waren die aktuellen Gold- und Kupferpreise).
Ich glaube auch, dass Bell Potter unser weiteres Potenzial gut aufgezeigt hat.
Goldreport: Karl, ich danke Dir recht herzlich für dieses doch sehr lang gewordene Interview und Deine Zeit für uns. Wir wünschen Dir und Sandfire Resources alles Gute für die Zukunft und es würde mich sehr freuen, wenn wir uns in den nächsten Monaten wieder einmal über die neuesten Entwicklungen unterhalten könnten.
Karl Simich: Ich habe für Dein Interesse an unserem Unternehmen zu danken. Wir werden Dich und Deine Abonnenten natürlich über die Fortschritte auf unserem aufregenden Projekt auf dem Laufenden halten!
Das Interview wurde am 01.10.2009 von Hannes Huster geführt. Die Aktie befindet sich seit dem 09.09.2009 zu einem Einstandskurs von 1,15 Euro auch im Goldreport Musterdepot und liegt mittlerweile 100% im Gewinn.