„Beim Denken ans Vermögen leidet oft das Denkvermögen“ – so hat es der österreichische Kabarettist Paul Farkas einmal auf den Punkt gebracht. Die Wahrheit hinter dem Bonmot ist inzwischen durch die Behavioural-Finance-Forschung hinreichend erforscht und belegt: Auch wenn die meisten es abstreiten, handeln Anleger oft hoch emotional, lassen sich von Gier und Angst leiten. Die kollektive Psyche der Börsianer bestimmt das Marktgeschehen weit mehr als Konjunkturdaten oder Quartalsberichte der Unternehmen. Studien zufolge verlieren bis zu 80 Prozent der Trader Geld oder gehen sogar pleite. Weiterlesen
Archiv der Kategorie: Psychologie
Kollektive Asset Allocation Dax: Risikoscheue Anleger kehren zurück
Die Stimmung unter Dax-Anlegern hat sich während der vergangenen Monate weiter aufgehellt. Obwohl der Dax die Hochpunkte vom April nicht mehr ins Visier nehmen konnte, verbesserte sich die Stimmung der Anleger während der vergangenen Monate. Insbesondere bei der Gruppe der Investoren ohne jegliche Risikofreude verbesserte sich die Stimmung zwischen März und April erheblich. Mittlerweile haben mehr als zehn Prozent der risikoscheuen Anleger den Dax im Depot. Das ist der höchste Wert des Jahres 2010.
Auch die Risikogruppen mit höherer Risikobereitschaft bauten ihre Dax-Investments seit März aus. Die beiden Gruppen mit der höchsten Risikobereitschaft ließen sich selbst von den Kursturbulenzen der Monate April und Mai nicht abschrecken. Betrachtet man sämtliche Risikogruppen, fällt auf, dass die Werte der Dax-Depotgewichtung der Anleger nunmehr enger beisammen liegen, als noch vor Monaten. Vor allem die Gruppe der risikoscheuen Anleger scheint wieder Interesse am deutschen Leitindex gefunden zu haben. Es kommt nun darauf an, ob diese neue Zuversicht durch eine positive Entwicklung der Kurse gestützt wird. In diesem Fall besteht insbesondere bei Gruppen mit geringer und ausgeglichener Risikobereitschaft Potential für weitere Käufe.
Kauderwelsch der Gefühle: Anleger bleiben orientierungslos und flüchten in den Geldmarkt
Nachdem in der letzten Sentimentanalyse des Dax-Index sämtliche Anleger ihre Engagements ausbauten, behielten im Februar lediglich die Investoren mit höherer Risikoneigung ihren Optimismus. Die Gruppen „ausgeglichen risikobereit“ und „wenig risikobereit“ reduzierten ihre Dax-Gewichtung auf den niedrigsten kollektiven Depotanteil seit drei Monaten. Dagegen bauten die Gruppen der risikobereiten und tendenziell risikobereiten Anleger ihr Engagement im Dax-Index minimal aus. Trotz dieser Erkenntnisse lassen sich im Hinblick auf die allgemeine Marktstimmung kaum Schlüsse ableiten – die hohe Volatilität im Dax spiegelt sich auch in der kollektiven Anlegerstimmung wider. Aus diesem Grund sollen Dax-Sentiment und Hauptklassen-Analyse im Februar in einem Text analysiert werden. Weiterlesen
Der Optimismus kehrt zurück: Anleger sämtlicher Risikoklassen stocken Dax-Investments auf
Vor vier Wochen zeigte die Analyse der kollektiven Asset Allocation des Dax-Index, dass risikoscheue Anleger wieder verstärkt auf deutsche Standardwerte setzen. Risikobewusste Anleger zogen sich statt dessen vom Aktienmarkt zurück. Nach dem Jahreswechsel scheint der Optimismus dagegen sämtliche Risikoklassen erfasst zu haben: Die Daten von Intelligent Recommendations zeigen, dass alle Risikogruppen den Dax im Vergleich zum Vormonat stärker gewichtet haben. Damit liefert die heutige kollektive Asset Allocation Antworten auf Fragen der vergangenen Analyse. Damals gab uns die Zurückhaltung der risikobewussten Anleger gepaart mit den verhältnismäßig geringen Umsätzen des Dax während der Feiertage Grund zur Vorsicht. Heute sieht es danach aus, als hätten die Kursverluste der vergangenen Wochen die Anleger zum Einstieg bewegt. Weiterlesen
Zweite Dax-Sentimentanalyse zeigt abwartende Haltung: Verhalten risikobereiter Anleger mahnt zu Vorsicht
Im ersten Teil unserer Sentimentanalyse zum Dax, die Aktien-Blog in Zusammenarbeit mit dem interaktiven Anlegerportal Intelligent Recommendations künftig monatlich an dieser Stelle veröffentlicht, sahen wir Potential für steigende Kurse. In der Tat fand der Ausverkauf des Index wenige Tage nach unserer Analyse ein Ende und der Dax kletterte in der Spitze über 5800 Punkte – die Einschätzung, wonach abwartende Anleger als potentielle Käufer an der Seitenlinie stehen, erwies sich als richtig. Auch die jüngsten Stimmungsdaten von Intelligent Recommendations zeigen eine gewisse Skepsis der Anleger gegenüber der Entwicklung des Marktes. Doch hat sich aus charttechnischer Sicht im Vergleich zum vergangenen Monat einiges geändert – die Vorsicht der Investoren könnte sich im Nachhinein als angemessen heraus stellen. Weiterlesen
Analyse kollektiver Marktstimmung: Beim Dax stehen noch viele potentielle Käufer an der Seitenlinie
Wer daran glaubt, dass die Aktienmärkte von Emotionen getrieben werden, kommt um die Sentimentanalyse kaum herum. Grundannahme dieser Methode ist es, anhand der Stimmungen der Marktteilnehmer künftige Kursbewegungen zu prognostizieren. Die Hamburger Intelligent Recommendations GmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, mittels statistischer Verfahren die kollektive Intelligenz der Marktteilnehmer zu nutzen und bietet Besuchern ihrer Webseite unter anderem Musterdepots, in denen die Teilnehmer kollektiv ermittelte Empfehlungen verschiedener Anlageklassen einsehen können. Auch fragt „Intelligent Recommendations“ seine User monatlich nach ihrer Asset Allocation – also nach der optimalen prozentualen Verteilung des Vermögens über die verschiedenen Anlageklassen. Dabei wird zwischen verschiedenen Risikoklassen unterschieden, in die sich die Teilnehmer je nach eigener Risikoneigung selbst einteilen können. Unterschiede zwischen Risikoklassen und Stimmungsschwankungen innerhalb dieser Gruppen lassen spannende Rückschlüsse auf die Marktstimmung zu. In Zusammenarbeit mit Intelligent Recommendations analysieren wir ab sofort monatlich an dieser Stelle die Marktstimmung der Dax-Anleger. Weiterlesen
Angebot bestimmt über Attraktivität: Knappheit macht neugierig – Verkaufsdruck macht skeptisch
Der Kauf eines Produkts hängt nicht allein vom Preis ab, auch die Verfügbarkeit einer Sache beeinflusst unsere wirtschaftlichen Entscheidungen. Dabei nehmen wir den Preis als ein festes Angebot wahr und sehen die Kaufentscheidung allein im Kontext von Angebot und Nachfrage. Dies bringt selbstverständlich auch die Annahme mit sich, dass das Produkt als ein lohnender Besitz empfunden wird und nicht als überflüssiger Ballast – die Knappheit eines Produkts hat einen subjektiven Wert erzeugt. Welche Hintergründe dieses psychologische Phänomen hat und wie es unser Handeln beeinflusst, soll dieser Artikel zeigen. Weiterlesen
"Diese Aktie steigt bestimmt weiter": Wie psychologische Prinzipien hinter Verkaufsstrategien unsere Entscheidungen beeinflussen
Die Verknüpfung von Psychologie und wirtschaftlichem Verhalten ist schon lange kein Forschungszweig mehr, der lediglich im Elfenbeinturm stattfindet, sondern wird tagtäglich von großen Konzernen wie kleinen Einzelhändlern praktiziert. Im Folgenden sollen daher einige verschiedene Verkaufsstrategien näher vorgestellt und erörtert werden. Grundsätzlich gilt: Menschen sind leichter zu beeinflussen, wenn sie Sympathie für jemanden haben. Doch was bedeutet das eigentlich? Woraus besteht Sympathie? Die Wortbedeutung kann aus „mit“ und „empfinden“ zusammen gesetzt werden. Sympathie könnte somit als ein gleichartiges emotionales Erleben erklärt werden. Und genau darauf kommt es an, möchte man Sympathien erwecken. Zu zeigen, dass die gleichen Gefühle, die selben Einstellungen und das gleiche Erleben wie es jemand anderes hat, auch einen selbst bewegen. Weiterlesen
So wirken Werbegeschenke und Gefälligkeiten: Die Gesetzmäßigkeit der Reziprozitätsnorm
Werbegeschenke verfehlen ihren Zweck nicht und wirken durch die so genannte Reziprozität. Das ist das Gefühl, für Gefälligkeiten einen Gegenleistung erbringen zu wollen. Dabei ist es unerheblich, ob wir um die Hilfe von anderen gebeten haben oder nicht. Ist jemand gefällig zu uns, möchten wir demjenigen ebenfalls etwas Gutes tun. Weiterlesen
Der Mensch als Herdentier: Kaufentscheidungen im sozialen Kontext
Einer der wichtigsten Einflussfaktoren für eine Kaufentscheidung ist der soziale Kontext. Die Beeinflussung der Akteure durch andere Personen ist eine nicht zu vernachlässigende Komponente im Wirtschaftskreislauf. Neben der Preisgestaltung oder anderen Faktoren wie der Verfügbarkeit des Produktes, Knappheit oder Alternativen, ist sogenanntes virales Marketing etwas, das sich viele Anbieter zu Nutze machen. Von der Anbieterseite werden Kundenmeinungen veröffentlicht, Rezensionen geschrieben, Testkäufer geschickt und Warentests gedruckt. Umgekehrt suchen Interessierte gezielt nach Meinungen und Empfehlungen durch Freunde und Bekannte oder verlassen sich auf Testberichte in Magazinen und Zeitungen. Weiterlesen