Der spanische Bankenmarkt leidet weiterhin an den Folgen der Finanzkrise und dem Zusammenbruch der nationalen Immobilienwirtschaft. Die Sparkassen stehen dabei besonders unter Druck: Die regional organisierten und zumeist öffentlich-rechtlichen Institute sind für das spanische Finanzsystem überaus relevant und verwalten rund 40 Prozent aller Vermögenswerte in Spanien. Doch während große spanische Privatbanken wie Santander oder BBVA global agieren und international hervorragend aufgestellt sind, kämpfen die Sparkassen gegen die anhaltende Immobilienkrise und hohe Kreditabschreibungen. In den Büchern der Sparkassen liegen nach aktuellen Schätzungen noch faule Krediten in Höhe von rund 200 Milliarden Euro. Weiterlesen
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Akquisition auf Pump: Pfeiffer Vacuum kauft Technologie von Alcatel Lucent
Der deutsche Pumpenhersteller Pfeiffer Vacuum hat im November 2010 hervorragende Geschäftszahlen für das dritte Quartal präsentiert und die Anleger zugleich mit einer erhöhten Prognose für das Gesamtjahr erfreut. Mit einem Umsatz von 59,1 Millionen, einem Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern von 14,4 Millionen Euro und einem Überschuss von 11,26 Millionen beendete das im TecDAX gelistete Unternehmen im September das bisher beste Quartal seiner Firmengeschichte. Für das Gesamtjahr rechnet Pfeiffer-Vorstandschef Manfred Bender nun sogar mit einem Rekordumsatz von 210 Millionen Euro.
Im kommenden Geschäftsjahr will das hessische Unternehmen seine internationale Marktpräsenz ausbauen und beabsichtigt hierfür die Vakuumtechnologie Adixen von Alcatel-Lucent für 200 Millionen Euro zu kaufen. Die Verhandlungen über den Kauf der entsprechenden Gesellschaften, Patente und Lizenzen wurden bereits weitgehend abgeschlossen. Bis Jahresende soll die Akquisition wirksam werden.
Laut einer aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens erwartet Pfeiffer Vacuum durch die Akquisition einen verbesserten Zugang zu den asiatischen Wachstumsmärkten und sieht sich somit „auf dem Weg zum weltweit führenden Vakuum-Anbieter“.
Akquisition zu 100 Prozent von Banken finanziert
Das Unternehmen Pfeiffer Vacuum agierte bisher komplett schuldenfrei. Während die US-Regierung also erneut 600 Milliarden US-Dollar in ihre Very Old Economy pumpt, machen bodenständige deutsche Unternehmen hervorragende Geschäfte – zum Beispiel mit Vakuum-, Vor- und Turbopumpen. Doch die schuldenfreie Zeit ist nun auch bei Pfeiffer Vacuum beendet: Denn der Zukauf der Technologie von Alcatel Lucent wird zu 100 Prozent von zwei bisher nicht genannten Banken finanziert. Mittelfristig plant Pfeiffer Vacuum allerdings einen Teil der Finanzierungssumme durch den Verkauf eigener Aktien sowie durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von rund 10 Prozent des Grundkapitals zurückzuführen.
Jean-Yves Guegan, Präsident von Adixen, kommentierte die geplante Akquisition derweil ausgesprochen wohlwollend: „Durch den Zusammenschluss von Adixen und Pfeiffer Vacuum, beide Marktführer in Pumpen-Lösungen und Lecksuch-Systemen, wird eine neue Größe in der Industrie entstehen“. Der Geschäftsbereich Vakuumtechnologie der Alcatel-Lucent-Gruppe war im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise allerdings in Bedrängnis geraten und musste zum Ende des Geschäftsjahrs 2009 einen Umsatz von nur 134 Millionen Euro und ein negatives EBITDA von 3 Millionen Euro präsentieren. Die Geschäfte im Jahr 2010 liefen jedoch auch bei den Franzosen wieder besser: Der Zwischenabschluss zum 30. Juni 2010 wies einen Umsatz von 116 Millionen Euro sowie ein EBITDA von 14 Millionen Euro aus. Für das gesamte Geschäftsjahr 2010 wird ein Umsatz von rund 270 Millionen Euro sowie ein EBITDA von 40 Millionen Euro erwartet.
Quartalszahlen und Zukunftsaussichten erfreuen auch die Börsianer
Das Pfeiffer-Management blickt zuversichtlich in die Zukunft und will „auf Basis der aktuellen positiven Geschäftsentwicklung“ im Jahr 2011 Umsatzerlöse von über 500 Millionen Euro erwirtschaften. An der Börse wurde diese Zuversicht umgehend eingepreist: Der Kurs der Pfeiffer Vacuum-Aktie stieg in der ersten Novemberwoche um rund 12 Prozent und notierte gegen Ende der Woche bei 81,00 Euro. Und auch die Analysten namhafter Bankhäuser zögerten nicht lange mit der Veröffentlichung neuer Kursziele: Die Privatbank Hauck & Aufhäuser erhöhte das Kursziel der Aktie von Pfeiffer Vacuum prompt von 78,00 auf 88,00 Euro, und auch die Analysten von Goldman Sachs sehen das Kursziel der Aktie nunmehr bei 105,40 Euro, stuften die Aktie unmittelbar nach Bekantgabe der beabsichtigten Akquisition von „neutral“ auf „buy“ hoch und erwarten für 2011 ein Ergebnis je Aktie von 6,78 Euro.
Fed kauft Wertpapiere für eine Billion Dollar: Sollte die EZB der US-Notenbank folgen?
73 Prozent der Teilnehmer der letzten Umfrage erwarten die Insolvenz der großen US-Autobauer Chrysler und GM. Obwohl die Medien in den vergangenen Wochen fast durchgängig über die Rettungsversuche von Politikern berichtet haben, ließen sich die Teilnehmer der Umfrage nicht umstimmen. Von Anfang an stellten diejenigen Teilnehmer, welche die Frage „Werden die Autobauer die Krise überleben?“ negativ beantworteten, die Mehrheit. Heute wollen wir von Ihnen wissen, ob die Europäische Zentralbank (EZB) dem Beispiel der US-Notenbank Fed folgen sollte, die gestern ankündigte, für über eine Billion US-Dollar (USD) Anleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere kaufen zu wollen. Weiterlesen
Ohne Worte: „Just another manic monday“
Lizenz zum Frisieren? TV-Beitrag über neue Bilanzierungsregeln
Seit Beginn der Bankenkrise hat das ein oder andere Kreditinstitut bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen auf die neuen Bilanzierungsregeln verwiesen. Das ARD Magazin Plusminus geht dieser neuen Regelung in einem interessanten Beitrag auf den Grund und zeigt, dass „Flexibilität“ bei der Bilanzierung neuerdings sehr groß geschrieben wird: Während steigende Anlagen von Banken stets aktuell bewertet werden, kommt es bei verlustreichen Assets durchaus vor, dass alte und somit höhere Marktpreise den Weg in die Bilanz finden. Immer so, dass unterm Strich Gewinne stehen. Sollten sich die Märkte für „toxische“ Kreditpakete nicht erholen, schlummert hier weiterer Abschreibungsbedarf.
Der schmale Grat zwischen Fluch und Segen: Kurzfilm „The Hole“
Brillianter Kurzfilm mit Parallelen zur Finanzkrise: „The Hole“ verdeutlicht, wie ein vermeintliches Wunderwerkzeug gepaart mit menschlicher Gier letztendlich doch nur Unglück bringt.
Schwierige Marktsituation: Indizes bauen Verluste weiter aus
Am vergangenen Donnerstag sah es für den deutschen Aktienindex zunächst positiv aus – der Index überschritt im Tagesverlauf kurzzeitig die 7000-Punkte-Marke. Kurz zuvor warteten die Marktteilnehmer noch geduldig auf den Zinsentscheid der EZB, welcher wie prognostiziert ausfiel – der Leitzins bleibt bei vier Prozent. Weiterlesen
Exkurs Finanzmathematik: Ein Drawdown wiegt schwerer als ein Profit!
Börsenneulinge gehen häufig davon aus, dass ein prozentualer Profit genauso schwer wiegt wie ein potentieller Drawdown, doch dem ist nicht so. Eine naive Annahme ist es, dass beispielsweise ein 20 Prozent Drawdown wieder mit einen Gewinn von 20 Prozent auszugleichen wäre, doch das entspricht nicht der Realität. Weiterlesen
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Viele Privatanleger glauben, dass ein Prozentpunkt Unterschied bei der Rendite nicht viel bedeutet. Das stimmt unter Umständen für kurzfristige Anlagen, aber meist wird bei einer Anlage mit einem Zielhorizont von fünf bis zehn Jahren gerechnet. Hier kommt der Zinseszinseffekt deutlich zum Tragen. Wer mit der Zinsrechnung nur ein wenig vertraut ist, könnte annehmen, ein Prozentpunkt Unterschied würde für den Gesamtertrag über zehn Jahre auch nicht viel ausmachen und rechnet im Kopf für eine Anlage von 10.000 Euro folgendermaßen: Weiterlesen
Exkurs Finanzmathematik: Vorsicht vor falschen Renditeberechnungen
In diesem Artikel möchte ich einen kleinen Ausflug in die Finanzmathematik wagen, aber keine Angst, es ist nicht sehr kompliziert. Es geht lediglich darum, die Durchschnittsrendite richtig zu berechnen. Sicherlich werden die meisten Leser bereits wissen, wie man hier richtig vorgeht, doch sieht man gerade bei Webseiten zu Krediten oder Sparangeboten im Internet häufig falsch berechnete Renditeangaben. Hinter diesen Angaben stecken nicht selten windige Anbieter, denen jede „Verkaufsstrategie“ recht ist. Weiterlesen