Die Bären sind los am deutschen Aktienmarkt. Dennoch gibt es aufs Jahr gesehen einige Lichtblicke: Aktien wie Infineon, Adidas oder Fresenius haben 2015 rund 50 Prozent zugelegt. Doch können die Börsenstars auch im Bärenmarkt bestehen? Die besten Titel aus dem DAX im Kurzcheck.
Adidas: Sportlich bewertet
Mit 52 Prozent Jahresrendite lässt die Aktie des Sportartikelherstellers Adidas die Konkurrenz hinter sich. Vor allem der gestiegene Umsatz erfreute Anleger. Insbesondere das Geschäft mit Laufschuhen und Bekleidung sorgte für ein Umsatzplus. Negativ wirkte sich die Flaute bei Golfzubehör aus. Der Chart von Adidas wirkt stabil, auch wenn sich die jüngste Marktschwäche bereits bemerkbar macht. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der Ergebnisschätzungen für 2016 lässt zwar noch etwas Luft nach oben, doch wird die Aktie nach dem Anstieg des Jahres 2015 überhitzt. Gewinnmitnahmen erscheinen wahrscheinlich. Dafür sprechen auch die Kursziele der Analysten, die alles andere als ambitioniert sind.
Kann Infineon mit neuen Zukäufen überraschen?
Auch Infineon hat 2015 bislang mit einer Kursrendite von rund 50 Prozent geglänzt. Vor allem während der letzten Handelswochen gehörte die Aktie oft zu den besten Titeln im Index. Wie auch Adidas konnte Infineon 2015 wachsen – sowohl organisch als auch anorganisch: Der Chiphersteller kaufte sich den Halbleiter-Spezialisten International Rectifier. Zwar hat Infineon wegen der Eingliederung bereits Abschreibungen geleistet, doch dauert die Integration des Unternehmens noch an. Die Strategie, auch durch Zukäufe zu wachsen, könnte Infineon auch im nächsten Jahr beibehalten. Konkurrent Fairchild hat bereits eine anonyme Übernahmeofferte erhalten. Bei Infineon äußerte man sich dazu bislang nicht. Branchenkenner glauben aber, dass ein weiterer Zukauf Sinn machen könnte. 2015 gab der Gewinn bei Infineon nach. Zum Geschäft passende Zukäufe könnten das Unternehmen mittelfristig wieder auf die Erfolgsspur bringen. Die Aktie hat diesen Weg bereits eingeschlagen. Der Chiphersteller bleibt auch gemessen an den Gewinnschätzungen für das neue Geschäftsjahr aussichtsreich.
Bei Fresenius scheint die Luft raus

Wie attraktiv sind defensive Titel noch? Bei Fresenius scheint die Luft raus zu sein (Chart: Guidants.com)
Als Unternehmen aus dem Gesundheitswesen war auch Fresenius 2015 bei Anlegern sehr gefragt. Der Dialyse-Spezialist bietet auch Krankenhaus-Dienstleistungen an und betreibt unter der Marke Helios selbst Krankenhäuser. Seit Jahren wächst das Unternehmen kontinuierlich und das Management hat einen guten Ruf. 2015 kletterte die Aktie auch im Zuge des Pharma-Hypes. Pharma-Titel gelten als wenig zyklisch und als solide Dividendentitel. Nach dem Kursanstieg ist die Dividendenrendite bei Fresenius jedoch nicht mehr überzeugend. Zuletzt scheiterte die Aktie mehrmals an der Marke von 70 Euro. Auch Analysten wagen keine Kursziele mehr jenseits dieser Marke. Da die Aktie bereits ambitioniert bewertet ist, könnten einige Anleger bei Fresenius Gewinne mitnehmen.