Aktien oder Gold – welche Anlage lohnt sich für wen?

Was läuft besser? Aktien oder Gold? (Foto: © allstars / shutterstock)

Seit Januar ist das mächtigste Amt der Welt mit einem Mann besetzt, den niemand richtig einschätzen kann. Was genau er als nächstes vorhat, weiß er vermutlich nicht einmal selbst. Und wie immer, wenn sich die weltpolitische Lage vor allem durch Unsicherheit auszeichnet, wirkt sich diese Entwicklung auch auf den Finanzmarkt aus. Immer noch vom Platzen der letzten Blase verunsichert und nicht wissend, was die Zukunft bringen wird, gehen Anleger auf Nummer sicher. Unter diesen Krisen-Investments nimmt Gold einen absoluten Spitzenplatz an.  Aber kann man wirklich generell sagen, dass das gelbe Edelmetall eine bessere Anlageform ist als Aktien?

Die Kapitalanlage in Gold

Es ist nicht von der Hand zu weisen, das Gold besonders in unsicheren Zeiten eine attraktive Form der Anlage ist. Dafür sprechen gleich mehrere Faktoren.

Zum einen besitzt das gelbe Metall eine Wertbeständigkeit, an die kein anderes Material und erst recht keine Währung heran kommt. Die Kaufkraft einer Unze Gold hat sich in den letzten 2000 Jahren trotz teilweise starker Schwankungen im Preis im Großen und Ganzen nicht verändert. Heute wie schon im alten Rom kann man sich dafür komplett einkleiden – damals mit einer Toga, heute mit einem schicken Anzug. Seinen Wert komplett verlieren wird Gold mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie – denn im Gegensatz zu Geld besitzt es einen intrinsischen Wert, ist also per se kostbar.

Zum anderen handelt es sich um eine sehr einfache Form der Kapitalanlage. Während andere Spekulationsobjekte  eine tiefergehende Kenntnis des Marktes erfordern, muss ein Anleger, der in Gold investiert hat, lediglich dessen Preis im Auge behalten, um zu wissen, wie es im Moment um die Investition steht.

Neben diesen Vorzügen bringt die Investition in Gold allerdings auch Nachteile mit sich:

  • Es wird nicht in Euro, sondern in Dollar Bei einer ungünstigen Entwicklung des Wechselkurses kann man also Verluste machen, obwohl der Goldpreis eigentlich gestiegen ist.
  • Schnelle Gewinne kann man wegen der oft trägen Preisentwicklung nicht erwarten. Gold sollte man aber ohnehin mindestens ein Jahr lang behalten, da ab diesem Zeitpunkt beim Verkauf keine Steuern anfallen.
  • Da für jede einzelne Transaktion Gebühren anfallen, sollte man eine möglichst große Menge am Stück kaufen. Das ist natürlich dementsprechend teuer.

In Aktien anlegen

Geld in Wertpapiere zu investieren, gilt allgemein als riskanter als die Investition in Gold. Das ist es auch, schließlich besteht hier die Möglichkeit, das angelegte Geld komplett zu verlieren. Wer sich allerdings ein wenig mit dem Markt und vor allem den Unternehmen beschäftigt, die die Aktien ausgeben, kann dieses Risiko minimieren und im Gegenzug bessere und vor allem schnellere Renditen erwarten, als es bei Gold möglich ist. Eine gute Strategie, um das Risiko so klein wie möglich zu halten, ist die Investition in die Aktien derjenigen Firmen, die auch in Krisenzeiten (egal ob wirtschaftlich oder politisch) keinen kompletten Einbruch befürchten müssen. Das gilt beispielsweise für Lebensmittelhersteller wie Nestlé oder Unternehmen, die auf dem Gesundheitssektor tätig sind, also etwa Bayer oder Fresenius. Die Einnahmen solcher Firmen bleiben meist stabil, was dann auch für den Aktienkurs gilt. Dank der dauerhaft gescherten Liquidität darf man sich als Aktionär außerdem auf überdurchschnittlich hohe Dividenden freuen, und das in der Regel über mehrere Jahre hinweg.

Fazit

Für beide Formen der Kapitalanlage gibt es gute Argumente, aber eben auch Punkte, die dagegen sprechen. Eine davon kategorisch über die andere zu stellen, ist daher kaum möglich. Das muss aber auch gar nicht sein, denn sie lassen sich auch bestens kombinieren. Wer einen Teil seines Investmentvolumens in Aktien anlegt und rund zwanzig Prozent davon mit Gold absichert, geht einen sinnvollen Mittelweg. Das Risiko, dass auch den oben beschriebenen Aktien immer noch innewohnt, wird durch das Gold aufgefangen. Und dass man mit dem gelben Edelmetall sein Kapital nur schwer vermehren kann, gleicht die Rendite der Aktien in der Regel aus.

Ein Gedanke zu „Aktien oder Gold – welche Anlage lohnt sich für wen?

  1. Zinskraft

    Gerade gestern hatte ich ein Gespräch mit meinem Schwiegervater über Aktien und Gold. Denn nachdem ich am „Tag der Aktie“ Siemens-Aktien gekauft hatte, ließ er noch einmal seine Aktienkäufe aus der Vergangenheit Revue passieren. Er hatte mit Aktien immer eher Pech gehabt, weshalb er jetzt hauptsächlich auf Gold setzt. Ich hoffe mal, dass ich durch meine breit diversifizierte Vorgehensweise derlei Erfahrungen minimieren kann. Die Zukunft wird es zeigen 🙂

    Gruß
    Martin

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