Die Panik war allenthalben zu spüren: Kaum kündigte die US-Notenbank durch die Blume eine leichte Abkehr von der expansiven Geldpolitik an, nahmen die Kapitalmärkte Entzugserscheinungen in Ermangelung der Liquiditätsdroge vorweg. Doch die vergangenen beiden Wochen haben gezeigt: Zwar sind geldpolitische Nachrichten noch immer sehr bedeutend für die Entwicklung der Kurse, doch sind die Märkte keineswegs mehr so abhängig vom billigen Geld als noch vor zwei bis drei Jahren.
Tatsächlich hat sich in den letzten Jahren einiges getan: Das Krisenland Portugal wird 2014 wieder wachsen, die Target-II-Forderungen der deutschen Bundesbank sinken weiter und die einstige Krisenbank IKB vermeldet auf ihrer Webseite wieder solide Zahlen. Auch italienische Banken leihen sich von der EZB immer weniger Geld. Die einstigen Krisenherde beruhigen sich immer mehr. Wieso also nicht ein Ende der Stabilisierungsmaßnahmen ankündigen?
Trotz aller Exit-Spekulationen bleibt festzuhalten, dass sowohl Japan als auch die Euro-Zone der Strategie des billigen Geldes auch weiterhin treu bleiben werden. Es ist also keineswegs so, dass die Märkte von heute auf morgen trocken gelegt werden – Liquiditätsengpässe sind vorerst nicht zu befürchten. Auch die Entwicklung der Aktienkurse zeigt, dass die Exit-Problematik bei weitem nicht so heiß gegessen wird. War vor zwei bis drei Wochen die Panik noch groß, hat sich der Dax heute bereits wieder an die 8.000-Punkte-Marke herangepirscht. Es spricht nichts dagegen, dass Aktien langfristig auch weiterhin aussichtsreich bleiben.