Trotz schwankender Kurse: Warum es keine Alternativen zu Aktien gibt

Fassade der Börse in Frankfurt: Anleger sollten sich vom Auf und Ab bei Aktien nicht verunsichern lassenWas momentan an den Märkten passiert, entbehrt teilweise jeglicher Vernunft. Es ist mir schon klar, dass Märke und Marktteilnehmer nicht immer rational auf Nachrichten reagieren, sondern von Angst und Gier gesteuert ihre Entscheidungen treffen. Ansonsten gäbe es wohl solche Verwerfungen, wie sie jetzt an den Märkten herrschen, nicht.

Der Bondmarkt hier vor allem der Bund-Future ist meiner Meinung nach stark „manipuliert“. Die EZB hat mit den europäischen Banken 1000 Milliarden Euro für drei Jahre zur Verfügung gestellt. Der Zinssatz beträgt ein Prozent. Dieses Geld wandert aber nur zum Teil in Aktien und zum Großteil in Bonds, da letztere Anlageform nicht mit Eigenkapital unterlegt sein muss. Dies ist aber gegen jegliche Vernunft, da die Realrendite, also die Rendite abzüglich Inflation negativ ist.

Der Staat schafft es auf diese Weise, sich extrem günstiges Kapital an den Märkten zu besorgen. Tragisch finde ich, dass alle Anleihen per Beschluss als sichere Anlage definiert wurden. Meines Erachtens ist dies trügerisch, denn gerade Griechenland hat uns vor kurzem gelehrt, dass nichts sicher ist. Die neuen Richtlinien für 2013 (Basel III und Solvency II) sollen Banken und Versicherungen stabilisieren. Lesen sie hierzu auch gerne das Deutsche Bank Research, das meiner Meinung aber auch nur zum Teil zutrifft und nicht über den Tellerrand hinaus schaut.

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Es zeigt, wie die Politik unter zu Hilfenahme der Notenbanken versuchen, die Märkte nicht zu schützen, sondern in eine von ihnen gewünschte Richtung zu drängen. Aktien werden als besonders risikobehaftet beschrieben, während Staatsanleihen anscheinend risikoarm sein sollen. Das stimmt natürlich so nicht. Die Renditeschere zwischen Anleihen und Aktien ist historisch gesehen sehr groß. Dieses Verhältnis wird sich auch irgendwann ins Gegenteil kehren. Es wird gerade eine neue Blase bewusst erzeugt, die demnächst platzen wird. Und was folgern wir daraus? Raus aus Staatsanleihen und rein in Aktien!

Lassen sie sich bitte nicht von den stark schwankenden Aktienmärkten verunsichern, denn es dürfte doch jedem normal denkenden Menschen klar sein, dass eine negative Rendite, wie wir sie derzeit bei Staatsanleihen sehen, nichts mit Geldanlage zu tun hat.

Übrigens rechne ich in kürze mit einer Stellungnahme von Bernanke zu einem QE3-Programm, da der Arbeitsmarkt in den USA zuletzt stark schwächelte. Meiner Meinung nach kommt die FED über einen Stimulus durch neuerliches Gelddrucken nicht herum. Die Konjunktur muss durch zusätzliche Konsumnachfrage der Verbraucher angekurbelt werden. Dies dürfte dann auch wieder den Unternehmen zugute kommen und letzten Endes spricht auch dies für steigende Aktienkurse. Was wir momentan erleben, ist ein letztes Abschütteln aller unliebsamen Aktienbesitzer, die dann wieder den Kursen hinterherlaufen sollen, wenn der Markt nach oben dreht.

Ein Gedanke zu „Trotz schwankender Kurse: Warum es keine Alternativen zu Aktien gibt

  1. Fouad

    Toller Artikel! Ich denke, dass einzig und allein die Möglichkeit bzw. die möglichen extrem hohen Gewinnspannen bei Wertpapieren Aktionäre immer wieder anlocken werden. Genau wie du selbst gesagt hast. „Von Angst und Gier gesteuert ihre Entscheidungen treffen“. Die Gier ist hier wohl ein sehr starker Faktor.

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