Anglo American steigt aus Produktion aus: Gold-Anleger warten auf G20-Gipfel

Gold-ETFs mit Rekord-Bestand: Was, wenn die Anleger schlagartig verkaufen?Nach seinem Höhenflug über die 1000-Dollar-Marke musste der Goldpreis auch im Zuge der Kursgewinne an den Wertpapierbörsen Federn lassen. Dennoch konnte die Marke von 900 US-Dollar (USD) zunächst verteidigt werden. Und das, obwohl die Nachrichtenlage für das gelbe Edelmetall keineswegs positiv erscheint: So vermeldete der größte Gold-ETF SPDR Gold Trust gestern keine neuen Mittelzuflüsse. Allerdings haben Anleger auch kein Geld aus dem ETF abgezogen – SPDR Gold Trust verwaltet noch immer so viel Gold, wie noch nie zuvor. Negative Nachrichten für Goldanleger kommen auch aus Indien: Der größte Goldimporteur der Welt gab bekannt, seine Einfuhren im März auf annähernd Null zurückgefahren zu haben. Grund seien die hohen Preise.

Hinzu kommt, dass der Rohstoffproduzent Anglo American auf den ersten Blick nicht mehr an eine rosige Zukunft des Goldpreises zu glauben scheint. Das Unternehmen verkaufte sämtliche Goldaktivitäten für 1,28 Milliarden Dollar. Allerdings setzt Anglo American damit lediglich eine Strategie um, die man bereits vor Jahren angekündigt hatte. Künftig wolle sich Anglo American mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren, so das Unternehmen. Außerdem soll Anglo American Kapitalbedarf haben – in Zeiten hoher Kreditzinsen liegt es daher nahe, eine bereits beschlossene Strategie, die zudem Geld in die Kassen spült, beschleunigt umzusetzen. Da sich für die Gold-Beteiligung darüber hinaus in Form des von Alan Greenspan beratenen Hedge Fonds Paulson & Co ein Käufer gefunden hat, muss die Unternehmensmeldung reine Goldinvestoren nicht beunruhigen.

Viel bedeutsamer für Gold-Bullen könnte der Ausgang des für Anfang April geplanten G20-Treffens sein, bei dem weltweite Reformen des Wirtschaftssystems besprochen werden sollen. Da sich im Vorfeld des Gipfels unter anderem Gerüchte über einen geplanten Eingriff in das weltweite Währungssystem mehren, werden Anleger zunehmend nervös. Es ist anzunehmen, dass sich Investoren, die bei Gold einen Einstieg suchen, bis zum Abschluss des Treffens zurückhalten werden.

Ein kurzzeitiges Abrutschen des ohnehin volatilen Goldpreises unter die 900-Dollar-Marke ist somit nicht unwahrscheinlich. Sollten die Gespräche im April gar den Besitz von Gold streng reglementieren oder eine weltweite Regelung zumindest diskutiert werden, könnten die hohen Goldbestände der Gold-ETFs sogar zu einem Bumerang für die Anleger werden.

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