Das Vermögen über mehrere Investments zu streuen ist eine der goldenen Regeln der Kapitalanlage. Dabei spielen die unterschiedlichen Anlageklassen eine große Rolle. Für Vermögensverwalter gehören Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, Fest- und auch Bargeld zum Grundstock einer durchdachten Vermögensstruktur. Während der vergangenen Jahre hat sich durch niedrige Zinsen oder stürmische Börsenzeiten allerdings einiges geändert – was ehemals als sicher galt, ist heute schon riskant. Werfen Sie daher einen Blick auf unsere Kurzeinschätzung zu den verschiedenen Asset-Klassen und erfahren Sie in unserem Vergleich, was Experten über Anleihen, Immobilien und Co. denken.
Aktien
Die meisten professionellen Vermögensverwalter sind sich einig: Aktien sind die Anlageklasse der kommenden Jahre. Die große Liquidität am Markt bahnt sich mangels Alternativen ihren Weg. Da kommen moderat bewertete Titel mit hohen Cashflows und Dividenden oder aber bislang wenig entdeckte Small-Caps gerade richtig. Gleichsam steigt nach den jüngsten Kursgewinnen auch die Erwartung einer Korrektur. Auch künftig werden Aktien unter starken Schwankungen steigen, glauben Fondsmanager. Für Privatanleger bedeutet dies, dass dem Timing beim Einstieg in den Aktienmarkt eine große Rolle zuteil wird. Auch sollten Anleger die künftigen Schankungen am Aktienmarkt berücksichtigen und dort nur Mittel investieren, die nicht kurzfristig gebraucht werden. Dann bietet der Aktienmarkt ungetrübte Chancen auf hohe Renditen.
Anleihen
Staatsanleihen solider europäischer Staaten wie Deutschland oder Finnland bieten derzeit nur geringe Renditen. Ebenso die Papiere aus den USA. Als Folge dessen werfen konservativ ausgerichtete Anleihe-Fonds derzeit auch nur geringe Renditen ab. Interessante Nischen gibt es allerdings im Bereich der Unternehmensanleihen oder bei Schuldtiteln von Emerging Markets. Da ein Investment in Unternehmensanleihen komplex ist und die finanzielle Situation des jeweiligen Unternehmens genau unter die Lupe genommen werden muss, bietet sich auch wegen der höheren Diversifikation ein spezialisierter Fonds an.
Etwas leichter ist ein Direktinvestment in Anleihen aus Schwellenländern. Diese werden in der Regel in Dollar begeben, es gibt aber auch Papiere in lokaler Währung. Schwellenländer zeichnen sich meist durch eine niedrige Verschuldung, Haushaltsüberschüsse und eine aussichtsreiche Bevölkerungsstruktur aus. Dennoch wird deren Risiko am Markt so hoch eingeschätzt, dass Renditen jenseits von 5 Prozent nicht unüblich sind. Besonders attraktiv sind Staaten, deren Schuld-Papiere vom Markt als so sicher eingeschätzt werden, dass Rating-Agenturen ihnen das Güte-Siegel „Investment Grade“ verpassen. Ist dieses Prädikat vergeben, ist es schlagartig zahlreichen Fonds gemäß der Statuten erlaubt, diese Anleihen zu kaufen. Im vergangenen Jahr war dies bei Indonesien der Fall.
Anleger sollten berücksichtigen, dass Unternehmens-Anleihen und Papiere aus Schwellenländern zwar höhere Renditen bieten als beispielsweise Papiere des Bundes, doch gleichsam auch riskanter sind. Es bietet sich daher nicht an, komplett in diese Märkte umzuschichten. Möglicherweise eignen sich auch Anleihen-Fonds, die weltweit flexibel anlegen. So kann man die Gewichtung zwischen europäischen Staatsanleihen und Papieren aus Schwellenländern Profis überlassen.
Rohstoffe
Rohstoffe haben sich während der vergangenen Jahre als sehr volatil erwiesen. Für Privatanleger ist ein langfristiges Investment in Rohstoffe daher heikel. Hinzu kommt, dass Rohstoffe stark von der Entwicklung der Weltkonjunktur abhängen und damit stark mit Aktien-Investments korrelieren. Lediglich Edelmetalle und Gold-Minen bieten sich nach den jüngsten Kursverlusten für risikobewusste Anleger als Depotbeimischung an. Selbst konservative Fondsmanager haben die Goldminen-Aktien im Amex-Gold-Bugs-Index wegen der niedrigen Bewertung als Chance entdeckt. Mehr als eine „Krisenversicherung“ sollten Gold-Werte langfristig allerdings nicht sein.
Immobilien
Immobilien boomen – zumindest in Deutschland und seit einiger Zeit auch wieder in den USA. Ganz anders schaut das allerdings in den Depots vieler Privatanleger aus: Dort liegen häufig offene Immobilienfonds mit dem Anlageschwerpunkt Gewerbeimmobilien in Europa. Hier sind die Renditen zuletzt stark gesunken. Dies steht in keinem Verhältnis zum Risiko: Während der letzten Jahre musste einige offene Immobilienfonds abgewickelt werden. Anleger kamen nur verspätet an ihr Geld und musste häufig Verluste verkraften. Daher sollten offene Immobilienfonds genau überprüft werden: Investieren diese in aussichtsreiche Objekte in sicheren Regionen? Stimmt die Rendite? Falls nicht, lohnt sich die Umschichtung in andere Produkte oder in Tagesgeldkonten, die häufig eine ähnliche Rendite ohne Risiko bieten. Auch preisgünstige REITs oder ETFs bieten sich für Immobilien-Anleger an.
Fest- und Bargeld
Fest- oder Tagesgeldkonten sind wegen der niedrigen Zinsen derzeit nicht sehr attraktiv. Diese negative Eigenschaft haben sie allerdings mit Staatsanleihen und schlechten Immobilienfonds gemein. Gerade Tagesgeldkonten haben aber einen großen Vorteil: Sie bieten eine große Sicherheit. Zugleich sind die Zinsen zuletzt wieder angestiegen. Bei Wüstenrot gibt es derzeit satte 2 Prozent Zinsen ohne Risiko – da sieht manch ein riskanteres Produkt im Vergleich ziemlich alt aus. Tagesgeldkonten können Sie beispielsweise auf Tagesgeld.org vergleichen.
Fazit
Zwar ist es in einigen als konservativ geltenden Anlageklassen inzwischen schwer geworden, akzeptable Renditen zu erzielen, doch heißt dies nicht, dass Immobilien oder Anleihen keinen Platz mehr in einer ausgewogenen Asset Allocation haben. Vielmehr müssen Anleger auf der Suche nach höheren Renditen häufig Neuland betreten und wie im Fall von Anleihen aus Emerging Markets oder Unternehmensanleihen höhere Risiken eingehen. Diese höheren Risiken können durch eine geringere Positionsgröße kompensiert werden. Überschüssiges Kapital sollte aufs Tagesgeld oder aber während Schwächephasen in solide Aktientitel fließen. Dabei bieten sich wegen der regelmäßigen Ausschüttungen insbesondere Dividenden-Werte an. Wichtig ist, dass durch die Neuausrichtung eines Depots das Gesamtrisiko des Portfolios nicht steigt.
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