Eurovision der Vielschreiber: Schweizer Börsenbrief buhlt unaufgefordert um Abonnenten

Börsenbriefe gehören für viele Aktionäre genau so zur täglichen Lektüre wie auch der Wirtschaftsteil ihrer Tageszeitung. In der Tat bieten zahlreiche Publikationen interessante Hintergrundinformationen und treffen für ihre Abonnenten geldwerte Anlageentscheidungen. Dabei kommt es nicht in erster Linie auf den Preis an. Einige sehr gute Anbieter verlangen pro Monat weniger als zehn Euro – andere mehr als fünfzig Euro. Seit einiger Zeit versuchen es findige Herausgeber auch mit einer Doppelstrategie: Dem kostenpflichtigen Börsenbrief wird ein kostenloser Newsletter zur Seite gestellt, um potentielle Kunden zu überzeugen. Keine schlechte Idee, wenn die Kunden zudem kostenlos wichtige Informationen erhalten. Jedoch bedienen sich dieser Vorgehensweise auch einige schwarze Schafe. 

Am heutigen Morgen fanden viele Börsianer gleich mehrere eMails des neuen Schweizer Börsenbriefs Anleger-Magazin.com in ihrem Posteingang. Die Empfänger werden darin aufgerufen, den Newsletter zu abonnieren und von „renditestarken Chancen in globalen Märkten“ zu profitieren. Diese Praxis erinnert an die Publikationen BullVestor und BlueSkyLevel. Auch hier berichten Anleger, „plötzlich“ Abonnent des kostenlosen Newsletters gewesen zu sein. Ob die nächtliche eMail-Flut von Anleger-Magazin.com einmalig war, bleibt abzuwarten. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Empfänger dieser „Einladungen“ zukünftig auch unaufgefordert Empfehlungen erhielten – einmal Spammer, immer Spammer.

2 Gedanken zu „Eurovision der Vielschreiber: Schweizer Börsenbrief buhlt unaufgefordert um Abonnenten

  1. Nico Popp

    Ein Börsenbrief sollte meiner Meinung nach individuell ausgewählt werden. Je nach Anlegertyp können unterschiedliche Publikationen die nötige Unterstützung geben. Ich finde immer positiv, wenn Autoren sich Fehler eingestehen und diese auch analysieren. Auch Verkaufsempfehlungen sind in vielen Börsenbriefen selten. Da ich nicht viele Börsenbriefe lese, ist meine Auswahl auch etwas begrenzt und keinesfalls repräsentativ, einige Briefe habe ich bisher auch nur selten gelesen:

    Nebenwerte: http://www.globalperformance.com und http://www.trend-trader.de
    Rohstoffe: http://www.rohstoffraketen.de
    Standardwerte & Indizes: http://www.charttec.de

    Sie können sich auch durch das Lesen von Interviews darüber informieren, welcher Brief zu Ihnen passt. (http://aktien-blog.com/interviews/) Viele Briefe bieten auch kurze Vertragslaufzeiten oder Testabonnements an.

    Danke für die Anfrage. Ich werde in der nächsten Zeit einmal eine kleine Kommentar-Umfrage zu diesem Thema starten. Dann können auch andere Leser Ihre Meinung zu Börsenbriefen kundtun und Favoriten vorschlagen.

    Viele Grüße!

    Antworten

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