ARM-Holdings: Die Intel der Zukunft

Prozessor-Architektur der Zukunft: ARM (Foto: ARM Holdings)Jahrelang war Intel der unangefochtene Platzhirsch bei PC-Prozessoren. Im Smartphone- und Tablet-Bereich hat man dagegen den Einstieg verpasst und liegt fast hoffnungslos hinter Marktführer ARM Holdings, der einen Marktanteil von 80 Prozent aufweist. Noch schlimmer: ARM greift Intel nun auch bei PCs frontal an – und könnte damit Erfolg haben.

Lesen Sie, warum ARM zu unseren 2013er-Favoriten zählt. Es sind zwei weitere Entwicklungstendenzen, die ARM in die Hände spielen. Hardware-Hersteller wollen bei ihren eigenen Produkten immer mehr die komplette Kontrolle über das Innenleben haben. Während beispielsweise PC-Hersteller früher fürs Innenleben überwiegend standardisierte Teile verwendet haben, ist dies bei Tablets und Ultrabooks anders.

Setzt auch Apple bald wieder auf ARM-Prozessoren?

Aktuelles Beispiel ist Microsoft, die mit ihrem Surface Tablet auch bei der Hardware eigene Wege gehen möchten. Das ist mit den standardisierten Intel-Prozessoren nicht möglich,wohl aber mit denen von ARM Holdings. Diese erlauben den Kunden zusätzliche Anpassungen am Chip-Design vorzunehmen. Das Ergebnis: Windows läuft zum ersten Mal nicht mit x86-Prozessoren sondern mit den Tegra 3-Chips von Nvidia, die auf der Technologie von ARM basieren.

Vor kurzem wurden nun erste Gerüchte laut, Apple könnte Intel auch bei seinen Macintosh-Rechnern den Laufpass geben und stattdessen auf ARM setzen. Das wird zwar mit Sicherheit nicht von heute auf morgen passieren (sondern wohl erst 2017, weil die Mac-Software umgeschrieben werden müsste), zeigt aber wohin der Weg geht. Kein Wunder, dass nun ARM Holdings ankündigt, man wolle bis 2015 auch bei PCs einen Marktanteil von zehn Prozent erreichen. Anknüpfungspunkt ist dabei das Windows 8 RT-Betriebssystem des Surface-Tablets. Aber auch mit Google arbeitet ARM zusammen mit dem Ziel seine Chips fit für das Google Chromebook zu machen.

Trotz ambitionierter Bewertung ein Kauf

Das Chromebook ist quasi die günstige Google-Alternative zu Windows Surface und vor allem zum
iPad von Apple. Die zwei größten Vorteile der ARM-Prozessoren sind gewichtig. Erstens sind sie extra für mobile Geräte ausgelegt und verbrauchen daher viel weniger Strom als die Intel-Prozessoren. Und zum Zweiten kosten sie nur einen Bruchteil. Die Intel- Prozessoren liegen im Bereich von 80 bis 200 US-Dollar, die von ARM bei nur 20 US-Dollar. Der Kostenfaktor wird gerade im schrumpfenden PC-Markt immer wichtiger.

Natürlich ist Intel nicht untätig und versucht verzweifelt im Mobile-Segment Boden unter die Füße zu bekommen. Die neuen Clover Trail-Prozessoren, die ARM Konkurrenz machen sollen, werden von Insidern gelobt. Aber ähnlich wie Nokia bei den Smartphones ist Intel sehr spät dran. Ein weiteres Risiko von ARM Holdings liegt in der ambitionierten Bewertung mit einem 2013er-KGV von 79 und einem extrem hohen KUV von 16. Die Aktie ist trotzdem ein Kauf, weil ARM zur Intel der 2010er-Jahre werden könnte. Dann wäre auch eine Marktkapitalisierung von über 100 Milliarden britischen Pfund denkbar gegenüber aktuell zehn Milliarden.

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