Am morgigen Freitag geht mit Artec Technologies ein Spezialist im Bereich von „Digital Streaming Media“ und „Digital Video Security“ an die Börse. Das Unternehmen wird im entry standard notiert sein. Der Ausgabepreis liegt zwischen fünf und sieben Euro. Videostreams werden in Zeiten des schnellen Internet zunehmend bedeutsam: Große Internet-Provider wie beispielsweise T-Online setzen verstärkt auf IP-TV und Video-on-demand. Herkömmliche Fernsehbilder sollen durch schnellere Übertragungstechnik über das Internet in die Wohnzimmer gesendet werden – in gewohnt guter TV-Qualität. Hier ist Artec technologisch führend. Im Bereich der zeitversetzten Wiedergabe von aufgezeichneten Video-Streams hält Artec Technologies sogar ein Patent. In der Sparte der „Digital Video Security“ verfügt Artec über Lösungen zur elektronischen Gesichts- oder Kennzeichenerkennung.
Hohe Auflösungen der zu Grunde liegenden Video-Bilder ermöglichen eine schnelle und diskrete Kontrolle vieler Objekte nahezu in Echtzeit. Die Lösungen sind daher für den Einsatz in Flughäfen, Fußballstadien oder Banken geradezu prädestiniert. Durch den starken Trend zur Digitalisierung ehemals analoger Anwendungen ist Artec Technologies in einer vielversprechenden Sparte tätig. Bereits heute zählen einige Flughäfen und Banken – unter anderem die Credit Suisse – zu Artecs Kunden. Betrachtet man die Rahmendaten des Börsengangs, fällt auf, dass alle Altaktionäre am Unternehmen beteiligt bleiben. Die Unternehmensgründer Ingo und Thomas Hoffmann bleiben dem Unternehmen mit je einem Viertel der Anteile erhalten und führen zudem weiterhin die Geschäfte. Außerdem sollen 87 Prozent des Emissionserlöses der Geschäftstätigkeit zukommen.
Nachdem der Börsengang im vergangenen Monat bei einer Preisspanne zwischen sieben und neun Euro abgesagt wurde, stehen Marktteilnehmer dem Unternehmen nun positiver gegenüber: Kurse um fünf Euro werden in Diskussionsforen im Internet zunehmend als „fairer Wert“ bezeichnet – auch die Rahmendaten sollten das Unternehmen nicht an einem erfolgreichen Sprung auf das Parkett hindern: Artec Technologies agiert in einer innovativen Sparte und verfügt über die neueste Technologie. Dass zudem die Gründer und Vorstände nach dem Börsengang noch immer die Hälfte der Aktien halten werden, stimmt zuversichtlich. Allerdings unterliegen beide Geschäftsbereiche einem harten internationalen Wettbewerb. Ob Artec diesem gewachsen ist, wird der Markt in den kommenden Wochen beurteilen.