Anlegermessen erfreuen sich seit Jahren stetig wachsender Beliebtheit: Kostenlose Vorträge und Seminare, Informationsstände und Diskussionsrunden geben auch Privatanlegern die Möglichkeit, direkt mit Experten ins Gespräch zu kommen und in der Finanzwelt ein wenig Luft zu schnuppern. Dass es in der Welt der Berufsinvestoren und Manager manchmal ähnlich zugeht wie in der Kneipe um die Ecke, bewies der CEO des Molybdän-Explorers Asian Dragon, John Karlsson, während der Rohstoffmesse in Frankfurt. Wie der Newsletter GlobalProfitScout berichtet, wirkte Karlsson während einer Diskussionsrunde mit Anlageberater Heiko Thieme und anderen Größen der Rohstoffbranche alles andere als nüchtern und fiel vor allem durch Zwischenrufe auf. Außerdem soll der CEO nicht an deftigen Ausdrücken gespaart haben.
Obwohl ihm seine Anleger scheinbar egal sind („I don’t give a shit“), sah Karlsson die Entwicklung seines Unternehmens dennoch positiv: Mit den Worten „we’ll have the next motherfucking moly mine in China“ verbreitete der Asian-Dragon-Chef allerdings nicht nur Zuversicht unter seinen Aktionären. Weitere Teilnehmer der Konferenz berichten, dass Karlsson bereits beim Abendessen am Vorabend der Diskussionsrunde durch zu Bruch gegangenes Geschirr und übermäßigen Alkoholkonsum aufgefallen sein soll. Nach seiner Teilnahme an der Diskussionsrunde soll er in seinem Hotelzimmer zudem Besuch von der Polizei bekommen haben.
Angesichts der Vorfälle um ihren CEO sind einige Anleger von Asian Dragon zu Recht irritiert. Selbst wenn die fachliche Kompetenz des Managements groß und die Aussichten der Liegenschaften gut sein sollten, müsste sich jeder vernünftige Anleger fragen, ob er sein Geld in ein derart „impulsiv“ geführtes Unternehmen wie Asian Dragon investieren will. Die Vorfälle auf der Rohstoffkonferenz fügen sich nahtlos in das öffentliche Bild von Asian Dragon ein: Bereits im Sommer waren Bedenken laut geworden, dass es sich beim „asiatischen Drachen“ um eine Luftnummer handeln könnte.
Dass über so eine Aktie nebst CEO überhaupt noch geredet wird, irritiert mich !!
Sobald irgendetwas von kostenlosen Börsenbriefen kommt, und dazu zählt auch die Gruppierung Asian Dragon, usw., wandert derartige Propaganda bei mir sofort UNGELESEN in die Tonne.
Das ist auf jeden Fall eine gute Strategie. Ich lese die Meldungen nur für das Blog. Da Aktien wie Asian Dragon noch immer gehandelt werden, gibt es ja scheinbar noch immer einige Anleger, die nicht informiert sind.
Am Wochenende interpretierte ein Börsenbrief den Ausraster des CEO als „Guerilla-Marketing“ und behauptete, dass durch den Auftritt noch mehr Anleger auf die Aktie aufmerksam gemacht worden seien. So lange es solche Interpretationen gibt, halte ich es für richtig, mit objektiven Berichten gegenzusteuern.
Viele Neulinge an der Börse denken ja auch, dass bei börsennotierten Unternehmen alles professionell und rational zugeht. Dieser Fall zeigt, dass dem nicht so ist und dass jeder Anleger besser zwei Mal hinsieht, bevor er eine Aktie kauft, die durch kostenlose Newsletter beworben wurde.
Ich finde es gut, wenn an dieser Stelle immer wieder vor solchen Schrottaktien gewarnt wird, denn leichtgläubige Börsenneulinge wird es immer geben und auch sonst finde ich es interessant, dass solche Schrottaktien noch „zirkulieren“ dürfen.
Ich bin da anderer Meinung: Man sollte über Schrottaktien garnicht berichten. Denn dies ist letztendlich das, was diese Schrottbriefe verfolgen: Dass über sie und „ihre Produkte“ publiziet wird, egal was.