Ausbruch, Trendfolge und Stop-Loss: Forex-Strategien für Einsteiger

Widerstand voraus: Effektive Tradingstrategien müssen nicht kompliziert seinErfolgreiche Forex-Trader unterscheiden sich von solchen, die im schnellsten Markt der Welt keine Gewinne erzielen, durch einen qualitativ hochwertigen strategischen Ansatz, der die Basis für Entscheidungen über die Eröffnung und die Schließung von Positionen im Markt bildet. Eine erfolgserprobte Strategie ist aus zweierlei Gründen erforderlich: Zum einen führt sie zu einem insgesamt besseren Chance-Risiko-Profil der eingegangenen Positionen, zum anderen liefert sie objektive und damit von der emotionalen Verfassung des Traders unabhängige Handlungsanweisungen. Systematische Handelsstrategien müssen dabei keineswegs übermäßig komplex sein. Auch Anfänger, die noch nicht lange im Währungshandel involviert sind, können ihre Ergebnisse durch eine geeignete Strategie signifikant verbessern.

Die bekanntesten und am einfachsten umzusetzenden Ansätze sind Trendfolgestrategien und Ausbruchsstrategien. Diese kommen auch im Aktienmarkt häufig zur Anwendung, eignen sich jedoch mindestens ebenso gut für das Forex-Trading. Ausbruchsstrategien orientieren sich an charttechnischen Mustern, wie Unterstützung und Widerstand, Trendkanälen oder aussagekräftigen Kurs-Formationen. Wird ein bedeutsamer Widerstand überschritten, indiziert dies ein Long-Signal und der Trader eröffnet eine dementsprechende Position. Das einfachste Beispiel für eine aufgrund eines charttechnischen Ausbruchs eingegangene Long-Position ist eine Marktsituation, in der der Kurs ein neues Allzeithoch markiert. Das vorangegangene Hoch versteht sich dabei als sehr bedeutsamer Widerstand, dessen Überschreiten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einen weiteren bullishen Impuls nach sich zieht. Trader platzieren eine Limit-Order kurz oberhalb des vorangegangenen Hochs und steigen somit automatisch in den Markt ein, wenn ein neues Allzeithoch markiert wird.

Stop-Loss – Überleben im Forex-Markt

Trendfolgestrategien versuchen, bestehende Trends im Forex-Markt zu identifizieren und ihnen zu folgen. Die Technische Analyse geht davon aus, dass ein Trend solange intakt ist, bis sein Ende nachgewiesen ist. In der Tat lässt sich empirisch nachweisen, dass Trendstrukturen nicht gemäß der „Random-Walk“-Theorie vollkommen chaotisch verlaufen, sondern relativ konstant sind. Trends finden sich dabei in ganz unterschiedlichen Zeithorizonten, wobei beispielsweise der tertiäre Trend dem sekundären durchaus entgegen gerichtet sein kann. Wird ein Trend korrekt identifiziert und erfolgt der Einstieg in der Nähe eines trendinternen Tiefs, ist die Wahrscheinlichkeit eines folgenden Kursanstiegs hoch. Trendfolgestrategien sind für Anfänger sehr gut geeignet, da sie eine vergleichsweise hohe Trefferquote aufweisen und lediglich überschaubare Kenntnisse zur Umsetzung erforderlich sind. Doch spielt im Rahmen einer ausgereiften Forex-Strategie auch die Verlustbegrenzung eine große Rolle.

Wer im Forex-Markt dauerhaft Gewinne erzielen will, muss einige Überlebens-Regeln zwingend befolgen. Die wichtigste davon lautet: Begrenze Deine Verluste! Im Devisenhandel gilt es, diesen Leitsatz noch bedingungsloser zu beherzigen als im Aktienmarkt. Da beim Handel mit Währungen ein erheblicher Finanzhebel eingesetzt wird, können Trader Marktentwicklungen, die gegen die eigene Positionierung gerichtet sind, nicht lange verkraften. Forex-Broker bieten ihren Kunden auf den Handelsplattformen verschiedene ausgereifte Möglichkeiten zur effektiven Verlustbegrenzung. Die bekannteste ist sicherlich die einfache Stop-Loss-Order: Schon bei der Eröffnung einer Position wird ein Kursniveau definiert, bei dem der Ausstieg aus dem Markt erfolgen soll. In der Regel wird das Exit-Level unmittelbar mit der Order abgeschickt, so dass die Verlustbegrenzung ohne zeitliche Verzögerung erfolgt. Bei der Erteilung des Stop-Loss-Levels gilt es, einige Punkte zu beachten.

Die persönliche Stop-Loss-Schwelle ergibt sich aus Überlegungen des Moneymanagements und orientiert sich an charttechnischen MarkenZum einen muss unbedingt die Geld-Brief-Spanne berücksichtigt werden, die bei allen Market-Makern besteht. Der Einstieg in eine Longposition erfolgt zum Briefkurs – dem höheren der beiden Kurse. Der Ausstieg – auch der per Stop-Loss – erfolgt zum Geldkurs und damit dem niedrigeren der beiden Kurse. Wie groß die Differenz zwischen Einstiegskurs und Stop-Loss ausfallen sollte, richtet sich nach der Strategie des Traders. Grundsätzlich aber gilt die Einschränkung, dass in einem einzigen Trade keinesfalls mehr als fünf Prozent des Kontoguthabens verloren werden dürfen. Konservativere Ansätze gehen hier auch von einem bedeutend kleineren Spielraum aus. Trader sollten vor der Aufnahme ihrer Geschäfte ein maximales Verlustlevel je Trade definieren und davon keinesfalls abweichen.

Gewinne laufen lassen – mit Trailing-Stops

Stop-Loss-Level sollten nicht nur hinsichtlich des Money-Managements sinnvoll platziert werden, sondern auch charttechnische Begebenheiten berücksichtigen. Es macht kaum Sinn, kurz oberhalb einer bedeutenden Unterstützung aus dem Markt auszusteigen (ausgehend von einer Long-Position). Besser ist es, Überlegungen des Money-Managements mit solchen der Charttechnik zu kombinieren.

Verläuft eine Position positiv, ist es sinnvoll, bereits erzielte Gewinne zu sichern, ohne die Position aufzulösen. Mittels so genannter Trailing-Stops, die in vielen Forex-Plattformen integriert sind, ist dies ohne Schwierigkeiten und ohne ständige Präsenz am Bildschirm möglich. Trailing-Stops definieren einen Abstand zum Kursniveau, bei dem eine Position automatisch vom System glattgestellt wird. Steigt der Kurs, wird das Exit-Level vom System automatisch nachgezogen – bei wieder nachgebenden Notierungen bleibt es dann jedoch konstant.

Dies führt dazu, dass Trader in einem bullishen Markt lange Zeit investiert bleiben können und ihre Gewinne sukzessive sichern. Korrigiert der Kurs dann, erfolgt der Ausstieg automatisch. Trailing-Stops setzen somit bei einer anderen Überlebensregel der Spekulation an: „Gewinne laufen lassen“, lautet ein altes und noch immer unumstritten gültiges Börsianer-Sprichwort. Trader können mit diesem einfachen Instrument dem Verlangen widerstehen, profitable Trades zu früh zu schließen.

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