Dem deutschen Aktienindex Dax ist ein Befreiungsschlag gelungen – vorerst. Einerseits beflügelte eine E-Mail des Citigroup-Chefs Vikram Pandit die Kurse, in der dieser seinem Institut einen guten Start ins laufende Jahr bescheinigte. Später rannte auch Fed-Chef Ben Bernanke mit seiner Forderung nach strengeren Regeln und mehr Transparenz für die Finanzmärkte bei den Anlegern offene Türen ein.
Gepaart mit dem Pessimismus der vergangenen Tage – an der Börse kommt es eben manchmal anders, als die Mehrheit denkt – führten diese Meldungen zu einer explosiven Mischung: Der Dax kletterte um 5,3 Prozent auf 3886 Punkte. Angesichts der deutlichen Kursgewinne mag man Anlegern wie bereits in der vergangenen Woche zu konfuzianischer Gelassenheit raten. Ob die jüngste Euphorie den Dax „in einem Rutsch“ über die Marke von 4000 Punkten katapultieren wird, ist zweifelhaft.
Alles nur Strohfeuer. Wie könnte es auch anders sein angesichts von 600.000 neuen Arbeitslosen in den USA pro Monat und das mittlerweile kontinuierlich. (Anmerkung: Jeder mit mehr als 4 WOCHENstunden Arbeit gilt als „angestellt“) Angesichts drohender Staatsbankrotte. Überall stehen die Werke der DAX-Unternehmen still, was hat der DAX über 2000 noch verloren? Nichts. Runter damit!
Die Börse nimmt die Zukunft voraus. Sobald Licht am Ende des Tunnels auftaucht, wird es sicher eine deutliche Erholung an den Märkten geben. Die Frage ist nur, wann das sein wird. Kurzfristig kann ich mir steigende Kurse im Dax gut vorstellen. Eine kleine Zwischenerholung bis auf 4200 Punkte beispielsweise. Die obige Warnung war eher an diejenigen Anleger gerichtet, die nun denken, sie müssten „schnell“ auf den fahrenden Zug aufspringen. Ich bin eher dafür, mit Geduld auf eine Chance zum Aufspringen zu warten.
3994 Punkte heute, da hab ich nochmal Glück gehabt 😉