Nachdem der Dax seit Anfang Juni mehr als 1000 Punkte verloren hat, setzt der Index heute die bereits gestern begonnene Erholung eindrucksvoll fort. Zwischen dem gestrigen Tagestief bei 5999 Punkten und dem heutigen vorläufigen Tageshoch liegen bereits mehr als 300 Punkte. Insbesondere die überraschend guten Quartalszahlen der US-Bank JP Morgan und eine geplante Banken-Fusion beflügelten Finanztitel wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank, die heute 8,5 beziehungsweise 9,5 Prozent zulegen können.
Trotz der deutlichen Kursgewinne rechnen Marktteilnehmer noch immer nicht mit einem Ende der stürmischen Börsenphase: Viele Charttechniker sehen erst in einer nachhaltigen Stabilisierung oberhalb der Marke von 6400 Punkten beim Dax ein erstes Anzeichen für eine Beruhigung am Aktienmarkt.
Bis die Kurse allerdings diesen Bereich erreicht haben, bieten vor allem die innerhalb der vergangenen Monate in Mitleidenschaft gezogenen Finanztitel Trading-Chancen. Langfristige Investoren sollten sich allerdings darüber im Klaren sein, dass die heutige technische Gegenbewegung noch keine Trendwende bedeutet. Bereits Mitte Juni kletterte der Dax innerhalb weniger Tage um 200 Punkte nach oben, um anschließend binnen drei Tagen noch mehr Punkte zu verlieren – eine Schwalbe macht schließlich noch lange keinen Frühling.
Also momentan zeigt doch vieles darauf, dass die Lage etwas zu sehr nach unten geredet wurde. Die kräftigen Verluste von Finanztiteln sind selbst bei extrem hohen Schuldnetuasfallraten nicht gerechtfertigt. Die Real-Verluste werden hier wesentlich niedriger ausfallen als der Kurssturz.
Öl wird auch tiefer fallen. Die USA haben, wie gestern bekannt wurde, ihre Lager voll und auch Peking wird nach den Olympiaspielen wieder aufhören, alles zu kaufen was da ist nur um eine reibungslose Show zu veranstalten. Gepaart mit ein paar Rezessionsdaten aus Irland und SPanien wird das Öl sich verabschieden. Und uns hoffentlich einer Rezession entkommen lassen.
Den Pessimismus finde ich schon seit Wochen übertrieben. Mich hat daran allerdings verwundert, dass die hohe Anzahl der Pessimisten nicht wie üblich als Kontraindikator gewirkt hat und der Markt trotz offensichtlich / plakativ negativer Stimmung die 6400 und die 6167 Punkte ohne Gegenwehr gerissen hat. Die Preisentwicklung bei Öl zeigt zwar eine Entspannung an, allerdings hat der Ölpreis Anfang des Monats schonmal ähnlich deutlich nachgegeben, um bei der nächsten Iran-Meldung schon wieder 10 Dollar zuzulegen. Heute sieht es zwar gut aus, so richtig überzeugt bin ich allerdings erst, wenn Öl mehrere Tage unter 130 Dollar steht und der Dax die 6400 Punkte wieder überwunden hat.
Nico,
wenns knallt, kaufen. Langfristig sind Aktien die beste Anlage.
Hallo Tim,
Beim Dax knallt es doch schon seit einiger Zeit. Gerade deswegen ist das Timing ja auch so wichtig. Bei einer Handelsspanne zwischen 6000 und 8000 Punkten in diesem Jahr sollten auch langfristig orientierte Anleger nicht leichtsinnig Fehlsignalen aufsitzen… Grüße!
Bin mal gespannt, ob das heute schon das Ende der technischen Erholung ist, oder ob wir nur das Gap schließen und bis heute Nachmittag wieder deutlich höher stehen. Geht die Erholung weiter, wird die nächste Zielmarke wohl bei 6625 Punkten im Dax liegen.
Kein Mensch weiß, wie sich die Börse kurzfristig entwickelt. Diese ganzen Prognosen, wann sich die Börse erholt, wo der Dax oder Dow Jones am Jahresende stehen werden, gehen mir auf den Wecker. Die Analysten und Journalisten schauen im Grunde genommen in die Glaskugel. Am besten ist es, grundsolide Aktien zu kaufen und langfristig zu halten. So wie Warren Buffett. Er ist mit dieser Strategie reichster Mensch der Welt geworden.