Schütteln Banken ihre Probleme einfach ab? US-Präsident und Notenbankchef ändern Rhetorik

Wells-Fargo-Center in Los Angeles: Geschönte Bank-Bilanzen sind nicht mehr als FassadeNach Veröffentlichung der vergangenen Ausgabe unseres Börsenbriefs „CFD-Brief“ eröffnete der Dax am Folgetag sofort mit einer Kurslücke nach unten. Anstatt wie vermutet noch einmal bis an unser Kauflimit knapp unter 4200 zu laufen, ging der Markt ohne Rücksetzer bis nahezu 4400 Punkte nach oben. Am letzten Handelstag vor den Osterferien kletterte der deutsche Leitindex wegen guter Nachrichten um Punkt 14.00 Uhr sogar schon fast an das ausgegebene Kursziel von 4520 Punkten: Wells Fargo, eine der ersten berichtenden US-Banken, schüttelte scheinbar alle problembehafteten Papiere aus der Bilanz…

Doch nun mal langsam in den Banktowern! Geschmückt werden die Bankbilanzen mit gelockerten Vorschriften, welche die Ergebnisse um bis zu zwanzig Prozent besser erscheinen lassen – gerade beim Eigenkapital. Die US-Regierung wird den so genannten Stresstest bei 19 US-Banken bis Ende April abschließen, um zu sehen, ob die Kreditinstitute (für den nächsten Teil der Krise?) gewappnet sind. Goldman Sachs hat beispielsweise im ersten Quartal durch Verschiebung des Rumpfquartals (das Eine-Milliarde-Dezember-Minus wird einfach ignoriert) 14 Prozent auf das Eigenkapital verdient. Mit der Milliarde Minus wären es nur 4 Prozent gewesen.

Die Bankbilanzen werden geschönt und die US-Konjunkturdaten heraus geputzt. Nun sehen US-Präsident Obama und FED-Chef Bernanke einen ersten Silberstreif am Horizont. Letzterer geht in der Markt-Rhetorik sogar schon einen Schritt weiter: Es werde „ein heikler Balanceakt“, den Zeitpunkt zum Abschöpfen der Liquidität durch Zinserhöhungen zu finden, so Bernanke. Optimismus zu versprühen ist wichtig, um die Marktteilnehmer am Ball zu halten. Wir vom „CFD-Brief“ passen uns dem positiven Szenario an – the trend is your friend!

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