Schlechte Nachrichten drückten den Dax heute unter die 4000-Punkte-Marke: Der Index verlor 1,4 Prozent auf 3987 Punkte. Unter anderem belastete die Angst vor Forderungsausfällen der US-Kreditkartengesellschaften von bis zu 75 Milliarden US-Dollar (USD) die Kurse. In Zeiten des Abschwungs, in denen immer mehr US-Bürger arbeitslos werden, könnte das Schlimmste auf die Kreditkartengesellschaften zukommen, denken die Anleger. Auch eine revidierte Wachstumsprognose der Weltbank für China schmälert die Hoffnung, das Reich der Mitte könnte den Rest der Welt künftig aus der Wirtschaftskrise ziehen.
Zu den Hiobsbotschaften für die Weltwirtschaft gesellen sich schlechte Nachrichten für Einzelwerte: Die Aktie des Pharmakonzerns Bayer steht am Ende des Dax-Index, nachdem die US-Medikamentenaufsicht FDA einem Thrombose-Medikament Bayers ein erhöhtes Risiko für Blutungen attestiert hat. Die Aktie verlor 10,3 Prozent. Trotz der vielen Negativmeldungen begann der Handelstag aus deutscher Sicht zunächst vielversprechend.
Am Morgen sorgte ein über den Erwartungen liegender ZEW-Index für Hochstimmung an der Börse: Das ZEW-Barometer war zum fünften Mal in Folge gestiegen und notiert nun bei minus 3,5 Punkten. Aber auch der sprunghafte Anstieg der US-Wohnbaubeginne konnte die bereits begonnene Talfahrt der Börsen dies- und jenseits des Atlantiks nur kurzzeitig aufhalten. Es hat den Anschein, als legten die Märkte nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage zunächst einmal den Rückwärtsgang ein. Die Dynamik, mit der sich die Indizes noch in der vergangenen Woche nach oben schraubten, hat in der neuen Woche merklich nachgelassen.