Bayer erringt Erfolg im Glyphosat-Verfahren – Aktie steigt

Die Bayer-Aktie gehörte an diesem Freitag mit einem Zuwachs von bis zu 3,8 Prozent gegenüber dem Vortag deutlich zu den Gewinnern an der Börse. Nach ersten Korrekturen stand sie am Mittag mit 63,04 Euro je Wertschein stattliche 2,24 Euro über dem Schlusswert vom Donnerstag von 60,80 Euro. Zwischenzeitlich erreichte das Papier des Pharmakonzerns sogar ein Tageshoch von 63,49 Euro. Aktuell wird die Aktie mit 62,89 Euro gehandelt.

Erst vor einigen Tagen hatte die Bayer-Aktie ihr 52-Wochen-Tief erreicht – mit 58,34 Euro am 27. Dezember 2018. Das 52-Wochen-Hoch liegt rund ein Jahr zurück, es wurde am 24. Januar 2018 mit 108,47 Euro notiert.

Bayer verschafft sich Vorteil im Glyphosat-Verfahren

Hintergrund des für die Leverkusener Aktiengesellschaft unerwartet guten Börsentags ist eine Erfolgsmeldung im Schadenersatz-Verfahren um den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat in den USA. So gab ein US-Bezirksrichter am Donnerstag dem Antrag des Konzerns auf eine Aufteilung des Verfahrens in zwei Phasen statt.

Dadurch kommen die Kläger-Vorwürfe gegen die Bayer-Tochter Monsanto, sie habe versucht, Behörden und die öffentliche Meinung zu manipulieren und die Gefährlichkeit von Glyphosat zu verschleiern, nicht schon zu Prozessbeginn zum Tragen. Stattdessen muss in einer ersten Phase zunächst geklärt werden, ob Glyphosat die Krebserkrankungen des jeweiligen Klägers tatsächlich ausgelöst hat. Bayer begrüßte die Entscheidung des Gerichts in einer Stellungnahme.

Der Konzern ist in den USA mit rund 9.300 Klägern wegen Glyphosat konfrontiert

Die Entscheidung gibt den künftigen Verlauf für rund 620 beim Bezirksgericht San Francisco anhängige Verfahren vor. Im ersten Urteil hatte der Vorwurf der böswilligen Verschleierung noch dazu geführt, dass das Geschworenengericht den Konzern zur Zahlung von 289 Millionen US-Dollar Schadensersatz an einen an Krebs erkrankten Kläger verurteilte. Später wurde die Schadensersatzsumme auf 78 Millionen Dollar reduziert. Verantwortlich für die Krebserkrankung des Mannes wurde jedoch immer noch Glyphosat gemacht.

Bayer besteht auf den Standpunkt, dass Glyphosat bei sachgemäßer Anwendung sicher sei. Der deutsche Pharmakonzern sieht sich in den USA inzwischen mit rund 9.300 Klägern wegen Glyphosat konfrontiert.

Glyphosat gehört zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Unkrautvernichtern. Es wirkt nicht-selektiv gegen Pflanzen, das heißt, dass alle damit behandelten Pflanzen absterben. Ausnahmen bilden lediglich Nutzpflanzen, die genetisch so verändert worden sind, dass sie eine Herbizidresistenz gegenüber Glyphosat besitzen. Entwickelt wurde Glyphosat vom Monsanto-Konzern, den Bayer im Sommer 2018 für rund 63 Milliarden US-Dollar übernahm.

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