In den letzten Tagen sorgten Übernahmegerüchte weltweit für Gesprächsstoff. Ein Gerücht, das vor allem Anleger im Rohstoff-Bereich interessieren sollte, ist die mögliche Übernahme von Rio Tinto durch BHP Billiton. Ein ehemaliger Manager von BHP Billiton hatte geäußert, er wäre schockiert, wenn sein ehemaliger Arbeitgeber keine Pläne für eine Übernahme von Rio Tinto in der Schublade hätte. Die Anleger sprangen auf diese Aussage prompt an: Mehr als 15 Prozent kletterte das Papier von Rio Tinto seitdem die Übernahmegerüchte weltweit die Runde machen. BHP Billiton wollte die Gerüchte nicht kommentieren, seitens Rio Tinto gab es sogar ein Dementi.
Viele Rohstoff-Produzenten sitzen in diesen Tagen bedingt durch die hohen Rohstoffpreise auf prall gefüllten Kriegskassen. Da ist es naheliegend, Kräfte zu bündeln und sich nach attraktiven Übernahmekandidaten umzusehen. Zwar wird der mögliche Deal zwischen Rio Tinto und BHP unter kartellrechtlichen Gesichtspunkten kritisch gesehen, doch wäre ein Übernahmeangebot zumindest den Versuch wert. Ob die Gerüchte allerdings begründet sind, bleibt weiter unklar.
Der Konzentrations-Trend scheint sich nach den letzten großen Fusionen im Rohstoff-Sektor weiter fortzusetzen. Neben Elefantenhochzeiten zwischen Produzenten ranken sich auch immer wieder Gerüchte um Unternehmen aus dem Explorationsbereich. In den vergangenen Monaten wurde der Uran-Explorer Forsys Metals immer wieder mit Rio Tinto in Zusammenhang gebracht. Inwiefern sich diese Gerüchte nach einem möglichen Zusammenschluss von Rio Tinto und BHP Billiton noch bewahrheiten können, muss sich zeigen. Die nötige Phantasie für weiter steigende Kurse im Rohstoff-Sektor ist durch die hohen Barreserven der Unternehmen allemal gegeben.
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