Ein erwarteter Gewinneinbruch von rund achtzig Prozent sorgt beim Biodieselhersteller Verbio für einen Kursrutsch. Die Aktie notiert momentan rund vierzig Prozent im Minus. Der Grund für den drastischen Gewinneinbruch liegt für Verbio an der mangelnden Erfüllung der neuen Beimischungspflicht von Biokraftstoffen und im Besonderen am Rohstoffmarkt: Die Preise für Getreide und Rapsöl haben in den letzten Jahren stark zugelegt – dies schmälert die Gewinnspanne von Unternehmen wie Verbio scheinbar deutlich. Auch andere Aktien aus der Biopetrol-Branche werden nach der heutigen Hiobsbotschaft abgestraft: Die Aktien von Biopetrol und Petrotec verlieren fünfzehn, beziehungsweise achtzehn Prozent. Hier sorgen sich Aktionäre darum, ob ihr Unternehmen möglicherweise ähnlich unter den hohen Getreidepreisen zu leiden hat. Grundsätzlich sollten Preisschwankungen bei produktionsrelevanten Rohstoffen allerdings nicht zu einem solch dramatischen Gewinneinbruch führen.
Unternehmen haben die Möglichkeit, sich durch Termingeschäfte gegen Preisschwankungen abzusichern. Jedem Unternehmen am Biopetrol-Markt sollte klar sein, dass sich die Nachfrage nach den Grundstoffen von Bioethanol noch weiter verschärfen wird. Die aktuelle Klimaschutzdebatte rückt auch Ethanol wieder in den Fokus politischer Entscheidungsträger. Somit sind die Ergebnisse, die Verbio vorgelegt hat, nicht nur wegen der nackten Zahlen enttäuschend: Mangelnde Voraussicht kann dem Unternehmen durchaus attestiert werden. Immerhin möchte Verbio für das Jahr 2008 wieder ein besseres Ergebnis vorlegen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Konkurrenz ihre Hausaufgaben gemacht hat und die Preisentwicklung an den internationalen Getreidemärkten nicht vom gesamten Sektor ignoriert wurde.