Handelsaussetzungen sind ein zweischneidiges Schwert: Einerseits kündigen sie kursrelevante Neuigkeiten an, andererseits agieren viele Anleger vor Aussetzungen so, als würde eine vielversprechende Aktie überhaupt nie mehr gehandelt. Sie treiben den Kurs inbesondere bei spekulativen Minenwerten in den Minuten zwischen der Bekanntgabe der Handelsaussetzung in Kanada und der Reaktion der deutschen Börsen in schwindelerregende Höhen. Und das trotz des ungewissen Inhalts der bevorstehenden Unternehmensmeldung. Bei United Bolero kündigte eine Meldung der Deutschen Börse bereits am 19. September eine Aussetzung an.
Der Explorer für Molybdän, Kupfer und Gold wurde allerdings an einigen deutschen Handelsplätzen weiter gehandelt. United Bolero vermeldete schließlich eine Namensänderung in Bolero Resources und die Verlegung des Unternehmenssitzes in den kanadischen Distrikt Ontario. Diese Neuigkeiten veranlassten die Aktionäre jenseits des Atlantiks – wo der Handel mittlerweile wieder aufgenommen wurde – und an deutschen Regionalbörsen zu einem wahren Kursfeuerwerk: Um bis zu 25 Prozent konnte die Aktie von Bolero Resources zulegen. Mittlerweile macht sich bei Aktionären allerdings Ernüchterung breit. Die Aktie fiel wieder auf das Niveau von vor der Handelsaussetzung zurück, blieb in Frankfurt allerdings noch einige Tage vom Handel ausgesetzt. Kurzfristig orientierte Zocker dürften enttäuscht sein und auch langfristig Investierte hätten sich die Aufregung sparen können – außer Spesen nichts gewesen!
Während meine Verkaufsorder letzte Woche in der Tat nicht angenommen wurde, konnte ich vorgestern (Dienstag) meine Bolero-Aktien mit einem kleinen Verlust am Handelsplatz Frankfurt endlich loswerden.