Bundesliga wird teurer: Goldman-Sachs-Analyse küsst Premiere-Aktie wach

Bundesliga wird teurer: Sky will mit neuen Tarifen hoch hinausBereits vor Wochen wurde an dieser Stelle auf die unterschiedlichen Analystenschätzungen für die beiden krisengeschüttelten TV-Unternehmen ProSiebenSat.1 und Premiere hingewiesen. Während ProSiebenSat.1 von den Analysten innerhalb der vergangenen Wochen in den Himmel gelobt wurde, malten die Experten für die Aktie von Premiere fast durchgehend schwarz. Heute nun eine positive Einschätzung für Premiere: Goldman Sachs hob das Kursziel auf 3,30 Euro an und küsste so die Premiere-Aktie wach, die im weiteren Handelsverlauf um mehr als zwanzig Prozent auf 2,50 Euro zulegen konnte. Neben dem positiven Rating gab Premiere erstmals auch seine neue Tarifstruktur bekannt.

Mit dem Start des neuen Labels „Sky Deutschland“ im Juli wird die Fußball-Bundesliga nur noch im Paket mit anderen Sendern verfügbar sein und 32,90 Euro kosten. Für das Komplettpaket werden künftig 59,90 Euro fällig. Bislang stellte Premiere den Bundesliga-Fans monatlich lediglich 19,90 Euro in Rechnung. Der viel zitierte „große Wurf“ ist Premiere mit der neuen Tarifstruktur nicht gelungen. Trotz höherer Preise will Premiere an seinem Ziel festhalten und bis Ende des Jahres 2010 3,5 Millionen Kunden mit exklusiven Inhalten versorgen – bislang haben 2,4 Millionen Zuschauer ein Premiere-Abonnement.

Noch bis Ende Juni wird es zudem möglich sein, die alten Premiere-Tarife zu buchen. Bundesliga-Fans lässt Premiere also vorläufig noch eine Hintertür zu den günstigeren Tarifen offen. Danach muss sich zeigen, ob es Premiere gelingen kann, trotz höherer Preise Neukunden zu gewinnen. Insbesondere für Fußball-Fans bietet die Deutsche Telekom für 14,90 Euro im Rahmen eines Telekom-Komplettpakets eine Alternative zu Premiere.

An der Börse war von der Sorge vor Konkurrenz heute wenig zu spüren: Die Premiere-Aktie konnte sämtliche nahen Widerstände überwinden und schloss im elektronischen Handel bei 2,50 Euro. Dies ist der höchste Kurs seit Februar. Begeisterte Anleger wähnen die Premiere-Aktie zwar bereits innerhalb weniger Tage jenseits der Drei-Euro-Marke, doch ist angesichts der hohen Kursgewinne Vorsicht angebracht: Die langfristigen Probleme bei Premiere sind noch nicht ausgeräumt. Es ist daher zweifelhaft, ob Premiere seine Ziele mit höheren Tarifen erreichen kann.

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