Seit Ende der vergangenen Woche ist die Börsenlandschaft wieder um eine Anekdote reicher: Am 30. November verkündete Center-Tainment, ein Unternehmen mit Sitz im schweizer Kanton Zug, Euro Disney kaufen zu wollen. Der Freizeitpark vor den Toren von Paris schreibt seit Jahren rote Zahlen und hat rund 1,6 Milliarden Euro Schulden. Center-Tainment verfügt nach eigenen Angaben über Erfahrung in der Freizeitindustrie und möchte mit seiner Holding durch das Setzen von „neuen Standards und Trends“ die Marktführerschaft erreichen. Bisher haben Börsianer von dem Unternehmen jedoch wenig gehört. In einer Meldung vom 21. November kündigt Center-Tainment den Übernahmeversuch bereits verdeckt an und vermeldet zudem, dass man sich selbst vor Abwehrmaßnahmen gegen die Übernahme schützen müsse. Dieser Versuch ist wohl gescheitert: Seit drei Handelstagen stürzt die Aktie von Center-Tainment rasant in den Keller. Von Kursen über zwanzig Euro können Altaktionäre nur noch träumen – aktuell notiert das Papier knapp über einem Euro.
Ob hinter dem Kurseinbruch der Aktie jedoch Abwehrmaßnahmen seitens Euro Disney oder Short-Attacken von Spekulanten stecken, welche die Übernahmepläne nicht ernst nehmen, bleibt offen. Die Aktie ist aufgrund ihres spektakulären Kursverlaufes bereits jetzt der „Renner“ in Anlegerforen. Seit der Handelseröffnung am heutigen Morgen konnte das Papier mehr als neunzig Prozent zulegen. Kritische Anleger fühlen sich an den spektakulären Fall von Cobracrest erinnert (Aktien-Blog berichtete) – diese Aktie notiert nach Kursen um die sechzig Cent im Sommer aktuell unter vier Cent.