In Blaubeuren ist die Stimmung zurzeit hervorragend: In der baden-württembergischen Kleinstadt befindet sich die Firmenzentrale von Centrotherm. Und der weltweit führenden Technologie- und Equipmentanbieter der Photovoltaikbranche verkündete Ende Januar ausgesprochen positive Auftragszahlen: Laut einer aktuellen Pressemeldung des Unternehmens stieg der Auftragseingang im vierten Quartal 2010 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um satte 192 Prozent auf 342 Millionen Euro.
Und auch im Jahr 2011 erwartet das Centrotherm-Management eine anhaltend positive Geschäftsentwicklung: „Unsere Vertriebsmannschaft hat im asiatischen Raum bereits erste Aufträge von großen Bestandskunden für das zweite Halbjahr 2011 unterzeichnet“, erklärte kürzlich Dr. Thomas Riegler, Finanzvorstand von Centrotherm.
Aktuell laufen die Produktionsanlagen von Centrotherm entsprechend auf Hochtouren. Überraschend kommt die starke Nachfrage allerdings nicht für das Unternehmen. Vielmehr hatte Centrotherm bereits im vergangenen Jahr seine Produktionsstrukturen und -prozesse optimiert und seine Kapazitäten konsequent aufgestockt. Mittelfristig rechnet das Unternehmen mit der Fertigstellung von monatlich rund 100 Anlagen in den Produktionshallen am Stammsitz Blaubeuren.
Asiaten kaufen weiterhin Hightech aus Deutschland
Die positive Geschäftsentwicklung des deutschen Anlagenbauers und Dienstleisters der Solartechnikbranche basiert dabei vornehmlich auf der anhaltenden Nachfrage aus Asien. Besonders aus China und Taiwan erhielt Centrotherm in den vergangenen Monaten große Bestellungen.
Mit dieser Entwicklung liegt das Unternehmen aus Blaubeuren zurzeit absolut im Trend: Die deutsche Industrie konnte im vergangenen Jahr besonders vom Wirtschaftsboom in China profitieren. Und einer aktuellen Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zufolge werden sich deutsche Unternehmen auch in Zukunft als Lieferanten für den asiatischen Markt von der internationalen Konkurrenz absetzen. Einer der Hauptgründe hierfür ist laut IFW die schnelle Anpassungsfähigkeit deutscher Unternehmen an veränderte Nachfragestrukturen.
Doch auch Chinas Bedeutung in den internationalen Wertschöpfungsketten wächst rasant. In der Photovoltaik- und Halbleiterindustrie gehören chinesische Hersteller ebenfalls längst zu den starken globalen Wettbewerbern. Die Spitzentechnologie aus Blaubeuren bleibt aber dennoch gefragt: Centrotherm verkauft den Asiaten komplette Produktionsanlagen zur Herstellung von kristallinen Solarzellen, Rohröfen für die Phosphor-Diffusion sowie Rohranlagen für die Antireflexionsbeschichtung von Solarzellen. Und von einem Nachfragerückgang aus dem Reich der Mitte geht in Blaubeuren zurzeit niemand aus.