CFD-Broker blicken auf turbulente Jahre zurück. Bereits seitdem die Schweizer Nationalbank die Bindung des Franken zum Euro im Januar 2015 aufgehoben hat, sind Anbieter von Differenzkontrakten in die Schusslinie geraten. Hintergrund war schon damals die Nachschusspflicht für CFD-Produkte. Da es CFDs bislang erlaubten, mit einem minimalen Investitionsbetrag hohe Summen zu bewegen, entsteht eine Nachschusspflicht für den Fall, dass die hinterlegte Summe (Margin) aufgezehrt ist. Dieser eigentlich leicht nachvollziehbare Umstand rief die Politik auf den Plan, nachdem einige unerfahrene Privatanleger mit CFDs Schiffbruch erlitten hatten.
Neues CFD-Gesetz mit Licht und Schatten
Schnell machten Gerüchte die Runde, wonach CFDs gänzlich verboten werden sollten. Unter CFD-Brokern machte sich Panik breit. Manch ein Anbieter suchte sich zusätzlich neue Geschäftsfelder. Doch die Aufregung war umsonst: Während CFDs in Belgien gänzlich verboten sind, wird es in Deutschland ab Sommer nur noch „CFDs light“ geben – die viel kritisierte Nachschusspflicht fällt weg. Das Risiko, mit CFDs Kapital zu verlieren, erstreckt sich ab sofort nur noch auf den einmal investierten Betrag.
Die Entscheidung der Politik lässt sich von zweierlei Seiten interpretieren: Einerseits schützt das neue Gesetz viele unbedarfte Anleger in hektischen Marktphasen vor dramatischen Verlusten. Als die Schweizer Nationalbank die Bindung des Franken an den Euro löste und die Währung der Eidgenossen dramatisch an Wert verlor, machten viele Privatanleger horrende Verluste. Das lag daran, dass das Währungspaar EUR / CHF zuvor innerhalb einer engen Handelsspanne rangierte, die infolge der politischen Entscheidung der Währungshüter dramatisch ausgeweitet wurde. Doch der neue Gesetzesrahmen hat auch Schattenseiten: Es sind vor allem erfahrene Trader, die CFDs in der Vergangenheit dazu nutzten, trotz geringem Kapitaleinsatz hohe Hebel zu erzielen. Zwar werden CFDs auch weiterhin das Mittel der Wahl für aktive Anleger bleiben, doch sorgt das neue Gesetz für Veränderungen.
Es kommt Bewegung in den Markt
Während in der Vergangenheit der Trader gänzlich das Risiko für unerwartete Kursverluste getragen hat, muss heute der CFD-Anbieter solche Entwicklungen berücksichtigen. Der Wegfall der Nachschusspflicht sorgt dafür, dass bestimmte Risiken auf Seiten der CFD-Anbieter eliminiert werden müssen. Dies führt zwangsläufig zu Kosten. Diese Kosten werden CFD-Broker an Kunden weitergeben – in welcher Form auch immer.
Doch bedeutet das das Aus für den CFD-Handel? Auf keinen Fall! CFDs bleiben für Privatanleger ein schnelles, transparentes und vor allem kostengünstiges Instrument für den kurzfristigen Handel mit Aktien, Indizes, Währungen oder Rohstoffen. Jedoch wirbeln die neuen politischen Rahmenbedingungen den Markt durcheinander. Broker, die noch vor Monaten gute Konditionen geboten haben, können in Folge der neuen Regelung in der Gunst der Trader sinken. Privatanleger, die aktiv CFDs handeln, sollten sich daher unbedingt einen Überblick verschaffen. Seiten wie die CFD-Broker Übersichtsseite verlinken zu den Webseiten der beliebtesten Anbieter. Dort können sich Trader informieren, wie es künftig weitergeht. Einige Broker wie CMC Markets, Ayondo oder JFD Markets haben ihr Angebot bereits umgestellt. Es liegt nun an den Kunden zu überprüfen, ob die neuen Bedingungen attraktiv sind oder nicht. Eines ist sicher: Die Regulierung des CFD-Handels wird Bewegung in den Markt bringen. Wechselwillige Kunden können unterm Strich profitieren!