Trotz der fundamental guten Ausgangsposition steht der DAX charttechnisch aktuell vor der Entscheidung, in welche Richtung sich der Index in den nächsten Monaten entwickeln wird. Handelte es sich bei der Kursentwicklung der vergangenen Wochen nur um eine Bärenmarkt-Rallye oder sind weitere Kursanstiege tatsächlich wahrscheinlich?
Aktuell sollte die Aufwärtsbewegung zunächst einmal ein Ende gefunden haben und eine weitere Korrektur bis auf 6500 Punkte bevorstehen. In diesem Fall sind allerdings auch weitergehende Korrekturen bis auf 5200 Punkte möglich. Falls der Dax auf Wochenbasis über 7250 Punkten schließt, verbessert sich das charttechnische Bild deutlich und Kurse bis 8000 Punkte würden in diesem Fall wahrscheinlich werden.
Der DAX-Wochenchart
Betrachtet man den Chart auf Wochenbasis, trübt sich das Bild weiter ein und es stehen auch hier Kurse bis 5200 Punkte, beziehungsweise ein längerer Seitwärtstrend, der sich bis in das Jahr 2009 weiter fortsetzen kann, bevor.
Die Kursvorhersage mit den Kurszielen von 7200 und 5200 Punkte in meiner Analyse vom 26. Juli 2007 bleibt daher weiterhin bestehen, auch wenn sich die Korrektur nicht in der damals prognostizierten Geschwindigkeit entwickelt hat. Die kommenden Wochen bleiben auf jeden Fall spannend und Anleger sollten für den Fall weiterer Kursrückschläge vorbereitet sein.
Absicherungsstrategie
Möchte man sich gegen das potentielle Abwärtsrisiko im Dax absichern, kann man dies im aktuell noch bullishen Options-Markt an der Eurex bewerkstelligen.
Der F-DAX im September-Kontrakt hat am Freitag bei 7129 Punkten geschlossen. Man kann nun mittels einer so genannten „Ratio-Put-Back-Strategie“ auf dem positiv gestimmten Markt Positionen eröffnen. Man zeichnet hierbei zunächst eine Put-Option und kauft für das hierfür erhaltene Geld zwei weitere Put-Optionen, die noch aus dem Geld sind. Bei steigenden Kursen ist hierbei der Verlust begrenzt und bei fallenden Kursen werden – sobald der Strike der gekauften Put-Optionen erreicht wird – starke Gewinne gemacht.
Für das hier beschriebene Szenario könnte man eine Put-Option-September mit Strike bei 7400 Punkten für den Preis von 413 Euro zeichnen und zwei Put-Optionen-September zum Preis von 233 Euro kaufen. Es handelt sich hierbei jeweils um die Schlusskurse von vergangenem Freitag. Der Einsatz würde sich in diesem Fall auf lediglich (233*2) 466 minus 413 = 53 Euro belaufen. Bei der minimalen Kontraktgröße von 5 also 265 Euro.
Der Strategie-Payoff würde sich in diesem Fall folgendermaßen darstellen (Lotsize 5!):
Höhere Verluste bis zu 2000 Euro entstehen, wenn der Kurs am Verfallstag im September zwischen 7400 und 6500 Punkten notieren würde. Bei Kursen über 7400 Punkten würde man nur seinen Einsatz von 265 Euro verlieren. Die Optionen sollten nur bei einem sehr deutlichen Kursrutsch bis zum Laufzeitende gehalten werden. Sollten die 6500 Punkte bis Ende Juni nicht erreichbar sein oder ein Seitwärtsmarkt entstehen, sollte die Position aufgelöst werden – egal ob hierbei Gewinne oder Verluste entstehen.
Weiterhin sollte man hierbei beachten, dass es sich bei unserer Absicherungsstrategie um ein fortgeschrittenes Optionsgeschäft handelt, welches nicht für jeden Anleger geeignet ist. Eine veränderte Volatilität kann Einfluss auf die Preisentwicklung haben und dadurch zu höheren Verlusten führen.
Mittlerweile wurde mit 6900 der Break-Even-Point erreicht an dem die zwei gekauften Put Optionen, die kosten für die verkaufte Put Option decken.
Spannend ist es nun, ob die 6900 die nächsten Tage erstmal halten werden oder sofort ein weiterer Rückschlag eintreten wird. Eine Erholung bis 7050 sollte man auf jeden Fall gelassen entgegen sehen können.
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