Die Aktienmärkte notieren schwach. Auch heute gibt der DAX stark nach. Uwe Wagner prognostiziert in einem Interview mit der Börsenredaktion der ARD einen längerfristigen Abwärtstrend. Der seit 2004 andauernde Aufwärtstrend sei mit dem heutigen Tage gebrochen, so Wagner. Betrachtet man den Index langfristig und versucht Wagners Argumentation nachzuvollziehen, erkennt man schnell, dass es sich hier um Glaubensfragen handelt. Der seit Mitte des Jahres 2004 bestehende Trend muss nicht gebrochen sein. Zeichnet man Trendlinien ab Mitte 2003, hat der Index sogar noch mehr Luft nach unten! Es kommt darauf an, wie die Trendlinien eingezeichnet werden. Genau so werden die Marktteilnehmer auch die gesamte Lage interpretieren: Optimisten glauben an die untere Trendlinie, Pessimisten, die ohnehin schon short sind, verfechten die Theorie vom beginnenden Abwärtstrend. Die moderaten Bewertungen und die weltweite Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen wird langfristig den Ausschlag geben. Der DAX bei unter 5000 Punkten ist bis September dennoch keineswegs unwahrscheinlich.