Gutes oder schlechtes Omen? Anleger zittern vor Quartalsberichten

Angst vor den Zahlen: Ende des kurzfristigen Aufwärtstrends oder doch nur ein Rücksetzer?Am Abend wird der US-Aluminiumkonzern Alcoa seine Geschäftszahlen für das vierte Quartal des vergangenen Jahres vorlegen und damit die Berichtssaison eröffnen. Dies und jenseits des Atlantiks führt die Sorge vor dem schwächsten Quartal seit langem zu Kursverlusten: Der deutsche Aktienindex verliert zur Stunde rund ein Prozent auf 4746 Punkte. Chartanalysten wie Claus Lampert vom Börsenbrief Charttec werden allerdings erst unterhalb von 4700 Punkten skeptisch: „Bis zu dieser Marke bliebe die Korrektur nur ein tiefes ‚Pull-Back‘ an die Ausbruchlinie. Hoffentlich können die Bullen den Dax über 4700 Punkten halten.“

Während die technische Situation an den Märkten noch nicht für weiter fallende Kurse spricht, zeichnet die Nachrichtenlage ein düstereres Bild: Nachdem einige Unternehmen bereits vor Weihnachten Kurzarbeit angemeldet haben, haben heute auch Daimler sowie der Automobilzulieferer Bosch nachgezogen und für einen Teil ihrer Mitarbeiter Kurzarbeit angeordnet. Passend zur Situation in Unternehmen der Automobilbranche hat die Europäische Zentralbank (EZB) für die größten Staaten der Europäischen Union (EU) in diesem Jahr eine deutlich schrumpfende Wirtschaftsentwicklung prognostiziert – bleibt nur die Frage, ob diese Hiobsbotschaften bei den innerhalb der vergangenen Monaten bereits deutlich abgestraften Aktien noch für negative Impulse sorgen können.

Die Hoffnung, dass die Bären in Erwartung des schlimmsten Quartals seit langem ihr Pulver bereits verschossen haben und die Tatsachen aus den Unternehmenszentralen am Ende doch ein weniger dramatisches Bild zeichnen als bislang von vielen Anlegern vermutet, bleibt somit. Zumindest bis zur charttechnischen Unterstützung bei 4700 Punkten.

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