Schlechte Nachrichten zum Jahresbeginn an der Börse: Der Dax verliert im Mittagshandel heute 1,3 Prozent und rutscht auf 10.443 Punkte ab. Auch der MDax verlor rund 1 Prozent und fiel auf 21.492 Punkte. Ähnlich sieht es beim Leitindex der Eurozone aus: der Euro Stoxx 50 verlor über einen Prozentpunkt.
Hintergrund für die schlechten Börsenwerte in Deutschland ist eine Umsatzwarnung von Apple. Der iPhone-Hersteller hatte nach Handelsschluss an der Wall Street mitgeteilt, sein Umsatzziel für das abgelaufene Quartal um mehrere Milliarden Dollar zu verfehlen. Als Grund hierfür führte Apple schwache Geschäfte in China an. Die Apple-Aktie verlor infolge der Bekanntgabe in den USA nachbörslich rund acht Prozent.
Apple-Aktie verliert rund acht Prozent
Auch am deutschen Aktienmarkt notieren die Apple-Papiere mit einem Minus von rund acht Prozent. Damit setzt sich für Apple der Abwärtstrend der vergangenen drei Monate fort, in denen die Aktie des Technologiekonzerns mehr als 35 Prozent an Wert verlor.
Fallende Einkaufsmanagerindizes im verarbeitenden Gewerbe in China belasten Aktien mit hohen China-Anteilen derzeit weltweit. Die Indizes waren im Dezember unter einen Wert von 50 Punkten gefallen, was bedeutet, dass die chinesische Wirtschaft schrumpft. Dementsprechend machen Anleger einen großen Bogen um Unternehmen, deren Umsätze vom chinesischen Wirtschaftswachstum in erheblichem Ausmaß abhängig sind. Auch die deutschen Autohersteller Daimler, BMW und Volkswagen sind betroffen.
Die europäischen Zulieferer des iPhone-Herstellers trifft es besonders hart
Ebenfalls zu den Verlierern gehören am Mittag die deutschen Technologieunternehmen sowie die Apple-Zulieferer. Die Infineon Aktie verliert knapp über fünf Prozent. Auch SAP (-2,98%) und Wirecard (-4,78%) leiden unter den gesenkten Umsatzerwartungen von Apple.
Besonders hart treffen die Nachrichten um die Apple-Aktie die europäischen Zulieferer des iPhone-Herstellers. Für die Aktie des schweizer Chipherstellers AMS ging es steil bergab. Mit bis zu 19 Prozentpunkten Minus fielen die AMS-Aktien auf ein Fühf-Jahres-Tief von 19,12 Franken. Auch andere Titel sind betroffen: Der Konzern Dialog Semiconductor verzeichnet einen Verlust von rund zehn Prozent. ASM International, BE Semiconductor und STMicro gaben um bis zu 7,3 Prozentpunkte nach.
Kurzfristige Erholung Analysten zufolge möglich
Trotz des schlechten Börsentages und der allgemeinen Kursrückgänge der vergangenen Monate spricht Experten zufolge derzeit einiges für zumindest eine kurzfristige Erholung. Die technischen Analysten der UBS sprachen von „gestiegenem Kaufinteresse“, ihnen zufolge könnte es in den nächsten Tagen wieder zu steigenden Kursen kommen. Mittelfristig muss der Dax den Chartanalysten zufolge aber erst das Kursziel von 11.800 Punkten erreichen, um den Abwärtstrend nachhaltig zu überwinden.