Einige Leser werden meine DAX-Analyse vom Juli 2007 sicherlich noch kennen. Schon damals ging ich von einem bärischen Szenario und vom Beginn einer größeren Korrektur aus, die sich allerdings nicht in meiner prognostizierten Geschwindigkeit fortsetzte, sondern den alternativ eingezeichneten Weg nahm. Einen großen Teil der Entwertung erfolgte rückblickend durch eine ansteigende Inflation. Die EZB erklärt in ihrem Monatsbericht von Januar 2008, dass auf dem Harmonisierten Verbaucherpreisindex (HVPI) im vierten Quartal 2007 ein erhöhter Inflationsdruck bestand. Dies lässt sich auch durch die ab August einsetzende Goldrallye ablesen, wenn man den DAX zu Gold ins Verhältnis setzt.
Während die meisten Anleger nun bärisch in die Zukunft blicken, halte ich dagegen, dass wir den größten Teil der Korrektur bereits hinter uns haben. Der Aktienmarkt eilt in der Regel dem Konjunkturverlauf voraus, während die Zinsen hinterher laufen. Die letzten massiven amerikanischen Zinssenkungen zeigen, dass die durch die Subprime-Krise ausgelösten Konjunkturprobleme in den USA bei der FED angekommen sind und seitens der Währungshüter bereits entsprechend reagiert wurde. Auch die letzten Banken sollten ihre Subprime-Abschreibungen bereits weitgehend getätigt haben. Im Laufe der Woche kam es teilweise zu Kursverlusten, da die Anleger befürchteten, dass weitere Zinssenkungen in der USA vermutlich nicht mehr stattfinden werden. Dies würde allerdings auch bedeuten, dass wir uns nun schon bald am Ende der Korrektur befinden und neuerliche Kurssteigerungen die Konjunkturerholung vorwegnehmen müssten.
Allerdings werden nach meiner Ansicht weitere Zinssenkungen der FED folgen, da der Markt diese schon vorweg genommen hat und die dreimonatigen US-Treasuary-Bill-Yields sich bereits bei 1,96% Zinsen befinden. Aktuell existiert hier also immer noch ein Abstand von 100 Basispunkten. Hier ist auch wieder zu erkennen, dass die Notenbank mit den Zinssenkungen der Konjunktur hinterher läuft.
Auffällig ist auch, dass in der letzten Woche begonnen wurde, die Angebotsmenge an Aktien durch Aktienrückkäufe und Übernahmen zu reduzieren. Die Übernahmeversuche von Yahoo durch Microsoft oder der Société Générale durch die BNP Paribas zeigen deutlich, dass eine Vielzahl an Aktien-Werten günstig ist. Auch die Meldungen von Aktienrückkäufen bei Thyssen Krupp zeigen dies.
Auch politisch sieht die Lage viel besser aus, als im vergangenen Jahr, wo man bereits über einen drohenden Iran-Krieg spekulierte. Heute redet keiner mehr davon, auch sind Wahljahre in den USA für die Kursentwicklung an den Börsen meist positiv, da keine großen Änderungen in der Gesetzgebung zu befürchten sind. Das vierte Amtsjahr ist statistisch gesehen das zweitbeste Jahr, allerdings war die Performance im zweiten Amtsjahr bei ca. 7%, dafür hat das Jahr 2007 in der zweiten Jahreshälfte keine gute Entwicklung gezeigt, die unter Umständen in diesem Jahr nachgeholt werden könnte. Auch waren 17 der 20 Entwicklungen in der vierten Legislaturperiode positiv, was auch ein positives Bild für das Jahr 2008 darstellen könnte.
Meine Analyse des DAX zeigt, dass wir uns momentan am Boden der aktuellen Entwicklung befinden sollten und die Indikatoren bereits beginnen, eine bullische Situation aufzuzeichnen. Während es bis Anfang April noch einen volatileren Verlauf geben sollte, könnten anschließend die Kurse bis Mai wieder bis zum Allzeithoch laufen.
Auch bei der langfristigen Betrachtung des Dow-Jones-Index in Bezug auf die Dekade, ergibt sich statistisch ein positives Bild und bestätigt somit meine positive Erwartung für das kommende Jahr:
Anleger könnten die nächsten Monate daher dazu nutzen, sich bei weiteren Kursrückgängen Aktien für eine langfristige Positionierung in das Depot zu legen. Die Rezessionsängste werden nach meiner Ansicht verschwinden und die letzte Phase der Hausse sollte starten, hierbei sind Standardwerte meist die größten Gewinner.
Super Vorhersage, so denke ich das auch!
Es gibt ja auch noch Seiten mit gutem Content 🙂 Danke für den Bericht !