Diskussionen nach der Dax-Korrektur: Aussitzen oder dabei bleiben?

Der Dax ist wohlauf. Nach der Korrektur der letzten Woche hat sich der Index nun wieder erholt und notiert bereits über der Marke von 6400 Punkten. Die Geschehnisse der letzten Handelstage nutzt „Spiegel-Online“ für ein Plädoyer für die „Buy-and-Hold-Strategie“. Grundtenor: Wer immer den besten Kursen für den Ein- beziehungsweise Ausstieg in den Aktienmarkt hinterherlaufe, hat im schlimmsten Fall aussichtsreiche Aktien zu niedrigen Kursen verkauft und kann nicht mehr von den Chancen am Aktienmarkt profitieren, da die Kurse für einen erneuten Einstieg bereits wieder zu hoch sind. „Spiegel-Online“ hat teilweise Recht: Im schlimmsten Fall haben die Verkäufer der letzten Woche tatsächlich Verluste verbucht und stehen heute ohne Aktien da. Dennoch wird hier ein unrealistisches Szenario konstruiert. Bereits unter 6379 Punkten sahen Experten erste Anzeichen für eine Korrektur (Aktien-Blog berichtete).

Wer dieses Signal am 27. November zum Ausstieg genutzt hat, konnte entspannt die Kämpfe des Dax mit den Widerständen um 6250 und 6200 Punkte beobachten und hatte in den vergangenen vier Handelstagen einige günstige Möglichkeiten für den Wiedereinstieg. Im Artikel des Spiegel fällt sehr häufig der Name der Fondsgesellschaft „Fidelity„. Eine Studie der Fondsgesellschaft habe gezeigt, dass „Buy-and-Hold-Strategien“ dem Anleger meist nur eine unwesentlich geringere Rendite einbringen als ständiges Kaufen und Verkaufen. Für langfristig orientierte „Aktien-Sparer“ mag diese Erkenntnis stimmen – Anleger mit kurzem Anlagehorizont sehen dies anders. Der typische konservative Anleger, dessen spekulativste Investments Aktienfonds sind, wird sich aufgrund von Ausgabeaufschlägen sowieso nicht für ständige Käufe und Verkäufe entscheiden. Somit stellt sich die Frage nach „Buy-and-Hold“ abhängig von der verfolgten Anlagestrategie und kann nicht pauschal beantwortet werden.

2 Gedanken zu „Diskussionen nach der Dax-Korrektur: Aussitzen oder dabei bleiben?

  1. Fried

    Ich finde diese Haltung der Investmentfonds empörend! Schließlich kaufen Investoren diese Fonds, damit dort professioneller Handel und eine hochverzinsliche Anlage stattfindet. Wer mehr Ahnung hat, kann sich dann besser selbst umsehen, feststellen wie die wirtschaftliche Situation ausschaut und wer ihm als Anleger gut gefällt. Dann kaufen und behalten, mehr scheinen die Jungs ja auch nicht zu können. Und wenn man sich die Indexrelativierten Returns nach Agios anschaut…..

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  2. Nico Popp

    Mich hat auch gewundert, dass in dem Spiegel-Artikel soviel „fidelitelisiert“ wird. Als PRler würde ich nen Luftsprung machen nach dem Artikel. Ich kenne einige Leute, die mit Fidelity-Fonds gute Erfahrungen gemacht haben, aber die Studie ist wohl Schönfärberei ähnlich dem typischen „Beratungsgespräch“ bei einer Bank. Anfang 2000 wurde Kleinanlegern auch gepredigt, dass Fonds eine langfristige Anlage seien und dass sie ihre Neue Markt Fonds doch besser halten sollten – womöglich sogar „wegen der Steuer“. 😉

    Wer keine Lust hat sich aktiv um sein Geld zu kümmern, kann sich ja gerne einen Fonds kaufen aber selbständiges Handeln zu verteufeln grenzt doch sehr an Manipulation. Es gibt nunmal keinen goldenen Weg. Gerade das macht die Börse ja so spannend!

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