Trotz sehr guter Vorgaben von der Wall Street und einem erfreulichen Handelsstart in Frankfurt notiert der Dax-Index zum Mittag mit 4300 Punkten nur noch rund ein Prozent im Plus. Grund für diese Kursentwicklung dürften unter anderem Medienberichte sein, wonach der Bund eine so genannte „Bad Bank light“ plane. Das Modell sieht laut „Handelsblatt“ vor, dass der Staat im Gegenzug für toxische Wertpapiere eine „Ausgleichsforderung“ in Höhe des Bilanzwertes erhält, die über einen Zeitraum von bis zu 50 Jahren von den Banken abbezahlt werden soll. Mögliche Wertverluste aus Abschreibungen hätte in diesem Modell der Staat zu tragen.
Passend zur Diskussion um eine „Bad Bank light“ soll die Deutsche Postbank nach einem Bericht des „Manager Magazins“ in Verhandlungen mit dem Bankenrettungsfonds Soffin stehen: Beide Parteien beraten demnach darüber, ob der Bund der Postbank Teile des strukturierten Kreditportfolios abnehmen soll. Eine solche Einigung würde auch die Postbank-Mutter Deutsche Bank erheblich entlasten.
Seitens der Deutschen Bank wehrt man sich noch immer gegen jegliche staatliche Intervention. Eine Haltung, die man im Falle einer politischen Entscheidung für eine „Bad Bank“ wohl ohne Gesichtsverlust für Deutsche-Bank-CEO Josef Ackermann, der immer betont hatte, sein Institut benötige keine Hilfen, aufgeben könnte. Somit gleichen die Dementis der Deutschen Bank einem Spiel auf Zeit – nach den jüngsten Berichten über eine „Bad Bank“ sieht es danach aus, als könne die Deutsche Bank dieses Spiel gewinnen.