Nach unserer letzten Sentimenteinschätzung im August berappelte sich der deutsche Aktienindex zunächst und schaffte es nach einer Konsolidierung um 6300 Punkte im Oktober sogar, aus seiner Seitwärtsbewegung zwischen 5800 und 6400 Punkten auszubrechen. Die kollektive Depotgewichtung einzelner Risikoklassen im zeitlichen Verlauf zeigt, dass sich insbesondere die wenig Risikobereiten während der langen Seitwärtsphase des Dax-Index vom Markt verabschiedet haben. Zwischen Juli und August bewies diese Risikogruppe ein gutes Timing und baute ihre Positionen im Dax wieder deutlich aus – Kursgewinne zwischen 300 und 950 Punkten sind die Folge.
Der charttechnische Ausbruch des Dax im Oktober wurde von sämtlichen Risikogruppen dazu genutzt, Dax-Positionen auszubauen. Auffallend ist, dass selbst die wenig risikobereiten Anleger noch einmal deutlich nachgelegt haben und den Dax nun nach der Gruppe der Risikobereiten am zweitstärksten im Depot gewichten. Trotz geringer Unterschiede steht der Dax seit Sommer bei allen Risikogruppen hoch im Kurs: Inzwischen hat jede Risikogruppe den Index mit mindestens 20 Prozent im Depot gewichtet.
Auch aufgrund der großen kollektiven Euphorie wird es spannend zu sehen, wie die einzelnen Risikogruppen auf die Kursrally dieses Monats reagieren. Nehmen erste Anleger bald Gewinne mit oder geht die Dax-Euphorie weiter? Gerade eher vorsichtige und besonders risikobereite Anleger haben ihre Positionen in der Vergangenheit häufig verändert. Die wenig Risikobereiten haben durch die Vervierfachung ihrer Depotgewichtung im Spätsommer gar ein nahezu optimales Markttiming bewiesen. Das Ergebnis der November-Erhebungen wird zeigen, ob die Anleger auch weiterhin an die Rally glauben oder ob die Zeit für eine Konsolidierung gekommen ist.