Zweite Dax-Sentimentanalyse zeigt abwartende Haltung: Verhalten risikobereiter Anleger mahnt zu Vorsicht

Intelligent Recommendations wertet kollektive Anlageentscheidungen aus, erstellt Analysen und interpretiert auf Aktien-Blog monatlich den Dax. Machen Sie kostenlos mit!Im ersten Teil unserer Sentimentanalyse zum Dax, die Aktien-Blog in Zusammenarbeit mit dem interaktiven Anlegerportal Intelligent Recommendations künftig monatlich an dieser Stelle veröffentlicht, sahen wir Potential für steigende Kurse. In der Tat fand der Ausverkauf des Index wenige Tage nach unserer Analyse ein Ende und der Dax kletterte in der Spitze über 5800 Punkte – die Einschätzung, wonach abwartende Anleger als potentielle Käufer an der Seitenlinie stehen, erwies sich als richtig. Auch die jüngsten Stimmungsdaten von Intelligent Recommendations zeigen eine gewisse Skepsis der Anleger gegenüber der Entwicklung des Marktes. Doch hat sich aus charttechnischer Sicht im Vergleich zum vergangenen Monat einiges geändert – die Vorsicht der Investoren könnte sich im Nachhinein als angemessen heraus stellen.

Der Dax im charttechnischen Niemandsland: Welche Richtung schlägt der Index ein? (Quelle: Intelligent Recommendations GmbH)Im Vergleich zu unserer letzten Analyse vom Oktober befindet sich der Dax aus kurzfristiger Sicht nicht mehr in einem Aufwärtstrend. Vielmehr hat sich die Dynamik des Spätsommers abgekühlt: Ein Seitwärtstrend zwischen 5350 und 5850 Punkten hat sich etabliert. Dieser sehr unübersichtliche Bereich zeigt, wie unschlüssig der Markt agiert. Nach der in der vergangenen Analyse beschriebenen Korrektur konnte der Dax zwar wieder deutlich zulegen, markierte allerdings keine neuen Hochs mehr – der Aufwärtstrend konnte somit vorläufig nicht bestätigt werden. Diese Unsicherheit hat sich auch auf die kollektive Anlegerstimmung niedergeschlagen.

Beweisen die risikobereiten Anleger erneut ihre Treffsicherheit?

Mehr als einhundertfünfzig Nutzer der Plattform Intelligent Recommendations gaben in den vergangenen Wochen darüber Auskunft, mit welchem Gewicht der Dax-Index in ihrer Anlageplanung berücksichtigt ist. Sämtliche Nutzer konnten sich selbst den Risikogruppen „risikobereit“, „tendenziell risikobereit“, „ausgeglichene Risikobereitschaft“ sowie „weniger risikobereit“ zuordnen. Während die risikobereiten Gruppen in unserer vergangenen Analyse bereits wieder Hoffnung schöpften und den Dax in ihrem Depot übergewichteten, haben im November sämtliche Nutzergruppen den Dax in ihrer Asset Allocation untergewichtet. Insbesondere die risikobereiten Anleger reagierten scheinbar direkt auf die wenig eindeutige Kursentwicklung und reduzierten ihr Engagement im Dax-Index im Vergleich zu den anderen Nutzergruppen am deutlichsten.

Alle Risikogruppen reduzieren ihre Dax-Anteile, doch sind die Gruppen mit mittlerer Risikoausrichtung noch immer stark im Dax engagiert (Quelle: Intelligent Recommendations GmbH)Die Vergangenheit hat allerdings gezeigt, dass insbesondere die risikobereiten Anleger teilweise sehr schnell auf neue Entwicklungen am Markt reagieren. Während die Gruppe der tendenziell Risikobereiten seit August dem neu etablierten langfristigen Aufwärtstrend (siehe Chart in der ersten Analyse) folgen und ihre Positionen bis auf die jüngste Entwicklung kontinuierlich ausbauten, verkaufte die Gruppe der risikobereiten Anleger bereits im Juli Dax-Anteile. Die deutlich höhere Dax-Quote von annähernd 20 Prozent im Juli im Vergleich zu 11,6 Prozent im November lässt auf eine antizyklische Anlagestrategie dieser Gruppe schließen. Dabei muss man allerdings beachten, dass die Risikobereiten im Vergleich zu anderen Nutzergruppen ihr Kapital verstärkt auch in ausländische Aktienmärkte investieren. Auch zeigt die hohe Gewichtung des Dax unter risikobereiten Anlegern im Juli, dass ein großer Anteil dieser Anleger die Tiefstkurse zu Anfang des Jahres zum Einstieg genutzt haben könnte.

Dass insbesondere diese als „treffsicher“ bekannte Gruppe abgesehen von den wenig Risikobereiten, die scheinbar noch nicht an den Aktienmarkt zurück gefunden haben, derzeit am wenigsten in Dax-Werte investiert ist, mahnt zur Vorsicht. Andererseits haben die Risikobereiten bereits bewiesen, dass sie Chancen beherzt am Schopf packen und dem Dax durchaus eine hohe Gewichtung im Depot einräumen. Überträgt man die Entwicklungen der kollektiven Anlegerstimmung auf das charttechnische Bild, so sollten Investoren mit weiteren Käufen abwarten, bis der jüngst etablierte Seitwärtstrend nach oben verlassen wurde – bevor der Markt eindeutige Signale liefert, scheint die Masse der Anleger nicht zu Käufen bereit zu sein. Wer dem Dax dagegen einen großen Platz im Depot eingeräumt hat, sollte sich überlegen, dieses Risiko zu reduzieren: Die noch immer hohen Gewichtungen der tendenziell Risikobereiten und der Anleger mit ausgeglichenem Risikoprofil bergen im Falle von sinkenden Kursen weiteres Rückschlagpotential.

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