Nach dem kurzen Ausflug in die Nähe des Allzeithochs in der vergangenen Woche, hat der deutsche Leitindex kontinuierlich abgegeben. Heute belasten negative Vorgaben aus den USA und aus Japan den Dax. Aktuell notiert der Index knapp über 7750 Punkten. Diese Marke war Anfang der Woche vom Börsenbrief DAXsignal als Ziel einer Abwärtsbewegung prognostiziert worden. Sollten die 7750 Punkte sogar unterschritten werden, könnte sich die Kursbewegung bis auf 7500 Punkte fortsetzen, so Chefredakteur Luis Lorenzo am vergangenen Sonntag.
Während seit Tagen Mittel aus dem Index abfließen, vermelden deutsche Unternehmen fast durchweg Positives: Eon hat heute begonnen, eigene Aktien zurückzukaufen und möchte diese Praxis noch bis Ende 2008 fortsetzen – acht Milliarden Euro lässt sich Eon das Rückkaufprogramm kosten. Continental hat seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben und lässt so eine mögliche Übernahme der Siemens-Autozulieferersparte VDO immer wahrscheinlicher werden.
VDO-Mutter Siemens möchte das Unternehmen noch in diesem Sommer „börsenreif machen“ und hat vermeldet, dass das allgemeine Interesse an VDO sehr groß sei. Was die Börse in den vergangenen Wochen in Form von hohen Kursen vorweggenommen hat, bestätigen nun positive Meldungen aus deutschen Unternehmenszentralen. Es besteht also die begründete Hoffnung, dass der Ausverkauf bei Standardwerten bald ein Ende findet.
Da Anlager in Milliardenhöhe aus Aktienfonds draußen sind, die Zinsen weiter steigen und Vorstände der DAX-Unternmehmen seit mehreren Quartalen kaum noch eigene Aktien kaufen, sondern eher verkaufen, kann man wohl kaum mit riesigen Sprüngen rechnen. Darüber hinaus werden Prognosen kaum noch übertroffen, also kein Grund für weitere Kurssteigerungen. Allein, es fehlt der echte Grund für eine nennenswerte Korrektur. Nur Hardcorezocker trauen sich um die ATHs zu traden, andere Anleger nehmen gemütlich Bonus- oder Korridor-Bonus-Zertifikate und können in Ruhe warten.