Im Zusammenhang mit den sogennanten „Cum-Ex“-Aktiengeschäften hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen die Deutsche Bank ein Bußgeld in Höhe von vier Millionen Euro verhängt. Die vor einer Woche bekannt gewordenen Ermittlungen gegen Beschuldigte aus den Reihen des Instituts werden jedoch noch fortgeführt.
Das Bußgeld soll bereits eingegangen sein. Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft hat einen Zahlungseingang von vier Millionen Euro bestätigt, ohne jedoch den Sender zu nennen. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa wollte die Deutsche Bank den Vorgang weder bestätigen noch dementieren.
Bußgeld hängt nicht mit den noch laufenden Prozessen zusammen
Im Cum-Ex-Skandal nutzten Investoren eine Gesetzeslücke, um über Jahre Milliarden an Steuergeldern am Staat vorbeizuführen. Aufgedeckt wurden diese Geschäfte mithilfe von Daten aus den sogenannten „Panama Papers“ sowie den „Offshore Leaks“, zwei internationalen Rechercheprojekten zu Steueroasen aus dem Jahr 2016. Die Recherchen enthüllten auch, dass 28 Banken aus Deutschland in die Vorgänge involviert waren. Der entstandene Schaden soll sich europaweit auf 55 Milliarden Euro belaufen.
In den noch laufenden Ermittlungen legen die Behörden den Beschuldigten zur Last, schon im Jahr 2008 systematisch Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben. Die Deutsche Bank ließ verlautbaren, man werde eng mit der Staatsanwaltschaft kooperieren und zur Aufklärung des Falles beitragen.
Die vier Millionen Euro Bußgeld hingegen hängen nicht mit diesen Prozessen zusammen. Laut Generalstaatsanwaltschaft deckt dieses Bußgeld lediglich den „Ordnungswidrigkeitenteil“ des Verfahrens.
Experten raten: Finger weg von der Aktie!
Auch wenn vier Millionen Euro der Deutschen Bank nicht das Bein brechen, so steht diese Nachricht doch in einer schier nicht enden wollenden Folge an großen und kleinen Skandalen um das Finanzinstitut und schadet seinem angeschlagenen Ansehen noch weiter.
An der Börse schlug sich das am Dienstag in einem Rekordtief der Aktie nieder. Zwar konnte die sich im Laufe des Mittwochs ein wenig erholen; am Morgen stand sie auf 7,88 Euro.
Anleger sollten die Papiere der Deutschen Bank jedoch weiterhin meiden, das raten Experten. Ihrer Ansicht nach könnte der neue Tiefpunkt Vorbote des nächsten großen Abschwungs der Aktie sein. Dafür spricht auch ein schlechter Trend für den Bankensektor an der Wallstreet im Allgemeinen.