Deutsche Bank und Commerzbank als Fels in der Brandung?

Commerzbank-Turm in Frankfurt (Foto: Markus Goetzke, Commerzbank AG)Im Vorfeld der heutigen EZB-Entscheidung waren die Spekulationen groß. Höhere Strafzinsen für Einlagen bei der EZB wurden erwartet und sind auch eingetreten. Doch die europäische Notenbank hat die Erwartungen übertroffen. Das Aufkaufprogramm für Anleihen soll von 60 auf 80 Milliarden Euro monatlich wachsen. Auch kann die EZB jetzt auch Unternehmensanleihen von Nicht-Banken kaufen, wenn diese zumindest der Qualitätskategorie Investment Grade entsprechen. Für einen Knall sorgen die Währungshüter aber, indem sie den Leitzins erneut senkten. Zwar ist der Schritt von 0,05 auf glatte 0 Prozent nicht mehr groß – das Symbol aber deutlich.

Doch Symbole können heute anscheinend nicht mehr klar genug sein. Kaum erläuterte EZB-Chef Mario Draghi seine Entscheidung und brachte ein Ende der expansiven Geldpolitik ins Spiel, fuhren die Märkte Achterbahn und drehten im weiteren Handelsverlauf sogar ins Minus. Lediglich Finanzwerte konnten sich noch einigermaßen behaupten. Der Grund dafür könnte eine weitere Maßnahme der Zentralbank sein: Die EZB beschloss langfristige Refinanzierungsgeschäfte mit einer Laufzeit von vier Jahren, deren Zinsen negativ sein können. Anders ausgedrückt: Banken, die an diesem Programm teilnehmen, können für die Inanspruchnahme von Krediten sogar belohnt werden. Die Maßnahme zeigt, dass die EZB die Rekapitalisierung von Banken unterstützt und die Kreditvergabe mit aller Macht ankurbeln will.

Auch auf die weitere Regulierung könnte dies einen positiven Effekt haben. Da die Finanzbranche mit den Gesetzgebern um jedes Detail künftiger Gesetzesentwürfe ringt, könnte die Entscheidung der EZB als Argumentationshilfe dienen. Schließlich bezahlt man keine Bank für die Inanspruchnahme von Krediten, wenn es nicht wirklich ernst ist. Die Kurse europäischer Kreditinstitutute haben unmittelbar nach der EZB-Entscheidung bereits angezogen und zeigten selbst in einer Phase des Ausverkaufs eine große relative Stärke. Es könnte daher gut sein, dass Deutsche Bank und Commerzbank auch in den nächsten Wochen Lichtblicke im DAX sind.

Ein Gedanke zu „Deutsche Bank und Commerzbank als Fels in der Brandung?

  1. Dieter

    Das war doch mal ein starker Beitrag. Schon heute ist die Deutsche Bnak hochgeschossen! Ich hoffe mal, dass die Branche endlich die Kurve kriegt!

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