Deutsche vertrauen weiter auf ihre Autohersteller

Nicht erst der Dieselskandal hat den deutschen Autoherstellern ordentlich zu schaffen gemacht. VW, Daimler und BMW galten lange als die Avant-Garde im Bereich technische Innovation. Insbesondere das Vorpreschen der Konkurrenz in der Elektromobilität und dem Autonomen Fahren bedrohen den guten Ruf der deutschen Konzerne und lassen sie auch schon mal alt aussehen.

Doch obwohl Toyota bereits in den Nuller-Jahren das erste Hybridmodell auf den Markt brachte und Elon Musks Tesla das Synonym moderner Elektromobilität geradezu verkörpert, steht kaum eine Nation so sehr hinter ihrer Autoindustrie wie die deutsche. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Handelsblatts.

59 Prozent glauben, dass Deutschland Weltspitze bleibt

Demnach glauben 59 Prozent der Befragten auch heute noch, dass die deutschen Autohersteller über die Innovationskraft verfügen, auch in Zukunft Weltspitze zu bleiben. Nur 27 Prozent stimmten der Aussage zu, dass die deutschen Konzerne langfristig hinter Tesla und der chinesischen Konkurrenz zurückbleiben werden. 14 Prozent der Befragten waren sich unsicher oder wollten keine Angaben machen.

Dass es in den deutschen Konzernen ein Problembewusstsein für die Herausforderungen gibt, vor denen die deutsche Automobilindustrie aktuell steht, zeigte Volkswagen-COO Ralf Brandstätter am Montagabend zum Auftag des Handelsblatt-Autogipfels in Wolfsburg demonstrativ: „Wir müssen die Perspektive weiten“, appelierte Brandstätter. „Es geht um nichts Geringeres als die Frage, ob diese Industrie auch in zehn bis 20 Jahren noch eine führende Rolle in der Welt spielen kann.“

VW und Audi investieren Milliarden in neue Technologien

Erst vor Kurzem kündigte VW an, auf die nächsten fünf Jahre gesehen rund 44 Milliarden Euro in neue Technologien zu investieren. Neue Werke für die Produktion von Elektroautos sind ebenfalls bei VW in Planung.

Und auch bei Audi regt sich da was: „Wir gehen unseren Weg in die E-Mobilität sehr zielgerichtet und werden uns künftig deutlich stärker fokussieren“, erklärte Interims-Chef Bram Schot am Dienstag. Innerhalb der nächsten fünf Jahre will Audi 14 Milliarden Euro in die Entwicklung von Elektroautos, die Digitalisierung und das Autonome Fahren investieren. Die VW-Tochter will bis 2025 etwa zehn vollelektrische und weitere zehn Hybrid-Fahrzeuge anbieten können. Der Verkaufsstart des ersten Elektro-Audis „E-tron“ ist noch für das Jahresende angekündigt.

 

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