BaFin-Ermittlungen gegen kostenlosen Aktien-Newsletter: Deutscher Investment Report im Visier von Presse und Behörden

Der kostenlose Aktien-Newsletter „Deutscher Investment Report“ (DIR) dürfte zahlreichen Anlegern aus dem eigenen Posteingang bekannt sein. Nahezu jeder Investor, der den ein oder anderen Newsletter abonniert hat, kennt die reißerisch formulierten Tipps des DIR. Auch auf diesen Seiten wurden die angepriesenen „Werte“ innerhalb der letzten Jahre mehrfach kritisch hinterfragt: Ob das Stahlunternehmen Swiss Fe Steel oder deren Muttergesellschaft Tiro Holding, ob die vermeintlichen Pioniere der Energieerzeugung aus Algen, Algodyne Energy oder der Uran-Explorer Thunder Sword Resources – all diese Titel wurden durch Newsletter des DIR bekannt und galten unter erfahrenen Anlegern schnell als riskante Zockerpapiere mit zweifelhafter Geschäftstätigkeit.

Der typische Kursverlauf dieser DIR-Aktien ist ein kurzer Anstieg unmittelbar nach Erstempfehlung der Aktie, auf die dann ein stetiger Kursverlust folgt. In der Regel enden Empfehlungen des DIR, der für seine „Recherchen“ nach eigenen Angaben durchaus von beteiligten Unternehmen bezahlt werden kann, als Pennystock. Nun berichtet die Börsenredaktion der ARD, dass der Newsletter ins Visier der Börsenaufsicht BaFin geraten sei: Die Behörden untersuchten derzeit Hinweise, um den Verdacht der Marktmanipulation bei DIR-Aktien beweisen zu können.

Heute Abend um 21.50 Uhr berichtet zudem das ARD-Magazin „Plusminus“ über den Fall. Während die Öffentlichkeit mehr und mehr auf die Machenschaften des DIR aufmerksam wird, ziehen sich offenbar einige Hintermänner aus dem Geschäft mit kostenlosen Aktien-Newslettern zurück: Kürzlich stellten sich den Lesern des DIR neue Eigentümer vor – es handelt sich um eine Gesellschaft aus Panama…

4 Gedanken zu „BaFin-Ermittlungen gegen kostenlosen Aktien-Newsletter: Deutscher Investment Report im Visier von Presse und Behörden

  1. Nico Popp

    Hallo Jürgen,

    Ich denke einfach, dass die BaFin ziemlich überlastet ist. Gerade am Grauen Kapitalmarkt gibt es viele unseriöse Angebote und jetzt kommen auch noch gepushte schweizer Aktiengesellschaften hinzu. Aktien wie die vom DIR empfohlenen sollten aber dennoch leicht zu erkennen sein. Ich frage mich, ob die Behörden erst kürzlich auf den DIR aufmerksam wurden oder ob der Fall schon Monate in einer Schublade liegt. Das wäre ärgerlich.

    Gruß,
    Nico

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