Die Aktie von Volkswagen legte gestern aufgrund panischer Shorteindeckungen um mehr als 146 Prozent zu. Schon seit Wochen fragen sich Anleger, wo denn der Dax stünde, hätte das Interesse von Porsche am Wolfsburger Konzern sowie Fehlspekulationen von Leerverkäufern die VW-Aktie nicht zu völlig unrealistischen Bewertungen getrieben. Die Mannheimer Qarat AG hat den Dax-Index seit September dieses Jahres ohne VW berechnet* und dem regulären Index gegenübergestellt.
Auffallend ist die Diskrepanz von mehr als 600 Punkten: Wäre Volkswagen nicht Teil des Dax-Index, hätte der Index gestern bei 3703 Punkten ein neues 52-Wochen-Tief erreicht. Hielt sich der Index bis gestern sowohl inklusive als auch exklusive VW noch über 4500 (Dax) beziehungsweise 4200 Punkten (Dax ex VW), sorgte der gestrige Tag, an dem sämtliche Werte außer Volkswagen Kursverluste hinnehmen mussten für eine deutliche Divergenz beider Kurven.
Die Berechnung zeigt, dass das Marktrisiko für den Fall, dass der Volkswagen-Spuk eines Tages beendet ist, sehr groß ist. Wer noch immer glaubt, der Markt stabilisiere sich jenseits der 4000-Punkte-Marke, läuft somit Gefahr, sich selbst zu täuschen.
*Bei einer gemittelten Gewichtung von 6,5 Prozent
Porsche wird seine Optionen nicht einlösen, der short squeeze dagegen hat ein absehbares Ende.
Völlig unfähig zeigen sich mal wieder die Behörden, die eine Aktie mit diesem Streubesitz nicht sofort sperren bzw unverzüglich aus dem DAX enfernen. Skandalös, indiskutabel.
Absolut! Es braucht einfach zu lange bis hier jemand mal die Regeln anpasst. Man könnte zum Beispiel eine Obergrenze der Indexgewichtung einführen. So hat sich VW ja schon auf eine Indexgewichtung von 17% hochgeschraubt. Aber hier sind leider zu viele Beamte am Werk. Sagt doch tatsächlich eine Sprecherin der Börse: „Grundsätzlich werden Gewichte in den einzelnen Indexwerten vierteljährlich nach dem bestehenden Regelwerk stringent angepasst. Außerplanmäßige Anpassungen aufgrund von Kursschwankungen sind nach diesen Regeln nicht vorgesehen“
Bei dem Wert kommen vor allem Fondsmanager mit ihren Gewichtungen in Schwierigkeiten.
Darüber hinaus dürften einzulösende Optionen diverser Banken diese in gravierende Schieflagen bringen. Der Steuerzahler weiß Bescheid, an wen er Dankesbriefe adressieren kann…
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Geht doch…
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