Kreditkrise Teil 2: Deutsche Standardwerte stabiler als US-Aktien

Der Kursverfall an den internationalen Finanzmärkten setzt sich fort: Gestern schloss der Dow-Jones-Index erstmals seit August wieder unter die Marke von 13.000 Punkten. Sorgen um die Kreditkrise und ein Abschwächen der us-amerikanischen Konjunktur, scheinen den Index unter Druck zu setzen. Innerhalb des vergangenen Monats hat der Dow Jones rund acht Prozent eingebüßt. Dagegen erscheint der Kursverlust des deutschen Aktienindex (Dax) weit weniger dramatisch: Lediglich rund 3,5 Prozent gab das Börsenbarometer für deutsche Standardwerte während der vergangenen vier Wochen nach. Das ist allein schon deswegen verwunderlich, weil die Folgen der Kreditkrise auch in Deutschland um sich greifen.

Nach Berichten über Probleme bei der APO-Bank in der vergangenen Woche, gab gestern die WestLB eine Gewinnwarnung bekannt, die ihre Ursache in „erheblichen Kursverlusten bei strukturierten Wertpapieren“ hat. Noch im August rechnete man bei der Landesbank mit kleineren Problemen durch die Kreditkrise und kündigte für 2007 ein positives Ergebnis vor Steuern an. Marktbeobachter sehen die Ursache für die geringeren Kursverluste deutscher Standardwerte in vergleichsweise positiven Konjunktur-Aussichten.

Während sich Fed-Chef Ben Bernanke in den USA scheinbar zwischen Inflation und Verbraucherinsolvenzen entscheiden muss und bisher keine Hinweise auf kommende Zinsschritte gegeben hat, sind die für den Euro-Raum erwarteten Folgen der Kreditkrise weniger dramatisch. EZB-Chef Jean-Claude Trichet sah sich im Gegensatz zu seinem US-Kollegen bislang nicht gezwungen, die europäischen Leitzinsen zu verändern.

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