Dreijahrestief für BASF nach Dürre und Handelskonflikt

Der Chemiekonzern BASF hat seine Jahresprognose gesenkt. Der Gewinn für 2018 werde vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen um 15 bis 20 Prozent sinken. Das gab der Dax-Konzern am Freitag nach Börsenschluss in einer Stellungnahme bekannt. Zuvor war BASF von einem Rückgang von bis zu 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen. 2017 hatte der Konzern noch 7,6 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaften können.

An der Börse fiel das Papier in Folge der Mitteilung um bis zu 5,5 Prozent auf 57,35 Euro auf ein Dreijahrestief. BASF waren damit am Freitag der größte Verlierer im Dax. Im Januar lag die Aktie noch bei einem Hoch von rund 98 Euro.

Niedriger Rhein-Pegel schränkt die Produktion ein

„Die Gewinnwarnung ist keine große Überraschung“, urteilte Peter Spengler, Analyst bei der DZ Bank. Überraschend sei allerdings das verkündete Ausmaß. Auch der Kunststoffhersteller Covestro hatte am Freitag sein Ergebnisziel für 2018 deutlich gesenkt. Die Hintergründe dürften die selben sein: Beide Unternehmen leiden unter dem seit Monaten niedrigen Wasserstand des Rheins, der zu Produktionsausfällen und höheren Logistikkosten geführt hat.

Betroffen sei BASF zufolge vor allem die Sparte Chemicals. Nach eigener Aussage erwarte BASF im Schlussquartal eine Ergebnisbelastung von voraussichtlich bis zu 200 Millionen Euro aufgrund des niedrigen Rheinpegels und der damit verbundenen Produktionseinschränkungen.

Handelskonflikt zwischen USA und China mitverantwortlich

Außerdem schwächelte das BASF-Geschäft mit der Automobilindustrie, insbesondere seit dem dritten Quartal. Hintergrund sind die deutlich weniger Anfragen von Kunden aus China, wie der Chemiekonzern darlegte. Beigetragen habe zu diesem Problem auch der vor allem von Donald Trump forcierte Handelskonflikt zwischen China und den USA. Zudem seien die Preise für Isocyanat stärker gesunken und die sogenannten Crackermargen damit geringer als ursprünglich erwartet.

Beim Ebit der BASF-Gruppe erwartet der Konzern weiterhin einen deutlichen Rückgang und für den Umsatz unverändert einen leichten Anstieg von bis zu 5 Prozent. Seinen Abschlussbericht für 2018 will BASF wie geplant am 26. Februar 2019 präsentieren. Vorläufig raten Experten von einer Anlage ab.

 

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