Die Aktie des Düngemittelherstellers K+S notiert zum Wochenbeginn so tief, wie seit Monaten nicht mehr. Bis unter 36 Euro drückte ein negativer Analystenkommentar die Anteilsscheine. Die Analysten der UBS senkten das Kursziel für K+S von 45 auf 30 Euro und bewerteten die Aktien mit „Sell“. Grund sei der zunehmende Preisdruck auf dem Kalimarkt: Bereits in der vergangenen Woche hatten Indien und der russische Düngemittelproduzent Silvinit die Branche durch einen niedrigen Kali-Verkaufspreis rund 20 Prozent unter den Prognosen der meisten Hersteller geschockt – Analysten erwarten von diesem Geschäft nun eine Signalwirkung für die Verhandlungen mit China und sehen die gesamte Kali-Branche unter Preisdruck.
Zwar rechnen nicht alle Analysten mit einem ruinösen Preiskampf in der Branche, doch überwiegen am Montag doch die negativen Interpretationen der jüngsten Geschehnisse. Lediglich Analyst Andrew Scott beließ seine Einschätzung für K+S auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 43 Euro. Von dieser Marke sind K+S-Aktien derweil weit entfernt. Die Anteilsscheine notieren mit einem Minus von 4,9 Prozent bei rund 36 Euro. Bereits am vergangenen Freitag waren die Kurse von Konkurrenten wie Potash Corp of Saskatchewan und Mosaic um neun, beziehungsweise vier Prozent eingebrochen.
Es hat den Anschein, als sei der „Potash-Boom“ zunächst einmal vorüber. Noch vor einem Jahr sorgten stabile Marktpreise und ein begrenztes Angebot für Rekordgewinne im Agrarsektor. Die schwindende Nachfrage führt mittlerweile dazu, dass immer mehr Hersteller ihre Kali-Produkte günstiger abgeben und so einen Preiskampf entfachen. Zudem stelle der zunehmende Preisverfall bei Getreide ein Risiko für den Aktienkurs von Düngemittelherstellern dar, meinen Analysten.
Update: Es gibt nicht nur negative Nachrichten für Aktionäre von K+S: Die Analysten von Unicredit haben ihre Einschätzung auf „Buy“ (zuvor: „Hold“) angehoben und erwarten ein Kursziel von 47 Euro (zuvor 43 Euro). Auch Sophie Jourdier von der Citigroup erwartet trotz der jüngsten Neuigkeiten um den Potash-Sektor „Aufwärtspotential“ für die Aktie, da für das zweite Halbjahr 2009 eine höhere Nachfrage nach Kaliprodukten zu erwarten sei. Die Aktie lässt sich von diesen positiven Einschätzungen allerdings nicht beeindrucken und notiert noch immer um 36 Euro und somit am Ende des Dax.
Wunderbar, die Herrschaften von UBS, so tief wollen wir die Aktie auch zum Einsammeln sehen. Ich würde mich keinesfalls sofort auf den Titel stürzen, sondern gemächlich die -sagen wir mal „geschützten“- Bundestagswahlen abwarten und was danach folgt. Ein grundsätzliches Kaufsignal ist für mich dieser Satz „Zusätzliche Produktionsrücknahme im zweiten Halbjahr “ – Verknappung treibt die Preise wieder hoch. K+S bleibt ein hervorragender Titel, aber alles zu seiner Zeit…
Ich sehe das ähnlich. Ich fand K+S auch interessant. Über 40 Euro eher auf der Shortseite, aber so langsam kann man sich die auch auf die Long-Watchlist nehmen. Die Frage ist natürlich, ob die Tiefs von Oktober noch einmal erreicht werden können und die Aktie nochmal deutlich unter 30 Euro fällt. Ich bin mir dessen nicht so sicher, weil ich davon ausgehe, dass der nächste Einbruch des Gesamtmarkts (sofern er denn kommt) „differenzierter“ vonstatten gehen wird. Ob ausgerechnet der Agrarsektor, der seine Überkapazitäten gerade abbaut darunter wieder so deutlich leiden wird, wie andere Branchen, bezweifle ich…