Große Nachfrage trotz kritischer Stimmen: Flatex-Kunden machen Zuteilung unter sich aus

Vor dem Flatex-Börsengang: Anleger tun gut daran, einen Blick ins Verkaufsprospekt zu werfenAm kommenden Dienstag feiert der Online-Broker Flatex voraussichtlich seine Premiere auf dem Börsenparkett. Wie das Unternehmen heute mitteilte, wurden sämtliche angebotenen Aktien Flatex-Kunden zugeteilt. Die 800.000 Aktien stammen aus einer Kapitalerhöhung und erlösen bei einem Verkaufspreis von 3,90 Euro je Anteilsschein insgesamt mehr als drei Millionen Euro für die Gesellschaft. Wie Flatex meldet, wurde die Zeichnungsphase wegen hoher Nachfrage bereits am vergangenen Mittwoch, also zwei Tage früher als geplant, beendet. Dabei erhalten Kleinanleger, die bis zu 200 Aktien gezeichnet haben, sämtliche Anteile wunschgemäß zugeteilt. „Darüber hinausgehende Ordermengen werden mit 20 Prozent zugeteilt. Die maximale Zuteilung je Auftrag beträgt 10.000 Aktien“, erklärt der Online-Broker das Verfahren in einer Pressemitteilung.

Der Börsengang war in den vergangenen Tagen teilweise kritisch beurteilt worden. Obwohl einige Medien bei Flatex „spekulative Chancen“ erkannten, verunsicherte doch ein Bericht der ARD, wonach Vorstände und Aufsichtsräte des Online-Brokers bei einer Kapitalerhöhung vor einigen Monaten zu „Barkosten“ von nur einem Euro Flatex-Aktien erwerben konnten. Zwar hat sich Mehrheitsaktionär „Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH“ zu einer Haltefrist von zwölf Monaten ab dem 30.6. 2009 verpflichtet, doch gilt diese Frist laut Verkaufsprospekt nur für rund 4,5 Millionen der nun verfügbaren 9,3 Millionen Flatex-Aktien. Weitere Beschränkungen bestehen nach Angaben von Flatex nicht.

Geringer Streubesitz: Altaktionäre werden auch weiterhin den Kurs bei Flatex bestimmenDa nur 800.000 Aktien gezeichnet wurden und zudem ein Teil der „alten“ Aktien durch eine Haltefrist nicht handelbar sein wird, dürfte die Aktie des Online-Brokers im Entry Standard schnell einen Ruf als „marktenger Titel“ genießen. Der Streubesitz nach Börsengang wird voraussichtlich 15,6 Prozent betragen. Das IPO-Magazin „Going Public“ hält daher sogar eine positive Kursentwicklung für „vorstellbar“. Dennoch rät „Going Public“ aufgrund von „Verflechtungen und Interessenskonflikten“, der „ambitionierten Bewertung“ von 36,3 Millionen Euro gemessen am Emissionspreis sowie der „lückenhaften Lock-up-Fristen“ nur spekulativen Anlegern zur Flatex-Aktie.

3 Gedanken zu „Große Nachfrage trotz kritischer Stimmen: Flatex-Kunden machen Zuteilung unter sich aus

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  2. kiefer

    eine sehr interessanter börsengang und ein erster indikator dafür in welche bereits bekannte richtung der aktienmarkt allgemein wieder tendieren könnte

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