Forderungsfinanzierung als Weg aus der Krise

Gute Aussichten: Continental überzeugt den KapitalmarktDie Absatzkrise der Automobilzulieferer weltweit macht auch vor den großen, börsennotierten Unternehmen im Gewerbe nicht Halt. Während die Aktienmärkte noch immer mit der Schuldenkrise im Euroraum und der unsicheren Zukunft der Gemeinschaftswährung aus Europa zu kämpfen haben, beginnt sich die Krise, in so gut wie allen Branchen bemerkbar zu machen. Das Wachstum in den meisten Konzernen hat sich in den vergangenen Monaten deutlich schwächer gezeigt als im Jahr zuvor.

Unter den Firmen, die unter den schwächelnden Märkten zu leiden haben, ist unter anderem der deutsche Automobilzulieferer Bosch. Die Nachfrage ist zurückgegangen und neben vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen sucht auch der Großkonzern nach Mitteln, um weiterhin möglichst günstig an Kapital zu kommen. Beliebte Maßnahmen sind hier in der Unternehmenswelt unter anderem die Absatzfinanzierung von Investitionsgütern. Das Unternehmen schließt mit einer Institution, die Absatzfinanzierungsdienste anbietet, einen Rahmenvertrag ab und bekommt dafür eine maßgeschneiderte Unterstützung beim Vertrieb und Hilfe bei Finanzierungslösungen. Zwischen dem Kunden und der Institution wird ein Finanzierungsvertrag abgeschlossen, während aber die Waren ganz normal vom eigentlichen Unternehmen an den Kunden geliefert werden. Der Kunde kann dem Unternehmen ebenfalls eine Finanzierung anbieten. Als Möglichkeit bleibt dennoch auch die Forderungsfinanzierung.

Liquidität ist alles

Dies ist eine Form der Liquiditätsbeschaffung, bei der ein Unternehmen entweder auf die Absicherung von Rechnungen und Forderungen oder aber auch auf das Verkaufen von Forderungen an eine Drittpartei zurückgreifen kann. Bei einem Finanzdienstleiter kann beispielsweise beim Invoice Discounting ein Prozentsatz des Gesamtwerts des Verkaufsbuchs eines Unternehmens geliehen werden. Eine weitere Variante, das Factoring, versorgt Unternehmen mit nötigen Betriebsmitteln, um Zulieferer zu bezahlen und zu gewährleisten, dass der Geschäftsbetrieb trotz einer kurzfristigen Zahlungsunfähigkeit erhalten bleibt.

Continental besorgt sich günstig Geld

Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen ist diese Variante der Fremdfinanzierung beliebt, doch nun, da die Banken im Zuge der Eurokrise nicht mehr leichtfertig ihre Kredite vergeben, wäre es möglich, dass auch große, börsennotierte Konzerne auf die Finanzierung durch Forderungen zurückgreifen müssen. Aktiengesellschaften haben einen solchen Schritt zwar noch nicht nötig, doch zurzeit kann kaum jemand voraussagen, wie die Absatzkrise in der Branche sich weiter entwickeln wird.

Andere Zulieferer, wie zum Beispiel der Konzern Continental, scheinen von der Krise kaum etwas zu spüren. Der Konzern schaffte es erst vor kurzem, eine Anleihe in US-Dollar erfolgreich zu platzieren. Das Unternehmen zahlt bei einer Laufzeit von sieben Jahren einen Festzins von 4,5 Prozent. Erst kürzlich hatte das Unternehmen aus Hannover ein Volumen von mindestens 500 Millionen US-Dollar angekündigt, womit es Ende September endgültig in den Dax zurückkehren will. Die Krise betrifft scheinbar also nicht jedes Unternehmen und diejenigen, die doch unter ihr zu leiden haben, sind mit dem Prinzip der Forderungsfinanzierung möglicherweise gar nicht so schlecht beraten.

Ein Gedanke zu „Forderungsfinanzierung als Weg aus der Krise

  1. Finanzexperte

    In Zeiten, in denen man täglich nur von angeschlagenen Banken hört, sind das echt erfreuliche Neuigkeiten. Und wenn die hier erwähnten Zinsen tatsächlich so hoch sein sollten, ist das eine beachtliche Leistung der Konzern Continental. Man muss den Gewinn ja nicht immer selbst einstecken, nur weil es andere Unternehmen auch machen.

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