Eine noch bis vor wenigen Jahren für Privatanleger praktisch unzugängliche Anlageklasse erobert derzeit im Sturm deutsche und europäische Portfolios: Der Devisenmarkt ist eine der spannendsten Investment-Möglichkeiten überhaupt. Anleger können unabhängig von den Entwicklungen an den Aktien- und Rentenmärkten große Profite erzielen – beinahe rund um die Uhr und in atemberaubender Geschwindigkeit. Doch drohen Privatanlegern beim „Spiel der Mächtigen“ auch Fallstricke. Diese können allerdings durch ein klares Trading-Konzept umgangen werden. Der folgende Artikel soll Anlegern die Vorteile des Forex-Handels näher bringen und zeigen, wie der Einstieg in die Welt des Devisenhandels glückt.
Foreign Exchange – die Champions League der Spekulanten
Der Devisenmarkt, in Anlehnung an den angelsächsischen Sprachgebrauch auch als Forex-Exchange bezeichnet, ist nicht an einen bestimmten Handelsplatz gebunden. Der Handel mit Währungen findet vielmehr dezentral zwischen den Marktteilnehmern statt. Unter diesen finden sich neben Banken, Versicherungen und anderen bedeutenden Finanzintermediären seit einigen Jahren auch Privatanleger, die über Handelsplattformen spezialisierter Anbieter Zugang zum Währungsmarkt erhalten. Foreign Exchange findet rund um den Globus und – wegen der dadurch bedingten Zeitverschiebung -rund um die Uhr statt. Am Sonntagabend beginnt der Handel in Australien und Neuseeland, seine kurze Verschnaufpause tritt er am späten Freitagabend in den USA an.
Der Markt für Währungen ist aus verschiedenen Gründen reizvoll: Zum einen ist es die nahezu unbegrenzte Liquidität, die den Handel so attraktiv macht. Das Gesamtvolumen des Forex-Marktes beläuft sich auf rund 1,6 Billionen US-Dollar – pro Tag. Die immens hohe Liquidität ermöglicht es, zu jedem Zeitpunkt Angebot und Nachfrage zu einem fairen Kurs zu matchen – Verzerrungen, wie sie in illiquiden Aktienmärkten auftreten, sind im Devisenhandel ausgeschlossen.
Ein weiterer Vorteil im Handel mit Währungen liegt in dem Umstand, dass Manipulationen der Kurse nahezu ausgeschlossen sind. Das gigantische Markt-Volumen macht jeden einzelnen Akteur zum Mengenanpasser und erlaubt es keinem Marktteilnehmer, die Kursentwicklung in die eine oder die andere Richtung zu steuern. Die Kombination aus maximaler Liquidität, minimalen Spreads und praktisch nicht existenter Manipulation macht den Forex-Markt zum fairsten Markt der Welt. Die Möglichkeit, zu jeder Zeit und in jeglicher Marktlage Profite zu erzielen, rechtfertigt den Status des Devisenmarktes als die Königsklasse für Trader.
Profite im schnellsten Markt der Welt
Privatanleger können am Handel mit Währungen über Plattformen spezialisierter Anbieter teilnehmen. Diese agieren als Market Maker und stellen laufend Geld- und Briefkurse für eine Vielzahl von Währungspaaren. Gewinnen können Trader dabei grundsätzlich immer: Der Wert einer Währung gegenüber einer anderen kann steigen oder fallen – in beiden Szenarien lässt sich gleichermaßen Geld verdienen. Der Handel über eine Forex-Plattform unterscheidet sich vom gewöhnlichen Aktienhandel und bietet Tradern die Möglichkeit, auf Augenhöhe mit den anderen Marktteilnehmern zu agieren.
Einer der größten Vorteile im Devisenhandel ist die Gebührenstruktur: Für die Eröffnung oder Schließung von Positionen fallen keinerlei Spesen an. Der Market Maker generiert seinen Profit durch die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs. Auf diese Weise ist es möglich, auch mit relativ kleinen Beträgen am Forex-Handel teilzunehmen. Orders werden, anders als im Aktienhandel, nicht über eine zentrale Stelle ausgeführt. Vielmehr kann der Nutzer einer Devisen-Handelsplattform per Mausklick bestimmen, welche Position er in welchem Umfang eröffnen oder schließen will – die Ausführung erfolgt durch die Plattform in Bruchteilen von Sekunden.
Der Devisenmarkt wird von einer Vielzahl unterschiedlicher Variablen beeinflusst. Makroökonomische Daten, wie etwa die Entwicklung des Zinssatzes in einem Währungsraum, die Handels- und Leistungsbilanz eines Staates oder der inflationäre Preisdruck sind ebenso von Bedeutung wie Spekulationen über die geldpolitische Ausrichtung der Notenbank. Wer am Foreign-Exchange-Markt handelt, handelt am Puls des wirtschaftlichen Geschehens.
Die Profite, die sich am Devisenmarkt erzielen lassen, sind – zumindest potenziell – enorm. Da der Forex-Markt sehr viel trendstärker ist als andere Anlageklassen, können Trader mit leistungsfähigen Analyse- und Filteransätzen eine deutlich bessere Performance erzielen als am Aktienmarkt. Insbesondere der Leverage-Effekt, der beim Handel mit Währungen genutzt wird, ermöglicht es, die Profite nach oben zu katapultieren.
Handel mit Hebelwirkung
Die absoluten Veränderungen in den Austauschverhältnissen zweier Währungen sind in der Regel, verglichen mit den oft sehr volatil verlaufenden Aktienmärkten, recht gering: Nur sehr selten beläuft sich eine Kursveränderung binnen 24 Stunden auf mehr als ein Prozent. Im Devisenhandel wird deshalb ein Finanzhebel eingesetzt, der es ermöglicht, an Kursentwicklungen überproportional zu partizipieren und so die Gewinne zu steigern. Der Hebel ist in den Handelsplattformen der Market Maker integriert – eine umständliche Kreditaufnahme, wie sie im Aktienhandel erforderlich ist, erfolgt nicht.
Anleger müssen, wenn sie eine bestimmte Position eröffnen, nur einen Bruchteil des Gegenwertes von dieser tatsächlich durch eigene Mittel abdecken. Wer beispielsweise eine Position im Umfang von einem Lot im EUR/USD eröffnen will, der hinterlegt lediglich 1000 Euro als Sicherheitsleistung, die im Jargon auch oft als Margin bezeichnet wird. Bei Eröffnung der Position wird die Sicherheitsleistung auf dem Handelskonto gesperrt.
Aus dem geringen Eigenkapitaleinsatz leitet sich die große Hebelwirkung ab. Im obigen Beispiel, in dem der Margin-Satz sich auf ein Prozent beläuft, wirkt der Leverage-Effekt mit dem Faktor 100. Verläuft eine Position aus Sicht des Traders positiv, impliziert ein 100facher Hebel, dass bereits eine Kursbewegung um ein Prozent in die „richtige“ Richtung zu einem Gewinn in Höhe von 100 Prozent bezogen auf das eingesetzte Kapital (1000 Euro) führt. Je nach Anbieter können sogar noch weitaus größere Hebel realisiert werden: Trader können mit dem bis zu 400fachen Volumen ihres Kontoguthabens im Markt agieren.
Der Hebel freilich hat zwei Seiten: Verläuft die Kursentwicklung nicht wie erhofft, führt der hohe Fremdkapitaleinsatz zu einer außerordentlich raschen Aufzehrung des Kontoguthabens. Im oben skizzierten Szenario würde eine Kursbewegung im Umfang von einem Prozent dazu führen, dass der Anleger einen Totalverlust erleidet und die gesamten eingesetzten 1000 Euro verloren sind.
Aufgrund der Kräfte, die mit einem Finanzhebel verbunden sind, werden Positionen im Devisenmarkt nicht vorschnell eröffnet. Erfolg haben erfahrungsgemäß die Trader, die auf der Grundlage einer ausgefeilten Systematik agieren.
Gewinnen mit System: Wie Privatanleger ihre Chancen erhöhen
Trading unterscheidet sich grundlegend von Investieren. Trader richten ihre Entscheidungen auf der Basis eines deutlich kürzeren Zeithorizontes aus als Investoren. Um im Auf und Ab der Märkte erfolgreich bestehen zu können, bedarf es deshalb weitaus mehr als nur eines „guten Riechers“ und etwas Glück. Vielmehr – da sind sich alle, die etwas vom Trading-Geschäft verstehen, einig – basiert erfolgreiches Trading auf einem leistungsfähigen Handelsansatz. Handelssysteme erfreuen sich deshalb unter Anlegern, die am Devisenmarkt agieren möchten, großer Popularität. Auf der Basis quantitativer Filter-Modelle werden nach exakt definierten Regeln aussichtsreiche Marktkonstellationen gesucht, die mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit zum Erfolg führen.
Trading ist ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten: Wer es schafft, einen großen Anteil seiner Positionen im Profit zu beenden, ist auf dem besten Wege, ein erfolgreicher Trader zu werden. Bei der regelbasierten Signalgenerierung, als die automatische Handelssysteme zu verstehen sind, werden Währungspaare gesucht, die aufgrund charttechnischer oder markttechnischer Umstände interessant erscheinen. Das systematische Herausfiltern von Kursbewegungen, die ein starkes Momentum aufweisen, kann dabei ebenso zum Profit führen, wie Ausbruchsstrategien, die gezielt nach Marktsituationen suchen, in denen der Kurs eines Währungspaares wichtige Unterstützungs- oder Widerstandslinien passiert hat und somit die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Impulses groß ist.
Handelssystematiken können dabei auf unterschiedliche Zeithorizonte angelegt sein: Daytrader agieren mitunter in einem Zeitfenster von nur wenigen Minuten und profitieren von untergeordneten Trends, Positionstrader weiten ihren Blickwinkel aus und suchen nach mittelfristig übergeordneten Bewegungen mit einer Dauer von mehreren Tagen bis hin zu einigen Wochen. Der Handel nach einer bestimmten Systematik erhöht die Erfolgschancen nachweislich ungemein. Zum einen werden unkontrollierte Trades, die gerade von Anfängern in zu großer Zahl durchgeführt werden, vermieden. Zum anderen ist das Chance-Risiko-Verhältnis jeder einzelnen Position gegenüber dem „wilden“ Einstieg ohne systematischen Hintergrund deutlich verbessert. Die Anzahl der Verluste sinkt, während der Anteil der mit Gewinn beendeten Positionen steigt. Gleichzeitig werden profitable Trades nicht vorzeitig geschlossen und Verluste sinnvoll begrenzt.
Risiken kontrollieren, Gewinne maximieren
Der Erfolg eines Traders setzt sich aus zwei Relationen zusammen. Zum einen ist dies das Verhältnis von Trades, die mit einem Gewinn enden zu Trades, die im Verlust geschlossen werden. Zum anderen ist es das Verhältnis der Gewinne, die durchschnittlich mit einer profitablen Transaktion erzielt werden zu den Verlusten, die durchschnittlich verkraftet werden müssen, wenn ein Trade im Minus endet. Durch effektive Risikokontrolle in Verbindung mit einer leistungsfähigen und erfolgserprobten Handelssystematik können beide Relationen verbessert werden.
Das Verhältnis von profitablen Trades zu Verlust-Trades lässt sich verbessern, in dem die Trefferquote erhöht wird. Dazu ist es erforderlich, hochwertige Handelssignale zu nutzen, die mit einer gegenüber dem Zufall signifikant erhöhten Wahrscheinlichkeit die Richtung eines bevorstehenden Marktimpulses korrekt antizipieren. Eine gute Systematik liefert deshalb nur dann Signale, wenn diese absolut und nicht nur relativ zu anderen betrachtet gute Erfolgschancen bieten. Im Zweifel wird besser gar nicht gehandelt als auf der Basis qualitativ schlechter Signale.
Das Verhältnis der durchschnittlichen Gewinne zu den durchschnittlichen Verlusten kann verbessert werden, indem eine einfache, jedoch sehr wertvolle Börsenregel, die auch im Forex-Markt gilt, beherzigt wird: „Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen“. Was trivial erscheinen mag, erweist sich bei genauerer Betrachtung als eines der Schlüsselelemente zum Trading-Erfolg – das Moneymanagement. Schon bei der Eröffnung von Positionen im Devisenmarkt sollten Anleger ein Stopp-Loss-Niveau definieren, bei dem die Position glattgestellt wird. Auf diese Weise lassen sich große Verluste mit absoluter Sicherheit vermeiden. Stopp-Loss-Levels können bei nahezu allen Handelsplattformen kostenfrei direkt mit der Eröffnungs-Order festgelegt werden.
Um profitable Trades nicht vorschnell zu schließen, kann mit Trailing-Stopps gearbeitet werden. Dabei wird ein bestimmter Abstand definiert, in dem ein Glattstellungsauftrag dem Kurs eines Währungspaares folgt. Solange die Kurse sich weiter in die gewünschte Richtung bewegen, beliebt der Trader dabei im Markt. Kommt der Rücksetzer, wird der größte Teil der bereits erzielten Gewinne gesichert. Die effektive Risikokontrolle durch definierte Exit-Levels gehört zu den wichtigsten Aufgaben im Trading-Alltag.
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